Protokolle der israelitischen
Cultusgemeinde Scheinfeld
Die ehemalige Judengasse wurde in Bogenstraße
umbenannt. Mein Zusatzantrag, sie wieder in Judengasse
umzubenennen, scheiterte am Widerspruch der Anlieger
und der Stadtratsmehrheit. Foto Martin Nicoly,
2018
Seite 2
Laut Vertrag vom
November 1851 hat L. Steinert seinen Männerstand No13 an Ignatz
Bing u. seinen Weiberstand No.
nähmlich den Gütterstand neben demjenigen des Samuel Lüneberger
hier, an Alexander Bing verkäuflich abgetreten. Bescheinet, Scheinf.
d. 1.5.52 J.Landmann
Laut Vertrag v. 18.Juni 1851 hat die Thormanns
Wittib ihren Männerstand No7 und Weiberstand zwischen die Stände der
E.Rosenbaum u. Sara Lüneberger an Fand. Landmann abgetreten, welches
bescheinet Scheinfeld d. 1.5.52 Ignatz Bing
Laut Vertrag s.S.
Scheinfeld d.23.May 1852 hat Joslein Linser die Stand No8, seine
Männer-und Weiberstand um den Preis von 17f mit allen Rechten an seinen
Bruder Heßlein Linser abgetreten. Dies beurkundet Scheinf. den 6.Juni
1852 Ignatz Bing
Laut Vertrag vom 1.April 1860 hat Alexander Bing
seinen Männerstand No18 und seinen Weiberstand nämlich die
Hütt(?)stand neben demjenigen des Samuel Lüneburger hier an Salomon
Rosenbaum verkäuflich abgetreten und quittiert hiermit über den
Empfang des Kaufschilling von 22f. heute den 1.Mai 1860 richtig erhalten zu
haben. Alexander Bing
unlesbar Den Männerstand No.4 ... hat Landmann
Thalheimer.... unlesbar Den Männerstand No.1 ... Frauenstand an den
... S.Aub... Laut Vertrag vom 19.August 1874 verkaufte Jakob Kolb dahier
den Männerstand No.29 und den Frauenstand No17 von K.(?) mit allen
Rechten. Scheinfeld, den 23.August 1874 Jgnatz Bing, Cultusvorstand
geschehen, Scheinfeld, den 11.März 1846
Nach
Anschlagzettel vom 27.Feb. soll bei der Wahl der beiden Cultusvorstände
heute vorgenommen werden. Zu diesem Behufe haben sich sämtliche
unterzeichnete Judenschaftsmitglieder eingefunden, und nachfolgendes vor der
Cultuswahl festgesetzt: Die neugewählten Cultusvorsteher haben die
Schulordnung vom März 1836 in der Synagoge zu beobachten.
(?)gewöhnliche Ausgaben in der Judenschaft sind, als Rabbinatsgabe,
Lehrgehalt, und das jährliche Holzgeld des Schulzimmers, sowie das
Zäktischgeld und endlich die Neujahrsgelder haben die Cultusvorsteher
durch Anschlagszettel einzukassieren und diese ehrlich zu zählen u. Einem
Seite 3 Fürstlichen Herrschaftsgerichte z.Zahlung zu
übergeben. 3. Außergewöhnliche Ausgaben, welche nicht
obenbenannt sind muß die ganze Judenschaft von der Ausgabe in Kenntnis
gesetzt werden u. einstimmig zufrieden sein, und Individuen, die nicht damit
einverstanden und unterschrieben sind, können nicht zu solchen Zahlungen
gehalten werden. 4. Haben die Cultusvorsteher zu beobachten, daß der
Lehrer u. Vorsänger in der Synagoge den Gottesdienst
vorschriftsmäßig nach der Synagogenordnung vom März 1836 grad
versieht und außer der Synagoge, daß derselbe nach seinem Gewissen
seinen Dienst versehen muß. 5. Zum Bau (?) der Synagoge (?) der
Synagoge und Schothauses können die Cultusvorsteher bei einer Ausgabe
unter einen Gulden ohne Judenschaftsberathung (?)gaten , was über einen
Gulden ist, muß zur Berathung vorgelegt werden. 6. Stehen die beiden
Vorsteher im gleichen Rang. Bernhard Bing David Lenkersheimer
Hirsch Rosenblüh Moritz Bing S.Löwenberger (?)
H.Gemündenstein Moses Rosenblüh B.J(?) Jondaff
Landmann Bernhard Bing Leonhard Bing Ignatz Bing Samuel
Lüneburger (?) Goldstein Alexander Bing (?) Linser Salomon
Lenkersheimer Steinert Abraham Kohlmann Unterzeichnete Nachtrag
Lt.angehefteten Wahlzettel ergiebt sich, daß Bernh. Bing u.David
Lenkersheimer als Cultusvorsteher gewählt worden sind.
Ehemalige Judengasse. Die jüdische Bevölkerung
wurde gezwungen, mit den sogenannten 'unehrlichen Leuten'
(Schinder, Scharfrichter u. a.) in den äußersten Bereichen der
mittelaterlichen Stadt zu wohnen.
Die Häuser liegen entlang der teils noch
erhaltenen Stadtmauer. Foto Martin Nicoly, 2018
Seite 4 Nach dem Gemeindebeschluß v.28.11.1841 werden
nun wie im Protokoll v.23.12.1838 bemerkt wurde, die Stände der Subsellien
(halbkreisförmig um die Kathedra angeordnete
Sitze für die Vorbeter) hiesiger Synagoge den Eigenthümern ganz nach derselben gesamten
Übereinkunft zugeschrieben u. gehört von nun an als Eigenthum der
Stand: No. 1) dem Anschel Goldstein 2) dem Bernhard Bing 3) dem
Hirsch Rosenblüh 4) der Witwe Steinert 5) dem Samuel
Lüneburger 6) dem Hirsch Rosenblüh 7) dem Berlein Thormann
8) dem Joseph Lieser 9) dem Hirsch Siegmund 10) dem Samuel
Lüneburger 11) dem Hirsch Gemündenstein 12) dem Hirsch
Gemündenstein 13) der Witwe Steinert 14) dem Ignatz Bing 15)
dem Hirsch Landmann 16) dem Salomon Lenkersheimer 17) dem Heslein
Lieser 18) dem Beer Bing/Alexander Bing 19-26) an der gesamten
Judenschaft 27) dem Anschel Goldstein 28) dem Samuel Löwenberger
29) dem Sündel Nürnberger's Relikten) Geschehen: Scheinfeld
d. 2.Dezember 1841 Samuel Lüneburger Zur Bestätigung:
Scheinfeld, 18.März 1842 Fürstliches Herrschaftsgericht
Schwarzenberg. Scholl Verw.
Der Stand No2 wurde von
Bernh.Bing beim Hauskauf No11 Salomon Bing mit dem Frauenstand No27 abgetreten
und diese beiden Stände lt.Vertrag an Samuel Thalheimer wieder verkauft.
Scheinfeld 25.Sept.1873 Ignatz Bing, Cultusvorst.
von No7 Fond.
Landmann lt.fol.3, Besitzer von No8 Heßlein Linser lt.fol.3,
Besitzer, jetziger Besitzer Moritz Bing, No9 Lt.Vertrag v. 2.6.1876
verkaufte Helena Rosenblüh alleinige Erbin ihres Vaters den
Männerstand No3. und den Frauenstand No7 an Löb Waldmann von
Schnodsenbach und ist nun letzter Eigenthümer von diesen beiden
Plätzen. Scheinfeld den 15.Juny 1876 Isaak Hirschmann,
Cultusvorstand v.No13 Ignatz Bing, lt.fol.3 Besitzer
Samuel
Thalheimer verkaufte an Josef Adler Männerstand No2 u. Frauenstand No28
mit allen Rechten. Scheinfeld, 26.Januar 1910 Gröschel
Cultusvorst.
Von No.18 Salomon Rosenbaum lt.fol.3 Besitzer Von
dem Männerst.29 und dem Frauenstand No17 J.Kolb lt.fol.3 Besitzer
Berthold Bing verkauft an A.Schönfärber Männerst.No1 und
Frauenstand No24 mit allen Rechten. Scheinfeld Sept.1908
D.Gröschel, Cultusvorstand Seite 5 Bitten gehorsamst
Fürstliches Herrschaftsgericht um Legalisierung. Bestätigt.
Scheinfeld den 11.Sep.1876 f. Herrschaftsgericht [Siegel]
Rottmann Wegen Bauen und Vergrößerung der
Frauen-Synagoge erhielten für die freien(?) Plätze: I Berlein
Thalheimer den Galleriestand Nr.26 2.) Ignatz Bing den Galleriestand Nr.25
3) Salomon Rosenbaum Galleriestand Nr.27 4.) Salomon Bing den
Galleriestand Nr.28 nach vorgehender Übereinkunft zwischen der
Gemeinde u. den Betheiligten. Dies bezeugt Ignaz Bing Cultusv.
Sept. 1873 verkaufte Samuel Thalheimer an Salomon Bing v. hier
Männerstand Nr.2 und den Galleriestand für Frauen N.28 mit allen
Rechten; wurde dem Ignatz Bing überschrieben. Folie 2 S.
Thalheimer Cultusvorstand Laut Kaufvertrag kaufte Götz Adler
von Simon Bing Männerstand N.10 und Frauenstand Nro.20 mit allen Rechten.
Scheinfeld den 15.12.1888 S. Thalheimer Cultusvorstand
Ausweislich Quittung kaufte Herr Abraham Adler von hier von Agata Wahl (?)
Nürnberg Männerstand N.12, Frauenstand N.5 mit allenRechten.
Scheinfeld den 14.Nov.1899 Tina Krämer, alleinige Erbin ihrer
Eltern, verkauft an Adolf Adler hier, Männerstand No.28, Frauenstand No.16
mit allen Rechten. Scheinfeld 10.März 1905 D. Groeschel
Kultusvorstand Wegen Umbau erhielt Berthold Bing den Galeriestand
No.24 in der Frauensynagoge. Scheinfeld (?) März 1905 Max
Lenkersheimer verkaufte an David Kuttner hier, Männerstand No.15 und
Frauenstand No.12 mit allen Rechten. Scheinfeld im April 1906 Der
Kultusvorstand D. Groeschel David Kuttner hier verkaufte ihn Bernh.
Engelans Männerstand No.15 u. Frauenstand No.12 mit allen Rechten.
Scheinfeld im August 1908 D. Groeschel Kultusvorstand Seite
6 Gemeinde Anlage Capital fl Hälfte ½ Hirsch
Rosenblüh ---- ------ ½ Salomon Lenkersheimer ---- ------ 1
Anschel Goldstern 2500 1250 1 Benedikt Bing 19000 9500 1 Samuel
Löwenberger 1100 550 1 Hirsch Gemündenstein 5500 2750 1
Behrlein Thormann 1600 800 1 Samuel Lüneburger 7000 3500 1
Tondorf(?) Landmann 1200 600 1 Moritz Bing 6500 3250 1 Heßlein
Linser 2300 1150 1 Ignatz Bing 7000 3500 1 Linlein(?) Steinert 4500
2250 1 Moritz Rosenblüh 1000 500 1 David Lenkersheimer 2500 1250
1 Lazarus Landmann 5000 2500 1 Bernhard Bing 4200 2100 1 Alexander
Bing 1000 500 ½ Abraham Kohlmann 3400 850 ½ Joseph Lieser
1400 700 ½ Wittib Zipporia Bing 9000 4500 ½ Wittib
Steinert ½ Wittib Elkana Rosenbaum ½ Wittib Sophia Aub(?)
½ Helene Kleiner 2000 500 Geschehen den 13.September 1846 laut
anbei [liegendem] Protocoll unter Leitung des H. Di(?) Rabbiner zu Uehlfeld .
Der Cultusvorstand Berhard Bing Abraham Kolb Nürnberg
verkaufte seinen Männerstand No.29 u. Frauenstand No.17 an Josef Wallfisch
hier mit allen Rechten. Scheinfeld 11.Oktober 1910 D. Groeschel
Kult.Vorstand Nach dem heutigen besonderen protokollarischen
Gemeindebeschlusse ist festgesetzt worden, daß das Legat der verstorbenen
Roslein Schaler dahier, welches ohnehin der Gemeinde immerwährend
verbleibet, zur Zahlung der D(?)isten des K.Adn.Lieger zu Neustadt in Sache der
Schwarzb. Gutsherrnschaft gegen die Judengemeinde. Eingangs und (?) hat so
Überbleibende so solches nicht zur Bezahlung des H(?)loses verwendet
werden soll. Es vesteht sich ...........(?) Am Jahrtage der verstorbenen
Röslein immerwährend der Zins zu 3% mit einem Gulden dreißig
Kreuzer in Anschlag gebracht nach bisheriger Observierung(?), und der (?)
alljährlich der Schinz(?) zu bezahlen und die Jahrkerze anzuschaffen ist,
was für alle Nachkommenschaft hiermit verbindlich unterschrieben wird.
Scheinfeld d. 1.Dezember 1850 Rosenblüh Benedikt Bing
L.Landmann Ignatz Bing Samuel Lüneburger W.Bing J.Landmann
Alexander Bing Bernhard Bing Hirsch Gemündenstein Moritz Bing
Abraham Kohlmann Seite 7 Testamentarische Verfügung der
Wittwe Rößlein Schuhler von hier. Laut gerichtlichem Testament vom
1.Juny 1840 hat dieselbe der hiesigen Judenschaft zum Gebet für ihr
Seelenheil ein Legat von fl.50 sage fünfzig Gulden vermacht. Dieses Legat
wurde dem unterzeichneten Cultusvorsteher durch den einzigen Erben Isak
Gaimann(?) einbezahlt. Den 15.März 1841 Und die hiesige
Judenschaft hat auch das Legat angenommen. Scheinfeld den 1.September 1841
Sigmund Bing Cultusvorsteher
Ehemalige Judengasse mit einem Stück der
Stadtmauer. Foto Martin Nicoly, 2018
Nr.2806 Gerichtliches Protocol
vom 1.Sep.1841 Rößlein Schuhlers Wtt. gestorben den [hebr.]
oder 21. Schabat begraben den 32 oder 24.Schabat D.6507. Nach dem
Deutschen: den 7.Februar 1847 Begraben den 10.Februar 1847
Jahrzeit ist diese immer [hebr.] Obiges Capital von f.50 erhalten,
durch Barmi v. Sugenheim den 15.Juny 1841 Obiges Legat von f.50 wurde
laut Folie 8 in diesem Buche, und Folie 68 im Rechningsbuch in der
Prozeßsachemit Schwarzenberg verwendet, und ist die Judenschaft
verbunden, für Schier und Jahrtagskerze zu sorgen. Scheinf. d.
1.Jan.1851 Ignatz Bing Cultusvorstand
Rechnung über das
Legat d. Rößlein Schuhlers Wtt. v. hier Legat f.50 vorgelegt d.
15.Juny 1847 Soll Haben 1848 An Lehrzins bezahlt an Februar "
Lehrer Kleiner von Schnodsenbach " und Lehrer Wahl von hier f.3.30 " 1
Jahrzeitkerze 45 Juny Pr. 1 Jahr Zinß zu 3% f.1.30 15.Febr.1849
An Jahreskerze verbrannte 2.4
________________________________________________ f.4.39 f.1.30
Hiervon ab Zins i. 30 Zins bis 22.März 49 i. 69 f.2.79
f.2.79 Legat f.50 f.2 Versch. Auslagen f.2 f.48 und solche
sogleich an die Cultusvorsteher Ignatz Bing und I.(?) Landmann be-
zahlt. Scheinfeld den 25.März 1849 Ignatz Bing Laut
Gemeindebeschluß in diesem Buche Fol.6 ist Ignatz angewiesen obiges Legat
in Gemeinderechnung zu verwenden und hat sich im Rechnungsbuch Fol.68 am 1.Jan.
1850 dafür belastet. Ignatz Bing Cultusvorstand Moritz
Kaufmann hier verkaufte seinen Herrenstandt No.27 an Herrn Ferd.Strauß
mit allen Rechten. Scheinfeld 20.Oktober(?) 1920 A.
Schönfärber Seite 8 Geschehen, Scheinfeld, den
18.März 1849 Laut Anschlagzettel vom 16.d.M. versammelten sich die
hiesige Judenschaft, um [zur] Wahl zweier Cultusvorsteher vorzunehmen. Die
Bedingnisse hiervon blieben diejenigen, welche bei der Cultuswahl vom vom 1ten
März 1846 fe[s]tgesetzt sind. Es ergab sich nach stattgefundener Wahl
nachstehendes Resultat: Jondoff Landmann wurde durch Stimmenmehrheit mit
Zehn und Ignatz Bing mit neun Stimmen gewählt. Ihre Funktion
fängt nun vom heutigen Tag an und haben pflichtmäßig ihr Amt
treulich zu verwalten. J.Landmann Jgnatz Bing Moritz Bing Moses
Rosenblüh Lazarus Landmann H.Gemündenstein A.Goldstein
S.Löwenberger S.Lenkersheimer Steinert Alexander Bing
Bernhard Bing (?) Heßlein Lieser Abraham Kohlmann Die
Nebenunterzeichneten bitten gehorsamst eine Königliche Gerichts-und
Polizeibehörde zur Bestätigung. Bestätigt. Scheinfeld
den 2.April 1849 K.Gerichts-und Polizeibehörde Rottmann
Geschehen Scheinfeld, d. 2t.Mai 1852 Nach Anschlagzettel vom 31 v.M.
versammelten sich nachstehende Gemeindeglieder, um weidere zwei
Cultusvorsteher, nachdem Jg.Bing und Jondoff Landmann ihr Amt als solches
niederlegten, wider zu wählen. Die Bedingnisse hiervon bleiben
diejenigen, welche bei der Cultuswahl vom 1ten März 1846 festgesetzt
wurden. Es ergab sich nach verabfolgten Stimmen nachstehendes Resultat:
Jgnatz Bing wurde durch Stimmenmehrheit als Erster und Samuel
Lüneburger als zweiter Kultusvorsteher auf weitere drei Jahre
gewählt. Rosenblüh Jgnatz Bing Alexander Bing
S.Lüneburger Bernhard Bing S.Löwenberger Moritz Bing senior
Moritz Bing J.Landmann Heßlein Lieser Samuel Lüneburger
H.Gemündenstein Seite 9 Gemeinde Anlage Benedict Bing 17
8500 Moritz Bing Ge, (?) 9 4500 S.Lüneburger (?) 50 3725
Moritz Bing Tuchm. 13 6500 Jgnatz Bing 8½ 4250
H.Gemündenstein 8 4000 Laz. Landmann 3000 Bernh.Bing 6000 3150
Alexand.Bing 2250 Heßlein Linßer 1250 Anschel Goldstein
1250 David Lenkersh. 1250 Moßes Rosenblüh 500
Jond.Landmann 450 Löb[w]enberger 200 Zipp.Bing 4000 Helene
Kleiner 500 Wittib Thormann 250 Abr.Kohlmann 2000 Anlage bis zum
11.März 1855 Ignatz Bing An früheren Gelübde Gulden,
welche für die Armen und Bedrängten zu Jerusalem bestimmt waren, die
aber bereits in der Gemeinde zu eigenen Zwecken verwendet wurden, soll nach
Gemeindebeschluß vom 21.Sept. 1851 die Summe von 22f 15 zu obigem(?)
Zwecke wieder verwendet, und in der Gemeinde in Jahres Raten verumlagt(?)
werden. Scheinf. 21.Sept.1851 Ignatz Bing Cultusvorstand
laut Rechnungsbuch fol.69 wurde verausschlagt f5.30 _____ bleibt
ein Rest f16.45 wurde dem neuen Cultusvorsteher zur weiteren Betreuung
übergeben. Scheinf. d. 20t.May 1855 Ignatz Bing Seite 10
Geschehen Scheinfeld den 13.Mai 1855 Laut Anschlagzettel vom 10ten Mai,
laut Wahlprotokoll vom 13d.Mts. ergiebt sich das Resultat, daß nach
Stimmenmehrheit, Alexander Bing als erster Cultus Vorsteher und Salomon
Rosenbaum als zweiter Cultusvorsteher auf drei Jahre von heute an gewählt
sind. Alexander Bing Salomon Rosenbaum Die Unterzeichneten bitten
gehorsamst Ein Königl. Landgericht um Bestättigung. Vorstehende
Wahlhandlung wird bestätigt Scheinfeld, den 1.Juni 1855
Königl. Landgericht gez. Scheinfeld den 1.Juni 1855
Metzgermeister Grüger dahier, wollte das Koscherfleisch um ½
[Kreutzer] theurer geben, als der festgesetzte Tax des B[P]ublikum, worauf
derselbe von der Israelit. Gemeinde bei dem Magistrat dahier vorgeladen wurde,
welches(?) zu keinem Entschluß kommt; als heute den 1.Juni 1855 wurden
die beiden Cultus Vorsteher Alexander Bing u. Salomon Rosenbaum bei dem
Königl. Landgericht dahier vorgeladen und die Erklärung des
Metzgermeisters Gröger erfolgte, daß derselbe von nun an und
fernerhin das Koscherfleisch um denselben Preis als das übrige Bublikum
bekommt, und den Israeliten zu verabreichen und sich unterzeichnete. Die
nachstehenden (?) Anschel Goldstein und Samuel Lüneburger wurden mit
allgemeiner Zufriedenheit der Gemeinde nur mit ½ Personal angelegt, u.
zwar weil solche wegen hohen Alters ihrem Verdienst nicht nachkommen
können. Eigetragen Scheinfeld, den 6.Juni 1855 Alexander Bing
S.Rosenbaum Seite 11 Verzeichnis der Gemeinde-Anlage u.
Personal Personal Namen Anlage ½ Hirsch Rosenblüh ------
½ Anschel Goldstein 500 1 Benedikt Bing 14500 ½
Samuel Löwenberger 150 1 Hirsch Gemindenstein 2350 1 Samuel
Lineburger 3200 1 Jondaf Landmann 350 1 Moritz Bing 7300 1
Heßlein Ließer 1450 1 Jgnatz Bing 6500:9350 1 Moses
Rosenblüh 300 1 David Lenkersheimer 2000 1 Lazarus Landman 6600
1 Bernhard Bing 4500 1 Alexander Bing 3500 1 Abraham Kohlmann 2500
1 Moritz Bing Garbr.M. 5200 8025 1 Eisig Sigmund ------ 1 Kaufman
Kaufman 450 1 Salomon Rosenbaum 400 ½ Wb. Zepper Bing 5000
½ Helena Kleiner 200:100 ½ Wb. Thormann Lotta 150
daß diese nun mir in Aufbewahrung gegebenen Obligationen, (?) in
guter Aufbewahrung behalten werde. Ignatz Bing Laut gerichtlichen
Legats hat meine Schwester Ernestine Sigmund der hiesigen isr. Gemeinde
für ihr Seelenheil eine Legat von f 25 vermacht, für welches jedes
Jahr an ihrem Jahrestage am 20ten Februar [hebr.] 1856 eine Wachskerze gebrannt
und ein [hebr.] von dem derweiligen Lehrer gelernet(?) werden, wofür
derselbe für die jährlichen Zinsen von Einem Gulden eine Kerze zu
stellen und den [hebr.] lernen zu lassen. Das Kapital selbstens bleibt in
den Händen der zeitlichen Cultusvorsteher, u. quittieren den Empfang:
Scheinfeld d.19t.Oktober 1856 Eisig Sigmund Alexander Bing
S.Rosenbaum j. Zu vorstehendem Protokoll wird noch bemerkt,
daß das von der verstorbenen Er[nes]tine Sigmund der hiesigen
Cultusgemeinde vermachte Legat von Seite 13 f 25 mit Worten
fünfundzwanzig Gulden nicht den anbei stehenden Kultusvorstehern M.Bing
und Sal.Rosenbaum von Eisik Sigmund eingehändigt worden, sondern derselbe
hat es in Händen, und verpflichtet sich, daß derselbe jährlich
den Zins hieraus von Einem Gulden den zeitlichen Cultusvorstehern zu
übergeben, damit von denselben an den jährlichen Sterbetagen der
Ester Sigmund einen Schinr [hebr.] von dem zeitlichen Religionslehrer erlernt
und eine Jahreskerze in der Synagoge gebrannt werden solle. Scheinfeld
d.20t.Mai 1858 Die verwitwete Frau Sigmund wünscht obiges Legat
von 25fl. umgewandelt in 42,50M wieder an die Gemeinde zurückzuzahlen,
wogegen diese zur Erfüllung der stiftungsmäßigen Bedingungen
Sorge zu tragen habe. Zuf. eines Gemeindebeschlusses v.1.2.20 wurde
genehmigt, daß die Gemeinde obiges Legat von 25fl¸42,50M wieder
übernimmt. In Anbetracht der vollkommen veränderten
Zeitverhältnisse (Teuerung etc. 1 Jahreskerze kostet heute 7-19 Mark)
verpflichtet sich die Gemeinde aber nur für Lernen einer Jahrzeitsschinr
durch den jeweiligen Herrn Lehrer Sorge zu tragen. die Gemeindeversammlung
genehmigte gleichzeitig das Legat auf 50M aus Gemeindemitteln zu ergänzen,
u. hierfür ein mündelsicheres Wertpapier anzukaufen, und die 50M bei
der Sparkasse Scheinfeld anzulegen. Scheinfeld, 1.2.20 Kultusvorstand
K.Adler A.Schönfärber Scheinfeld, 30t.Mai 1859 Laut
Anschlagzettel vom 21.d.Mts. versammelten sich nachstehende Gemeindemitglieder,
um wiederum zwei Cultusvorsteher auf weitere 3 Jahre nachdem Alex.Bing und
Sal.Rosenbaum ihr derzeitiges Amt als solches heute niedergelegt haben, wieder
zu wählen. Die Bedingnisse bleiben diejenigen, welche bei der
Cultuswahl vom 1t.März 1846 festgesetzt wurden. Es wurde zur Wahl
geschritten und das Resultat hiervon war, daß durch Mehrheitsstimmen
Salomon Rosenbaum und Alexander Bing wieder gewählt wurden, und haben
somit ihre Funktion pflichtmäßig wieder anzutreten. Bemerkt
wird, daß beide Cultusvorsteher in Ausübung ihrer Funktion und sonst
üblichen ihnen zustehenden Rechten in der Synagoge gleichen Rang haben.
Moritz Bing Hirsch Gemündenstein Samuel Lüneburger
J.Landmann Fortsetzung der Unterschriften Seite 14 Fortsetzung
der Unterschriften Heßlein Linser D.Lenkersheimer Jgnatz Bing
Moses Rosenblüh Bernhard Bing Moritz Bing junj. Alexander
Bing S.Rosenbaum Geschehen, Scheinfeld 20t.August 1850 Um
Regulierung der im Jahre 1855 festgesetzten Anlage der Gemeinde dahier wurden
auf heute sämtliche Gemeindeglieder laut Anschlagzettel 12t.August in das
Gemeindehause bestellt, um die Anlage eines Jeden wiederum auf weitere drei
Jahre festzusetzen. Geschehen Scheinfeld 20t.April 1862
Ehemailge Judengasse Nr. 13, Ort der
ehemaligen Synagoge in Kitzingen. Sie wurde in der
Reichspogromnacht zerstört.
Die beteiligten SA Leute wurden nach 1945 zur
Rechenschaft gezogen.
Der Zugang zur Mikwe für rituelle Frauenbäder
rechts blieb erhalten. Foto Martin Nicoly, 2018)
Auf der
heutigen stattgehabten Gemeindeversammlung wurde beschlossen, nur einen
E[inkommens] Beitrag zu der heute beschlossenen Aufbesserung des Lehrers Hohl
zu erzielen, und was zur (?) des IV.Quartals am 1t.Februar jedesmal vorgemerkt
werden soll. 1) Ein jeder Lehrling, (?) oder länger hier in Arbeit
stehender Geselle hat an den zeitlichen Cultusvorstand wegen Benützung
eines Schulstandes beim Gottesdienst 1f,[d.i.] Einen Gulden jährlich zu
bezahlen, wofür der (?) haftende sind. 2) Von den Nachbardörfern
Schnodsenbach und Ambach, welche dem hiesigen Gottedienst an den Feiertagen
öfters beiwohnen, haben jene Schulbesuchende, weil solche den Platz
benüd[t]zen, als angewiesen erhalten, hiefür fl.1 30Kr., Einen Gulden
30Kr an den Cultusvorstand jährlich zu bezahlen. Bemerkt wird,
daß unter dem "angewiesenen Platz" zu verstehen ist, so solcher denselben
braucht. 3) Die übrigen zu verpachtenden Stände No19 und 20
dürfen nicht unter 30Kr. abgegeben werden. Cultusvorstand
S.Rosenbaum H.Gemündenstein M.Bing junj. Samuel
Lüneburger Berhard Bing Moritz Bing Löw einer J.Landmann
L.Rosenblüh Jgnatz Bing J.Linser D.Lenkersheimer Seite 15
Geschehen Scheinfeld 20.April 1862
Bei heutiger Gemeinde
Versammlung wurde nach reiflicher Berathung einstimmig beschlossen, in Betracht
und in Erwägung, daß die hiesigen Gemeindemitglieder die viele
Bauauslagen bisher bestritten, die Gebühren u. hierauf haftenden Schulden
abgezahlt haben, und daß in Zukunft 1) ein jeder auswärtiger
Jsraelite, der dahier die Bürgerrechte erwirbt. einen Beitrag sogenanntes
Einzugsgeld, von f20 wörtlich Zwanzig Gulden bei seiner Verpflichtung an
die Judenschaft zu zahlen hat. Dasselbe gilt auch bei jedem der hierher
übersiedelt und als Beisas[se] sich hier niederläßt nur mit dem
Unterschied, daß Freie so lange er Beisaß verbleibt die Hälfte
Einzugsgeld mit f10 / Zehn Gulden zu zahlen hat, und im Falle derselbe sich als
Bürger hier aufnehmen läßt, nachträglich die zur
Ergänzung res[tlichen] f10 noch zahlen zu hat. 2) Die Verwendung
dieser Beträge wird einer ferneren Berathung vorbehalten. $.3 Jede
hiesige Wittib die einen fremden Jsraeliten heirathet so ist dieser angehende
Bürger von jedem Einzugsgeld entbunden. Dieses Protokoll wurde hiermit
geschlossen. Es hat der Cultusvorstand die Bestetigung und Genehmigung des
königl. Landgerichts einzuholen. Der Cultusvorstand S.Rosenbaum
M.Bing junj. D.Lenkersheimer Bernhard Bing Moritz
Rosenblüh Moritz Bing H.Gemündenstein J.Landmann
Jgnatz Bing Samuel Lüneburger Löw Kleiner Louis
Rosenblüh Nachdem mehrere Unterschriften von den hießigen
Gemeindemitgliedern und besonders die Wittwen die mit Parteilich sind, nicht
zugezogen wurden ihre Einwilligung dazu zu geben, daraufhin, findet sich der
zeitliche Cultusvorstand als endbunden, den vorstehenden Beschluß der
nicht von sämtlichen Gemeindemitgliedern und Wittwen unterzeichnet ist,
Einer Königl. Regierung vorzulegen und die Einwilligung dazu einzuholen,
und noch besonders, daß ein Abzugsgeld solches hiermit verbunden werden
sollte unterlassen wurde, nehmen auch von obigen Unterschriften einige ihre
Ermächtigung zurück. S. Rosenbaum Cultusvorstand
Seite 16 Laut Eintragung am 19.Oktb. 1836 hat Jgnatz Bing f200
Obligation, dieselbe sein Vater Benedikt Bing zur hiesige Jsraelitische
Gemeindeausgaben die Zinsen heim bestimmte, eine derselbe Obligation
No.2080/1064 nämlich zu 2% wurde(?) durch Verlosung heimgezahlt resp.
umgetaufft und dagegen von Jz.Bing in Besitz genommen und zwar No.22274/10144
und daher die f100 zu 2% als nichtig zu betrachten oder auszutilgen ist.
Scheinfeld den 24.Juni 1863 S.Rosenbaum Carolina Bing, Frau des
Berhard Bing hat am 1.März 1863 zum gutem Zweck in der hießig
Synagoge f25 mit Worten Zwanzig fünf Gulden versprochen, dieselbe ist zu
jeder Zeit bereit solches zu berichten, wenn etwas [unleserlich] Synagoge
vorkommt. Samuel Rosenbaum Carolina Bing [?] versprochene f25
[unleserlich] Synagoge. Scheinfeld den 12.Dezb. 1865 S.Rosenbaum
Scheinfeld den 1.Febr. 1863 Nach öffentlichem Anschlagzettel von
heute Gemeinde Versammlung um den Erach zu ordnen, und wurde endlich in (?) und
Güte folgendes Resultat erzielt und durch Unterschrift bezeichnet. (?)
Nomina Erach Zu. 1 1 Hirsch Gemündenstein 4000 2 1 Samuel
Lüneburger 4050 3 1 Zondorf Landmann 525 4 1 Moritz Bing senj.
9000 12000 5 1 Moses Rosenblüh 450 6 1 Jgnatz Bing 17500 20500
7 1 David Lenkersheimer 5250 8 1 Bernhard Bing 18000 17000 9 1
Alexander Bing 6000 9000 10 1 Moritz Bing jun. 15000 11 1 Kaufmann
Kaufmann 675 12 1 Salomon Rosenbaum 600 13 1 Löb Kleiner 300
14 1 Joseph Linßer 1200 900 15 1 Sigmund Krämer 75 16 1
Philipp Lüneburger 2250 17 1 Eißig Sigmund 18 ½
Wittib Kaufmann 2750 19 ½ Wttb.Soph[i]e Ließer 1700 20
½ Jetta Thormann 225 21 ½ Theresa Mainzer 2500 _____
85050 zuzügl. 14700 _____ 99750 22 1 Berlein Ortheiler
1250 _____ Summa 101000 (?) 1000 Seite 17 Für jede
Hochzeit die hier in der Synagoge abgehalten wird, ist 2f 36 Krz. zu
zahlen. Scheinfeld, den 16.Mai 1875 Die Cultusgemeinde Isaak
Hirschmann Simon Bing Sam. Thalheimer H.Goldmann M.Bing jr.
Kolb S.Waldmann S.Thormann Moritz Bing Maier Adler
Gottlob B.Thalheimer Götz Adler Moses Rosenblüh
Geschehen Scheinfeld, den 6.August 1865 Laut Anschlagzettel vom
4.August d.J. ließ man auf heute die israelitische Gemeinde in die
Gemeindestube versammeln und wurde auf Antrag des Cultusvorstandes zur Wahl
eines Vorstandes geschritten, wobei das Resultat erzielt wurde, daß nach
Stimmenmehrheit Philipp Lüneburger Moritz Bing senior als
Vorstände auf weitere 3 Jahre gewählt wurden. Lt.U. Moses
Rosenblüh J.Landmann D.Lenkersheimer Cultusvorstände
Moritz Bing Ph.Lüneburger S.Rosenblüh M.Bing junj.
Löw Rosenblüh Hirsch Gemündenstein J.Lieser
Sigmund Krämer Samson Waldmann Seite 18 Scheinfeld den
25.Dez. 1866 Bei der heute stattgehabten Steuerregulierung wurde auf
weitere 3 Jahre von 1867-1870 festgesetzt wie folgt: 1 Hirsch
Gemündenstein f 3500 1 Sam.Lüneburger 3500 1 Jont.Landmann
525 1 M.Bing senior 8500 1 M.Rosenblüh 450 1 Jgnatz Bing 16500
1 David Lenkersheimer 7000 1 Alex.Bing 7600 1 Mor.Bing jun. 15000
1 K.Kaufmann 675 1 S.Rosenbaum 600 1 Jos.Lieser 900 1
S.Krämer 75 1 Ph.Lüneburger 2400 1 J.Hönle 4000 1
B.Ortheiler 4000 1 S.Waldmann 6500 1 B.Thalheimer 2500 1 S.Bing
10000 ½ Witt.Kohlmann 2750 ½ dto. Lieser 600 ½
" Mainzer 2500 ½ " Wohl 2000 1 Sam.Thalheimer 3000 ½
Witt.Thalheimer 1200 ½ Jakob Kolb 400 1 Simon Bing¸ 500
1 Eißig Sigmund ---- 1 Abraham Lenkersheimer ¸ 500
Ph.Lüneburger Moses Rosenblüh Moritz Bing Simon Bing
Jgnatz Bing S.Rosenbaum H.Gemündenstein Salomon Bing K.Kaufmann
Sam.Thalheimer J.Landmann Moritz Bing jr. Sigmund Krämer
S.Thalheimer J.Lieser B.Ortheiler S.Waldmann Erlös aus dem
unterm Heutigen versteigerten Schulofen an Hirsch Gemündenstein f4 mit
Worten vier Gulden dagegen ist. Der Cultusvorstand beantragt, einen anderen
brauchbaren Ofen zu beschaffen. Hirsch Gemündenstein Gleichzeitig
wurde der Tisch versteigert u. zugeschlagen Eißig Sigmund um 2f 42 Krz.
Lt.U. Sigmund Nachtrag Ferdinand Thormann 1000 Flamm 1000
Hirschmann 5000 Abg. 2400=3800 Vogelbaum 6000 Hirschmann ......
Zugang Hauswerth 10,000 Heirathsgut 10,000 20,000 Abgang nach
Angabe 3500 825(?) Seite 19 Scheinfeld, den 18.Aug. 1867
Praes. der Cultusgemeinde Bei heute stattgehaltener
Gemeindeversammlung, bezweckend Berathung und Beschlußfaßung
über das verehrliche Kgl. Bezirksamtliche Schreiben, datiert 4.Aug. 1867,
betr. der Regulierung des Gehalts des Distr[ikt] Rabbiners Selz, hat man vor
Allem die eingereichte Aufstellung eines anderen Maßstabes bei
Vertheilung der Rabbinats Besoldung als zweckmäßig angesehen u. vor
Allem eine Zählung der wirklichen Gemeindemitglieder beschäftigt,
wobei sich das Resultat ergab, daß die jetzige Zahl der Familien 24 sind,
exclusive von 4 Wittwen. Ebenso hat man durch Stimmeneinhelligkeit Herrn
Moritz Bing senior u. Privatier dahier als Bevollmächtigten zur weiteren
Verhandlung der Sache in Vorschlag gebracht u. hat derselbe auch die Wahl
angenommen. Vorgelesen u. unterschrieben Ph.Lüneburger (?)
Moritz Bing S.Kohlmann Moses Rosenblüh M.Bing Sam.Thalheimer
Louis Rosenblüh Jgnaz Bing J.Lieser Salomon Bing Sigmund
Krämer B.Ortheiler S.Waldmann B.Thalheimer K.Kaufmann
Durch Beschluß vom 15.Januar 1868 wurden die Familienlisten von 12
Orten des Distrikts festgesetzt wie folgt: Scheinfeld 28 Familien incl. der
Wittwen f58.1 Burghaslach 30 " " 62.14 Burgambach 4 " " 8.17½
Ullstadt 11 " " 22.49¼ Schnodsenbach 12 " " 24.51½
Ühlfeld 34 " " 70.28½ Dißpeck 44 " " 85.4½
Pares 16 " " 33.12 Schornweisach 9 " " 18.39 Haslindach 15 " "
31.6¼ Weisendorf 11 " " 22.4¼ Geiselwind 6 " "
12.25¼ ____ _______ 217 Familien f450 1.Quartal 11.April
März Juni. Seite 20 Geschehen Scheinfeld, den 14.Febr. 1869
Praes. der Cultusgemeinde Bei heute stattgehabter
Gemeindeversammlung wurde bezüglich der schon früher beantragten
Einzugsgelder [ein] Beschluß gefaßt, nachdem vorher ge[h]ende
Beschließung d.d. 20.April 1862 in Erinnerung gezogen wurde. Dabei hat
man nachfolgende Punkte als allgemein geltend festgesetzt u. soll hinzu die
Bestätigung des K.Bezirksamt sofort eingeholt werden. $1 Ein jeder
auswärtige Jsraelite, der dahier das Bürgerrecht erwirbt, aber kein
hiesiges Mädchen heirathet, soll 20f d.i. zwanzig Gulden Eingangsgeld an
die Cultus-Kasse zahlen. Dasselbe gilt auch für [einen] Jude[n], der
hierher übersiedelt u. als Beisaß sich hier niederläßt;
nur mit dem Unterschiede, daß Solcher solange er Beisaß bleibt, die
Hälfte mit f10 zehn Gulden erhoben wird.Erwirkt er sich das
Bürgerrecht, so sind die restirenden [verbleibenden] f10 aufzubringen.
Die Verwendung dieser Beträge soll zu Baureparaturen an den
Cultusgebäuden, die sehr nöthig geworden sind, benützt werden.
$2 Jede hiesige Wittwe, die einen Fremden heirathet, ist von dieser
Zahlung ausgeschlossen. $3 Eine Nachzahlung von denen, die bis zum
Heutigen [Tag] das Bürgerrecht erlangt haben, kann nicht nachträglich
erhoben werden. $4 Bis zur Verrechnung der (?) soll das angefallene
Einzugsgeld verzinslich angelegt werden. $5 Unvermögende und
solche Unbemittelte, die nicht ein Vermögen von mindestens f1000 besitzen,
sind ebenfalls von einer Zahlung des Einzugsgeldes befreit. Zur
Bekräftigung vorstehenden Protokolls haben sich alle Anwesenden
unterschrieben. Unter dem Beifügen, resp. außer Kraftsetzung,
daß bei Unbemittelten eine Zahlung des Einzugsgeldes einer weiteren
Abstimmung vorbehalten bleibt, ob Solches erhoben werden soll. Lt. U.
Ph.Lüneberger Jgnatz Bing K.Kaufmann Simon Bing Hirsch
Gemündenstein Wolf Slamm Siegmund Krämer Louis
Rosenblüh Moritz Bing Sam.Thalheimer J.Kolb Samuel
Lüneberger J.Landmann Salomon Bing Moses Rosenblüh
Bernhard Ortheiler Ferdinand Thaun Seite 21 Unterm Heutigen
stellte Löb Rosenblüh als Synagogendiener den Antrag, man möge
seinen Gehalt statt der bisherigen 12f auf 25f mit Worten zwanzig fünf
Gulden jährlich erhöhen, was auf allseitig für billig erkannt
wurde u. sollen diese 25f in vierteljährigen Raten erhoben werden. Ebenso
beansprucht er von jedem hiesigen Brautpaar f2 d.i. zwei Gulden, mag die
Hochzeit hier oder auswärts stattfinden, mag der Hochzeiter hier oder
auswärts Domizil nehmen. Scheinfeld, 14.Febr. 1869 Lt.U.
Ph.Lüneberger Simon Bing Louis Thalheimer
H.Gemündenstein Jgnatz Bing S.Rosenbaum B.Thalheimer
K.Kaufmann Moritz Bing Siegmund Krämer J.Kolb Samuel
Lüneberger Joseph Lieser E.Sigmund Salomon Bing Moses
Rosenblüh Bernh.Ortheiler Ferdinand Thaun Scheinfeld, 27.Juni
1869 Praes. der Cultusgemeinde Zufolge Anschlagzettel versammelte
sich auf heute die Cultusgemeinde u. beschloß, wie folgt. Es ist
unumgänglich zur Nothwendigkeit geworden, daß eine
Vergrößerung der Frauen-Synagoge vorgenommen werden muß.
Da die Leistung des Einzugsgeldes von 20f vom K.Bezirksamte als zu hoch
befunden, und beanstandet wurde, so wurde solche bei Eingabe um Genehmigung von
dem früheren Cultusvorstand auf die Summe von 15f - Zehn fünf Gulden
reducirt, welche Suma [Summe] vom K.Bezirksamte laut Dekret No.4554 d.d.19.May
d.Jrs. genehmigt wurde. Scheinfeld den 20.Dez.1869 Jgnatz Bing
Cultusvorstand
Platz mit Halterung am rechtenTürpfosten
für die Mesusa, eine Schriftkapsel mit Zitaten aus der Thora.
Foto Martin Nicoly, 2018
Seite 22 Scheinfeld, den 5.März 1869
Praes. der Gemeinde Bei heute stattgehabter Cultuswahl gingen durch
Stimmenmehrheit Jgnatz Bing als I.Cultusvorsteher und Abraham Lenkersheimer als
II.Vorstand hervor. Zur Bestätigung die Gemeinde u. Vorstände:
Jgnatz Bing Moses Rosenblüh A.Lenkersheimer Sam.Thalheimer
K.Kaufmann Bernh.Ortheiler B.Thalheimer J.Lieser Moritz
Bing jr. J.Hardmann(?) S.Waldmann J.Vogelbaum Moritz Bing
Jakob Kolb Siegmund Krämer H.Goldmann Ph.Lüneberger
S.Rosenbaum Löw Rosenblüh Testamentarische Verfügung
der Zilla Hirschmann Abschrift Ich Endesunterzeichnete bestimme
nachbenanntes Legat zu meinem Seelenheil. 1) Um ein jährliches Kadosch
zu bekommen und ein Jahreslicht zu erhalten, soll nach Fürth 8f30 zum
(?)haus gesandt werden, u. mir das Recht eingeräumt [werden], als wenn ich
schon früher jährlich 2f30 bezahlt hätte, u. verspreche bei
meiner Lebenszeit ohne Leibeserben dann jährlich 2f30 dorthin zu zahlen.
2) Soll zur hiesigen Gemeinde 50f Capital gegeben werden, wofür sich
die Gemeinde zu verpflichten hat, mir jährlich an meinem Sterbetage eine
Kerze zu brennen und einen [hebr.] Schür von dem zeitlichen Lehrer gelernt
werden soll. 3) Sollen noch 150f an der hiesigen Gemeinde erlegt werden,
und Captalisiert werden, die Zinßen hiervon mit jährlich 5f30 an den
hies[igen] israelitischen Ortsarmen verabreicht werden, falls aber z.Zt. sich
hier keine Armen befinden, an den Armen in hies. Umgebung verabreicht werden,
und der Rest der Zinßen soll der hiesigen Gemeindekasse zufließen.
Zilla Hirschmann Jahrzeit 9.Juli 1869 [hebr.] Seite 23 Nach
dem Gemeidebeschluß vom 20.3.1870 wurde bestimmt, daß das Capital
vom umstehenden Legat der Zilla Hirschmann von 200f - zum Bauen der
Frauensynagoge verwendet werden soll, und übernimmt die Gemeinde auf
eb[w]ige Zeiten diese Schuld, und hat die Verbindlichkeit für Seelengebet
[hebr.] und Kerze am Jahrzeit zu tragen, so wie auch die jährlich
bestimmten Zinßen von f5.30 Krz zu vertheilen. Scheinfeld den 8.Mai
1870 Jgnatz Bing Bernhard Ortheiler Jakob Kolb S.Thalheimer
A.Lenkersheimer Moses Rosenblüh Salomon Bing J.Lieser
Meier Adler Hirsch Goldmann Kaufmann Adler Simon Bing sn.
Moritz Bing [?] Moritz Bing jr. Götz Adler [?] Flamm
B.Thalheimer Hirsch Gemündenstein Siegmund Krämer
Hirsch Gemündenstein Nach Vertrag mit demselben v.20.10.1871 hat
derselbe eine Östr. Silberrente No.136663 der isr. Gemeinde zugeeignet,
wofür nach seinem Tode eine Kerze am Jahrtage gebrannt werden soll, sowie
auch für dessen verstorbene Frau; da die Oblig[ation] erst nach seinem
Tode der Gemeinde übergeben wird, so hat derselbe bis dahin für jeden
Jahrtag seiner Frau 2f - zwei Gulden zu zahlen, und wird dafür für
Kerze u. Schür gesorgt. Scheinf. den 20.Nov. 1871 Jgnatz Bing,
Cultusvorstand bezeugt, daß der Vertrag in Hand u. auf obige Weise
abgeschlossen wurde. Sophie Gemündenstein, Frau v. Hirsch
Gemündenstein starb am 4.Dez.1858 [hebr.] 5.Tag im [hebr.] [hebr.]
Auf Verlangen an Frau Wohl diese österreichische Silberrente
zurückgegeben und hat Frau Wohl für den Schür ihrer Eltern
selbst zu sorgen. Der Cultusvorstand Simon Bing Seite 24
Scheinfeld den 01.Apr. 1871 Folgender Erach wurde heute im Wege der
Güte festgesetzt laut Unterschrift: Jgnatz Bing 1 22,000 Moritz
Bing 1 22,000 Salomon Bing 1 17,000 Aberh.Lankerg[?] 1 14,000
Waldmann 1 13,000 Simon Bing 1 12,000 Samuel Thalheimer 1 11,000
Moritz Bing sen. 1 28,500 Hirschmann 1 8,000 Ortheiler 1 5,000
Berl.Thalheimer 1 5,000 Phil.Lüneberger 1 3,000 Samuel
Lüneberger 1 3,000 Hirsch Goldmann 1 2,000 Gemündenstein 1
1,500 Vogelbaum 1 2,500 Götz Adler 1 1,000 Sal.Rosenbaum 1 500
Jos.Leser 1 500 J.Kolb 1 ---- Thormann 1 1,000 Kaufm.Adler 1
---- Mayer Adler 1 ---- Jond.Landmann 1 ---- M.Rosenblüh 1
---- S.Kramer 1 ---- Flamm 1 ---- Simon Kohlm. 1 2,000 Kaufmann
1 500 _________ 31 155,000 Agada Wohl Witwe½ 6,000 Sara
Nachtigal " 4,000 Mainzer " 2,500 Kohlmann " 2,500 Thalheimer "
1,000 Lieser " 500 Federlein " 500 ---------- Halbe Rosch
Habais f 17,000 34½ Rosch Habais 155 17 172 Mill.
Ortheiler erscheint am 22.7. u. gibt an, nicht mehr als 3000f Erach geben
zu können, weil er sein Anwesen, inzwischen abgegeben hat. Scheinf. d.
(?) 1873 Leonh.Ortheiler Seite 25 Scheinfeld, den 3.Nov. 1872
Praes. Die Gemeinde. Bei heute stattgehabter Cultuswahl gingen durch
Stimmenmehrheit aus der Wahlurne hervor: Jgnatz Bing als I. Abraham
Lenkersheimer II. Vorstand.. Beide Herren haben die Wahl angenommen auf
weitere 3 Jahre. Sogleich wurde beschlossen, daß für die
Beschaffung eines Ofens in das Schulzimmer zu sorgen sei. Zur
Bestätigung die Gemeinde: Jgnatz Bing A.Lenkersheimer M.Bing
J.Lieser Ph.Lüneburger S.Waldmann S.Rosenbaum B.Thalheimer
Siegmund Krämer S.Bing J.Kolb W.Flamm Louis Rosenblüh
Maier Adler Moritz Gottlob Scheinfeld, den 29.Juni 1873
Praes. Die unterzeichnete Cultusgemeinde. Bei heute stattgehabter
Gemeinde-Sitzung wurde das Bezirksamtliche Schreiben vom 25.Juni d.Js., die
Regulierung des Rabbinatsgehalts betr. verlesen u. hat man zum
Bevollmächtigten Herrn Jgnatz Bing u. Salomon Rosenbaum gewählt u.
haben diese unsere Vertreter die Pflicht, in jeder Weise die Interessen der
Gemeinde wahrzunehmen u. zu vertreten. Lt.U. Simon Bing S.Waldmann
B.Thalheimer Moritz Bing jr. Maier Adler M.Rosenblüh
Siegmund Krämer Hirsch Goldmann Jsaak Hirschmann Jgnatz
Bing J.Kolb S.Rosenbaum Hirsch Gemündenstein Seite 26
Scheinfeld den 26.Juli 1874 Praes. Die Gemeinde. Bei der heute
anberaumten Gemeinde-Sitzung, erscheint der I.Cultusvorstand Herr Jgnaz Bing u.
bringt vor: Durch meinen Abgang von hier, ist eine Neuwahl des I.Vorstandes
nothwendig u. wolle sich die Gemeinde sofort damit beschäftigen. Durch
Stimmenmehrheit wurde Herr Hirschmann als I.Vorstand gewählt u. hat
derselbe unter der Bedingung akzeptiert, wenn die Wahl auf 1 Jahr Geltung hat.
Jgnatz Bing Isaak Hirschmann S.Thalheimer Ph.Lüneburger
A.Lenkersheimer Moritz Bing Simon Bing Waldmann Goldmann
W.Flamm Gottlob M.Rosenblüh Kolb Rosenbaum
S.Kräme Louis Rosenblüh K.Kaufmann Moritz Bing jr.
Weiter wurde bestimmt, daß für das Vorbeten [?]
Versöhnungstage 7f an M.Rosenblüh u. 3f an Flamm zu zahlen sind,
wofür der Letztgenannte das Minchagebet u. der erstere das Schacheis
vorzubeten hat. Rosenblüh Flamm Endlich wurde bestimmt,
daß den Unterfertigten für das Vorbeten an den Neujahrtagen statt
wie bisher 15f von jetzt an blos[ß] 10f gezahlt werde. M.Federlein
Vorstehende zehn Gulden hat Herr Federlein nur dann zu beanspruchen, wenn
er an Neujahrstagen sämtliches Vorbeten und am Versöhnungstage
Goleitra, Musezh u. Nözla[?] Gebete als Vorbeter gehörig
ver[r]ichtet. J.Hirschmann, Cultusvorstand Zwei Oblig. à 100f
Sa. f200.-Die beiden Bayr.Obligationen, Vermächtnis des Benedikt Bing laut
Eintragung vom 19.Oktober 1854 u. 24.Juni 1863 in diesem Buche No.10041/1230
mit Coupons - vom 1.Jan. 1875 anfangend u. " 1.Jan. 1890 endigend
[?] Tallon - und No.22274/511144 mit zwei Coupons 1.Aug. 1875 und 1.Aug.
1876. wurde heute unter Zustimmung der beiden Cultusvorstände
S.Hirschmann u. A.Lenkersheimer dem Moritz Bing jun. zur Aufbewahrung für
die Gemeinde übergeben, welches bescheinet: Scheinfeld den 1.August
1874 Moritz Bing jr. Jsaak Hirschmann A.Lenkersheimer Seite
27 Scheinfeld, den 1.August 1875 Paes. Die Cultusgemeinde Bei der
auf heute anberaumten Wahl des Cultusvorstandes ging durch Stimmenmehrheit Herr
Hirschmann als Cultusvorsteher hervor. Von der Wahl eines II.Cultusvorsteher
wurde Umgang genommen, doch wurde durch Wahl bestimmt, daß ein
Stellvertreter im Verhinderungsfalle des Vorstandes aufzustellen sei u. wurde
als solcher Herr Samuel Thalheimer aufgestellt. Beide Herren haben auf weitere
3 Jahre acceptiert. Lt.U. Jsaak Hirschmann B.Thalheimer
Sam.Thalheimer S.Waldmann G.Adler Moritz Bing K.Adler Moses
Rosenblüh J.Kolb H.Goldmann M.Gottlob K.Kaufmann
Moritz Bing jr. Ferdinand Flamm J.Lieser Löb
Rosenblüh Siegmund Krämer Bernh.Ortheiler Scheinfeld den
16ten May und 20ten May 1875 Im gütigen Wege wurde folgender Erach
festgesetzt und zwar auf drei Jahre vom May 1875 bis dahin 1878.---- Herr
Moritz Bing junior 1 25000 Abraham Lenkersheimer 1 11000 Samson
Waldmann 1 14000 Simon Bing 1 12000 Moritz Bing senjor 1 11000
Samuel Thalheimer 1 11000 Isaak Hirschmann 1 8000 Bärlein
Thalheimer 1 5500 Bernhard Ortheiler 1 2800 Ph.Lüneburger 1 3000
S.Lüneburger gestorben 1 3000 Hirsch Goldmann 1 2200 Hirsch
Gemündenstein gestorben 1 3000 Götz Adler 1 1600 Josef
Lieser 1 600 Ferd.Thormann 1 1000 Kaufmann Adler 1 300 Meier
Adler 1 300 Metzger Kaufmann 1 500 Moriz Gottlob 1 300 Jakob
Kolb 1 ---- Moses Rosenblüh gestorben 1 ---- Eisig Siegmund 1
---- Frau Agada Wohl ½ 5500 Sara Nachtigall ½ 6000
Esther Kohlmann gestorben ½ 2500 Thalheimer ½ 1000
Sophie Lieser ½ 500 Seite 28 Frau Federlein ½ 500
Vogelbaum ½ 1600 Rosenbaum ½ 200 Landmann ½ 500
Zugegangen sind im Dezember 1875 Benedikt Ortheiler, und 1 3000
Berhard Ortheiler jun. im August 1876 1 5000 [durchstr.] Scheinfeld den
ersten Septbr. 1876 Isaak Hirschmann Cultusvorstand Zugegangen
ersten Januar 1877 Herr Isaak Lüneburger ½ 200 Scheinfeld
im Mai 1877 Isaak Hirschmann Löb Waldmann 5000 M.Strauß
3000 Selig Goldmann 7000 Max.Strauß ½ 200 S.Thalheimer
1 ---- Max Lenkersheimer 7500 Abraham Adler 4000 Durch Umtausch ist
die Obligation von Einhundert Gulden No.22274/No.50144 abgegeben und habe ich
dafür eine andere 4% bayr.Obligation zu zweihundert Mark mit
halbjährigen Zinzens vom ersten April 1877 - Serie Nro.2/3 und
Cat.Nr.53111 erhalten. Den Mehrbetrag von M25,92 habe ich von J. Hirschmann
baar erhalten. Scheinfeld den 31ten Dezember 1876 Moritz Bing jr.
Die Richtigkeit vorstehender Unterschrift bestätigt der
Unterzeichnete. J.Hirschmann, Cultusvorstand Durch Unterschrift ist die
Obligation von Ein Hundert Gulden 10041/1230 abgegeben und habe ich dafür
eine andere 4% bayr. Obligation zu zwei Hundert Mark mit halbjährigem
Zinsens vom ersten März 1879 Serie Nr. 42 und Cat.Nr.10348 erhalten , den
Mehrbetrag von nach Abzuge der an die Gemeinde zu gebenden Zinßens von
fl.4 d.i. 4 Mark 13 Mark 25 Pfg. erhalten von Salomon Bing jr. Moritz Bing
Die Richtigkeit vorstehender Unterschrift bestätigt der Unterzeichnete
Simon Bing, Cultusvorstand Zur Ergänzung wird bemerkt, daß
die Rechnung hiermit beyliegt. Seite 29 Scheinfeld, den 4.Juli 1877
Praes. Die Cultusgemeinde. Die hiesigen Cultusgemeindemitglieder
ermächtigen hierdurch ihre beiden Cultusvorstände zur
Vertragsabschließung betreffs des Anschlusses an das Stadtrabbinat
Fürth, bemerken aber ausdrücklich, daß das Gehaltsmaximum des
Rabbiners bis 85Mk pro Jahr festzusetzen ist. Lt.U. Hirsch Goldmann
S,Waldmann M.Bing jr. B.Thalheimer J.Kolb Moritz Bing
Simon Bing Maier Adler Moritz Gottlob J.Lieser Löb
Rosenblüh Götz Adler Siegmund Krämer Kaufmann Adler
K.Kaufmann A.Lenkersheimer Ph.Lüneburger Eisig Sigmund
Bernh.Ortheiler sen. Ferdinand Thormann Bernhard Ortheiler junior
Benedikt Ortheiler Scheinfeld den 1.Juli 1877 Von den hiesigen
Cultusgemeindemitgliedern wurde durch Stimmenmehrheit beschlossen: Der
Gemeindebeschluß vom 14.Februar 1869 sei als aufgehoben zu betrachten und
wird von heute an folgendes beschlossen: 1) Jeder Israelite, welcher ohne
vorher der israelitischen Cultusgemeinde Scheinfeld angehört zu haben,
Mitglied dieser Cultusgemeinde wird, mag er hier oder auswärts wohnen, hat
ein Monat nachher, nachdem er Mitglied geworden, fünfzig Mark
Eintrittsgebühren an die Cultuskasse Scheinfeld zu zahlen. 2) Solche
Personen aber, die eine hiesige Witwe oder ein hiesiges Mädchen heirathen,
sind von dieser Eintrittsgebühr befreit. 3) Zieht ein Mitglied der
hiesigen Cultusgemeinde weg, so hat er außer den laufenden
Quartalsbeiträgen, vielmehr laufenden Vierteljahresbeiträgen eine
Austrittsgebühr von fünfzig Mark im Monat nach seinem Abzuge an die
hiesige Cultusgemeinde zu zahlen. 4) Bei Unbemittelten soll es von einer
besonderen Abstimmung abhängen, ob sie ganz oder theilweise frei von
Ein-und Austrittsgebühren sein sollen. 5) Die anfallenden Ein-und
Austrittsgebühren sollen zu den etwaigen Cultusbestreitungen verwendet
werden. Isaak Hirschmann Sam.Thalheimer A.Lenkersheimer Moritz
Bing Simon Bing Eisig Sigmund Seite 30 Bernhard Ortheiler sen.
Ferdinand Thormann Ph.Lüneburger Götz Adler Bernhard
Ortheiler Löb Rosenblüh Siegmund Krämer Benedikt
Ortheiler Maier Adler No.1314 Abschrift des Dekrets vom Kgl.Bezirksamt
Scheinfeld vom 10.Juli 1877. Betreff: Ein-und Abzugsgelder der Juden in
Scheinfeld. Auf die Eingabe vom 8ten dß.Mts. wird eröffnet,
daß gegen den Vollzug des in bezeichnetem Betreffe von der israelitischen
Cultusgemeinde am ersten dß.Mts. gefaßten und abschriftlich anher
vorgelegten Beschlußes eine Erinnerung nicht besteht. Der
Kgl.Bezirksamtmann beurl. Axthalb Assessor Eingeschrieben
Scheinfeld 15.Juli 1877 Isaak Hirschmann Zur Vorkoordinierung der
Friedhofsmauer in Ullstadt wurden durch Stimmenmehrheit gewählt: Herr
Jakob Kolb und, Herr Hirsch Goldmann beide v. hier und sind beide Herrn
ermächtigt, somit es die hiesige Cultusgemeinde anbelangt, einen Vertrag
über fragliche Mauer abzuschließen. Die Nichterschienen werden der
Stimmenmehrheit zugerechnet. Scheinfeld, den 21ten April 1878 Isaak
Hirschmann A.Lenkersheimer Joseph Lieser K.Kaufmann
B.Thalheimer Löb Rosenblüh Sam.Thalheimer Moritz Bing
jr. Ph.Lüneburger S.Waldmann Maier Adler Moritz Gottlob
Die Unterzeichneten nehmen die Wahl an: Hirsch Goldmann J.Kolb
Seite 31 Scheinfeld, den 9.Juni 1878 Praes. Die Cultusgemeinde.
Bei versammelter Cultusgemeinde wurde vorgebracht: Es ist ein
unabweisbares Bedürfniß geworden, daß für die Beschaffung
von Ständen in der Synagoge Sorge zu tragen sei. Ueber das Wie wurde
endgültig festgesetzt: Der Al Memar" ist abzubrechen u. der dadurch
gewonnene Freiplatz soll zur Aufstellung von Subselien verwendet werden. Diese
Subselien sind Eigenthum der Gemeinde und sollen gleich den anderen
Gemeindeständen alljährlich versteigert werden. Der Mietzins hat
mindestens 2 Mk zu betragen. Die etwaigen Kosten werden von der Cultuskasse
bestritten. Wer einen Gemeindestand benützt, muß stillschweigend
denselben Mietzins entrichten. Solange Gemeindestände nicht verpachtet
sind u. miet[h]et jemand einen Platz von einem Gemeindemitglied, so hat er dann
2Mk in die Gemeindekasse zu zahlen. Zur Herstellung dieser Reparatur sind
B.Thalheimer u. Jakob Kolb gewählt, u. soll die Re= paratur bis
Anfangs August dieses Jahres fertig gestellt werden. Lt. U. Isaak
Hirschmann Sam.Thalheimer Moritz Bing jr. Hirsch Goldmann
Siegmund Krämer J.Kolb Bernhard Ortheiler Junior
A.Lenkersheimer G.Adler Maier Adler Löb Rosenblüh
Seligmann Goldmann Kaufmann Adler Moritz Bing B.Thalheimer
S.Waldmann Moses Strauß Bernh. Ortheiler sen. Scheinfeld,
den 15.Septbr. 1878 Da keine bauliche Veränderung vorgenommen werden
konnte, so ist der Vertrag vom neunten Juni dieses Jahres als aufgehoben zu
betrachten. Isaak Hirschmann, Vorstand J.Lieser Simon Bing
F.Thormann H.Goldmann M.Bing jr. S.Waldmann A.Lenkersheimer
B.Thalheimer Ph.Lüneburger Siegmund Krämer Maier
Adler Seite 32 Scheinfeld, den 4.Aug. 1878 Praes. Die
Cultusgemeinde In Folge Anschlagszettel versammelte sich heute die isr.
Cultusgemeinde u. brachte deren Vorstand, Herr Hirschmann vor: Ich bekleide
nun seit 4 Jahren das Amt der Cultusvorstandschaft und da meine Zeit
abgeflossen ist, so bitte ich, einen Anderen mit ihrem Vertrauen zu beehren.
Es wurde nun sofort zur Wahlhandlung übergegangen, wobei sich ergab,
daß Herr Simon Bing als Vorstand aus der Wahlurne hervorging. Eine
Stellvertretung im Verhinderungsfalle ist in der Person des Herrn Thormann
gefunden worden. Isaak Hirschmann Bernhard Ortheiler junior
Ph.Lüneburger Hirsch Goldmann Sam.Thalheimer Löb
Rosenblüh Bernh. Thalheimer Siegmund Krämer Simon Bing
J.Lieser Ferdinand Thormann J.Kolb M.Bing jr. Moritz Bing
B.Ortheiler[?] Daß beide die Wahl angenommen, bestätigt:
Scheinfeld den 4.August 1878 Der Vorstand I.Hirschmann
Nachstehende Stände in der Synagoge sind Eigenthum der Cultusgemeinde.
a An der Männerschule No. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 30. 31.
32 33. 34. b An der Frauenschule. No. 21. 22. 23. 24. 31. 32. 33. 34
35. 4. 9. welche alljährlich zu versteigern sind. Scheinfeld
den 4.August 1878 Isaak Hirschmann Seite 33 Scheinfeld, 2.Januar
1881 Bey versammelter Cultusgemeinde kam der sogen. Erach [d.h.] die Anlage
nach Capital in Vorlage. Es wurde zur Steuerregulierung geschritten und
Nachstehendes bestimmt: Mark Moritz Bing junior 27000 Abraham
Lenkersheimer 12000 Samson Waldmann 18000 Simon Bing 16000 Samuel
Thalheimer 16000 Bärlein Thalheimer 8000 Bernhard Ortheiler sen.
3500 Philip Lüneburger 3000 Hirsch Goldmann 4500 Götz
Adler 4500 Ferdinand Thormann laut Vergleich 1000 Adler's Wittib ----
Kaufmann Metzger 2000 Meyer Adler 300 Abraham Adler 3000 Moritz
Gottlob 300 Frau Wohl 6000 Jacob Kolb 300 Eisig Sigmund ----
Rosenbaum 200 Vogelbaum 1600 Federlein 600 Benedikt Ortheiler
3000 Isaak Lüneburger 200 Löb Waldmann 8000 Moritz
Strauß 2000 Seligm. Goldmann 8000 Samuel Thalheimer ---- Max
Strauß 200 Max Lenkersheimer 7500 Summa 169200 Nachdem
allseitig gegen diese Anlage keine Erinnerung gemacht wurde, bleibt der neue
Erach auf weitere 3 Jahre in Kraft und erlischt am 1.Januar 1884. Folgen
die Unterschriften auf beyliegendem Zettel. Scheinfeld den 11.Septbr. 1881
Geg. Die Cultusgemeinde. Auf Vorladung versammelte sich heute die
Cultusgemeinde im Schullokal zum Zwecke einer Neuwahl des Cultusvorstandes.
Durch Stimmenmehrheit wurden die Herren Jakob Kolb als Iter u. Hirsch
Goldmann gewählt. Die beiden Herren acceptieren auf 3 Jahre und
versprechen, die Synagogenordnung in all ihren Theilen aufrecht zu erhalten.
J.Kolb H.Goldmann Seite 34 Scheinfeld den 24.Febr. 1884
Praes. Die Cultusgemeinde. Zum Zwecke des Erach-Machens oder Anlage von
Capital zur Norm oder Steuerregulierung auf die weiteren 3 Jahre u. zw[ar] vom
24.Febr. 1884 bis dahin 1887. Es wurde Nachstehendes bestimmt: 1 Bing
Moritz sen. [durchstr.] 12000 2 Bing Moritz junior 27000 3 Waldmann
Samson 18000 4 Bing Simon 20000 5 Thalheimer Samuel 16000 6
Thalheimer Bärlein 8000 7 Lüneburger Philipp 5000 8 Goldmann
Hirsch 6000 9 Adler Götz 7000 10 Kaufman Kaufman 3000 11 Adler
Abraham 4000 12 Ortheiler Benedikt 3000 13 Waldmann Löb 9000
14 Goldmann Seligmann 9000 15 Strauß Moritz 2000 16
Lenkersheimer Max 12000 17 Waldmann Leopold 10000 18 Gröschel 7000
19 Thormann 1000 20 Kolb Jakob 300 21 Adler Meier 300 22
Gottlob Moritz 300 23 Sigmund Eißig 300 ½ 24
Lüneburger Isaak 800 ½ 25 Strauß Max 200 26
Thalheimer Samuel ---- ½ 27 Frau Lenkersheimer 12000 ½ 28
Frau Wohl 6000 ½ 29 Frau Ortheiler 3000 ___ 102200 ½
30 Frau Rosenbaum 200 ½ 31 Frau Federlein 500 ½ 32 Frau
Adler __________ Summarische Capital Anlage 202900 Weiter wurde zum
Beschluß erhoben: Da in Folge Aufstellung einer neuen Subselin 3
Synagogenstände u. zwar No. 35, 36 u. 37 Eigenthum der Cultusgemeinde
geworden sind, so sind diese Plätze um eine jährliche Miethe von
mindestens 2MK zu vergeben und hat Jeder, der einen Gemeindestand benützt
die gleiche Summe als Pachtzins zu entrichten. Nachdem von keiner Seite
irgendeine Beschwerde vorgebracht wurde, erhält die neue Capital Anlage
zur Steuerregulierung von 1884 bis 1887 gesetzliche Kraft. V.g.u. Siehe
Unterschriften auf beiliegendem Blatt. Scheinfeld den 6.März 1887
Praes. Die Cultusgemeinde. In Folge Einladung versammelte sich heute
zum Zwecke des Erach-machens oder Anlage von Capital zur Norm der
Steuerrregulierung auf die Dauer von weiteren 3 Jahren die Cultusgemeinde. Es
wurde festgestzt: Moritz Bing 27000 Sams.Waldmann 18000 Simon Bing
30000 Sam.Thalheimer 22000 Seite 35 Scheinfeld den 24.Aug. 1824
Praes. der Cultusgemeinde Bei der am heutigen stattgehabten
Cultusgemeindeversammlung gingen aus der Wahl-Urne 1) Herr Jakob Kolb als
I. 2) David Gröschel als II. Cultusvorsteher hervor. Die beiden
Herren haben die Wahl angenommen. L. U Moritz Bing sen. F. Thormann
Simon Bing D. Groeschel M. Bing jun. M. Lenkersheimer H.
Goldmann M. Kautsmann Siegmund Krämer Moritz Strauß
--- Löb Rosenblüh Beschluß Da von verschiedener
Seite die Wahlhandlung wegen Ungehörigkeiten, die bei der Wahl vorgekommen
sein sollen, angefochten wurde, haben die Eidesgenannten eine Neuewahl
beantragt. Waldmann L. Waldmann Maier Adler Götz Adler
Löb Waldmann Abraham Adler Moritz Strauß B.
Thalheimer Scheinfeld den 6.März 1887 Praes. der Cultusgemeinde
Unterm Heutigen wurde die Capitalanlage der einzelnen Mitglieder der
israel. Cultusgemeinde dahier auf weitere 3 Jahre, also bis März 1890 wie
folgt, festgesetzt und als Norm angenommem. Moritz Bing junior 27000
Samson Waldmann 18000 (Simon Bing 30000) Samuel Thalheimer 22000
Bärlein Thalheimer 8000 Philipp Lüneburger 8000 Hirsch
Goldmann 6000 Max Lenkersheimer 14000 Götz Adler 8000 Beigold
Waldmann 10000 David Gröschel 7000 Ferdinand Thormann 1000
Kaufman Kaufmann 2500 Abraham Adler 4500 Benedikt Ortheiler 2500
Löb Waldmann 10000 Seligmann Goldmann 10000 Moses Strauß
5500 Jakob Kolb 2300 Maier Adler 300 Moriz Gottlob 100 E(?)ig
Sigmund 300 Isaak Lüneburger 800 Max Strauß 200 H(?)
Lenkersheimer 12000 (Benedikt) Ortheiler Wittwe(?) 2000 Frau Babetta
Rosenbaum 200 Vogelbaum 1000 Lippmann Vogelbaum 8000 Moriz
Kaufmann 3500 Frau Sara Adler - - Ehrlich - - Regina Illein(?)
1000 Heinrich Thalheimer 10000 Seite 36 Scheinfeld den 4.Sept. 1887
Praes. Die Cultusgemeinde Federlein Da mit dem 24.Aug. d.Jrs. die
dreijährige Wahl des Cultusvorstande abgelaufen ist, so wurde durch
öffentliche Bekanntmachung Termin zu einer Neuwahl auf heute anberaumt.
Infolgedessen versammelten sich die Gemeinde-Mitglieder im Schulzimmer
dahier u. wählten durch Stimmen-Mehrheit Herrn Sam. Thalheimer als I.
Lippm.Vogelbaum II.Vorstand Die beiden Herren haben die Wahl angenommen
und bestätigen dies durch ihre Unterschrift. S.Thalheimer
L.Vogelbaum Scheinfeld den 29.Juli 1888 Praes. Die Cultusgemeinde.
Unter Bezugnahme auf hohen Regierungserlaß des Jahres 1883
Austrittsgebühr wegziehender Israeliten betr. wurde beschlossen, daß
von jetzt ab eine Gebühr nicht mehr erhoben werden kann. Lt.U.
S.Thalheimer Vogelbaum Thormann Ph.Lüneburger
B.Thalheimer J.Kolb M.Bing jr. Löb Waldmann H.Goldmann
A.Adler Scheinfeld den 9.Juni 1889 Die Cultusgemeinde. Bei der
am Heutigen stattgehabten Gemeinde-Versammlung brachte der Vorstand Herr
S.Thalheimer vor: Die Renovierung der Synagoge ist ein unabweisbares
Bedürfnis. Er beantragt deshalb, die Gemeinde möge darüber
beschließen. Nachdem man zur Abstimmung schritt, ergab sich, daß
sich die Mehrheit der Gemeinde (unter 18 Stimmen 14 mit Ja") für
Renovierung der Synagoge entschied. Die Kosten sollen insofern gedeckt werden,
als das Legat des Hirsch Gemündenstein, 1 St. Silb[er] Rente im Werthe von
M 148 hie[r]zu verwendet werden soll. Dagegen verpflichtet sich die Gemeinde an
den Jahrzeiten der sel. H.Gemündensteinschen Eheleute eine Kerze zu
brennen u. [hebr.] lernen zu lassen. Der Rest des Kostenbeitrages wird durch
Umlagen gedeckt. Als Leiter des Baues resp. der Reparaturen wurden Herr
E.Sigmund, F.Thormann u. die beiden H. Cultusvorstände aufgestellt.
L.U. S.Thalheimer Vogelbaum G.Adler Bern.Thalheimer
Abraham Adler Moritz Bing jr. Siegmund Krämer Thormann
Sigmund Löb Waldmann K.Kaufmann Leopold Waldmann Seite
37 Scheinfeld den 8.Sept. 1889 Paes. der Cultusgemeinde In Folge
Ladung versammelte sich die Cultusgemeinde u. brachte der Herr Vorstand
Thalheimer vor: Durch den Tod des Rosenblüh erledigt sich in der Cult.
Gemeinde dahier die Synagogendiener Stelle. Ich beantrage, daß Sig.
Krämer hiermit betraut wird u. schlage vor, daß demselben für
die zu leistenden Dienste 60 M. d. i. sechzig Mark auszuzahlen sei. Die
Gemeinde erklärt sich hiermit einverstanden u. erbietet sich noch,
daß demselben 3 M. 50 Pfg. von jedem Hochzeiter, der hier seßhaft
ist, auszuzahlen sei, mag nun der Bräutigam oder die Braut hier
heimathberechtigt sein oder nicht. Weiter ward beschlossen, daß
jeder, der einen Stand in der Synagoge benützt, mag das nun in der
Männer od. in der Frauensynagoge geschehen, eine jährliche Miete von
mindestens 1 M geben muß. Gitter-und Galleriestände in der
Frauenabtheilung werden von nun an nicht unter 3 M. jährl. Miete
abgegeben. Sollten Gemeindestände nicht Absatz finden, so hat ein
Standpächter, der von Privatleuten sich einen Stand pachtet, mindestens 1
M. zur Gemeindekasse zu entrichten. L. Thalheimer S. Waldmann
Moritz Bing junior J. Kolb Löb Waldheim D. Groeschel
A. Adler Adler (?) (?) F. Thormann M. Kaufmann Scheinfeld
den 2.März 1890 Praes. der Cultusgemeinde Behufs Erbauung eines
Leichenhauses auf dem israel. Friedhofe in Ullstadt versammelte sich heute die
Gemeinde in Folge Vorladung des Herrn Cultusvorstandes Thalheimer im hiesigen
Schulzimmer und beschließt: Wir genehmigen die uns treffenden Kosten,
die ein Neubau verursacht, beanspruchen aber daß der Bau nach dem
vorliegenden Bauplane ausgeführt und im Submissionswege zu vergeben
ist. Zur Vertretung unserer Interessen wählen wir die Herren Ferdinand
Thormann u. Jakob Kolb. Die Gewählten akzeptieren. Lt. U. J.
Kolb F. Thormann Seite 38 Scheinfeld den 16.März 1890
Praes. Die Cultusgemeinde. Unterm Heutigen wurde die Capital-Anlage der
einzelnen Mitglieder der Cultusgemeinde dahier auf weitere 3 Jahre, also bis
März 1893 wie folgt festgesetzt und als Norm angenommen: Hr.Mor.Bing
27000 Sams.Waldmann 12000 Sam.Thalheimer 20000 < Bärlein
Thalheimer 8000 Phil.Lüneburger 9000 Frau Goldmann 1000 Max
Lenkersheimer 22000 Götz Adler 11000 Leopold Waldmann 12000
David Gröschel 11000 Ferd.Thormann 1000 Kaufmann sen.
2500 Abraham Adler 5000 Bened.Ortheiler 4000 Löb Waldmann
12000 Seligmann Goldmann 11000 Moriz Strauß 100 Jakob Kolb
Maier Adler 200 _____ 168800 20.) Eißig Sigmund 300
21.) Isaak Lüneburger 800 22.) Max Strauß 200 23.) (Frau
Lenkersheimer 14000) 24.) Zilli Ortheiler 1500 25.) Frau Rosenbaum 200
26.) Lippmann Vogelbaum 8000 27.) Moriz Kaufmann 3500 28.) Regine
Klein 500 29.) Heinrich Thalheimer 12000 30.) Schiff 10000
_________ 34000 168800 _________ 202800 Vorgelesen,
genehmigt und unterchrie-ben: Sam.Thalheimer Vogelbaum
D.Gröschel S.Waldmann M.Bing jr. Löb Waldmann
F.Thormann Samson Waldmann Siegmund Krämer Seite 39
Scheinfeld den 31.August 1890 Praes. der Cultusgemeinde Herr
Cultusvorsteher S. Thalheimer bringt vor: Laut Wahlprotokoll v. 4.Sept.
1887 ist eine Neuwahl der Cultusvorstandschaft vorzunehmen. In Folge Vorschlags
wurde durch Akklamation bestimmt, daß es bei der früheren Wahl zu
belassen sei u. haben auch die beiden Herren die Wahl angenommen. Lt. U.
S. Thalheimer L. Vogelbaum Scheinfeld, 20.Sept. 1891 Praes. der
Cultusgemeinde In Folge des Anschlagzettels des Cultusvorstandes Sam.
Thalheimer versammelt sich heute die Cultusgemeinde vollzählig und wurde
demgemäß folgender Beschluß gefaßt: Lt.
Privatvertrag v. 26.Mai 1863 der Cultusgemeinde mit Herrn Lehrer Federlein,
wodurch derselbe die Stelle als Religionslehrer, Vorbeter u. Schächter in
definitiver Eigenschaft übernommen hat und diesen Funktionen
unverzüglichst nachzukommen hat. In Folge eines Augenleidens lt.
ärztlichem Zeugnis des Herr Dr. Forster v. 26.Aug. (?) kann betr.
Lehrer Federlein momentan und voraussichtlich auch innerhalb 10-12 Monat seinen
Obliegenheiten nicht mehr nachkommen, weshalb Lehrer Federlein die Gemeinde
ersucht, man möge ihn auf 6 Monate einen Verweser als Vorbeter stellen und
er verzichte dann auf die Bezüge des Vorbeteramtes. Die Cultusgemeinde
entspricht diesem Wunsche nicht; sondern Herr Lehrer Federlein ist nach dem
Dienstvertrag schuldig, seinen Verbindlichkeiten nachzukommen; ist er daran
wegen Krankheit verhindert, so löst sich dieser Vertrag v. 26.Mai 1863
selbstredend auf. Die Gemeinde wird Lehrer Federlein in der Weise
entgegenkommen, so Letzterer die Stelle noch behalten wollte, sich auf die Zeit
von einem Jahr mit einem der Gemeinde entsprechenden Verweser begnügen,
welcher selbstverständlich von Herrn Federlein nach Vertrag v. 26.Mai 1863
auf Kosten seiner Einkünfte, welche er von der Gemeinde bezieht, zu
bezahlen habe [sei]; da nach der festen Überzeugung der Gemeinde und auf
Grund des betr. ärztlichen Zeugnisses Lehrer Federlein nicht Seite 40
mehr im Stande ist, das Schächten zu besorgen, vielweniger aber den
Religionsunterricht insbesondere aber das Lesen und Schreiben, das nicht
minderwerthig ist, versehen kann, und [es] können die sämtlichen
Funktionen lt. Vertrag nicht getrennt werden. Lt. Unterschriften S.
Thalheimer L. Vogelbaum D. Groeschel M. Lenkersheimer
F.Thormann Götz Adler S. Waldmann Maier Adler L.
Schiff Moritz Bing jr. I. Lüneburger B. Thalheimer K.
Kaufmann L. Waldmann Löb Waldmann Ortheiler Sigmund
Krämer Scheinfeld, 4.Juni 1983 Praes. Die Cultusgemeinde. Zum
Zwecke der Neuregulierung des Erach oder Capitalanlage auf die Jahre 1893 bis
Juni 1896 versammelte sich heute die Cultusgemeinde u. stellte fest, daß
als Norm endstehende Geltung hat: Moriz Bing 27000 Sams. Waldmann
12000 Samuel Thalheimer 20000 Bärlein Thalheimer 8000 Ph.
Lüneburger 9000 Max. Lenkersheimer 22000 Götz Adler 13000
Levy Waldmann 12000 David Gröschel 11000 Ferd. Thormann
1000 Kaufmann sen. 2500 Abr. Adler 5000 Bened. Ortheiler 2000
Löb Waldmann 12000 Selig. Goldmann 11000 Moriz Strauß
800 J. Kolb --- M. Adler 2000 E. Sigmund 300 Is.
Lüneburger 800 Max Strauß 200 Zilla Ortheiler 1500
Frau Rosenbaum 200 Lippm. Vogelbaum 8000 Mor. Kaufmann 3500 [26.)
Reg. Klein 500] 27.) Heinrich Thalh 12000 28.) Schiff 10000 [29.)
Goldmann 1000] 29.) Berthold Bing 5000 30.) David Waldmann 10000
Seite 41 Da von keiner Seite eine Erinnerung oder Einwendung dagegen
vorgebracht wurde, wurde die Sitzung geschlossen. V.g.l. S.Thalheimer
L.Vogelbaum L.Waldmann M.Bing S.Waldmann M.Lenkersheimer
S.Thormann D.Groeschel M.Adler J.Kolb S.Krämer
M.Kaufmann Löb Waldmann Scheinfeld, 27.August 93 Praes.
Die Cultusgemeinde. Bei der heute stattgehabten Vorstandswahl gingen aus
der Wahlurne hervor: 1) Herr Sam.Thalheimer als I. 2) Leopold Waldmann
II. Vorstand hervor. Die beiden Herren haben die auf sie gefallene Wahl
engenommen und bestätigen dies durch ihre Unterschrift. S.Thalheimer
M.Lenkersheimer L.Waldmann D.Groeschel S.Thormann Siegmund
Krämer G.Adler M.Bing jr. Löb Waldmann S.Waldmann
J.Kolb M.Federlein B.Thalheimer Scheinfeld, 25.März 1894
Praes. Die Cultusgemeinde. Durch Gemeindebeschluß vom Heutigen
wurde festgestellt, daß Herr Berthold Bing die Lasten für den Cultus
mitzuleisten habe. Zu diesem Behufe wurde als Norm angenommen, daß so[?]
Bing bei der Seite 42a Personal-Anlage den anderen
Cultusgemeinde-Mitgliedern gleichzuhalten sei u. wurde ihm durch die Uebernahme
seines Geschäftes begründet. Die Capitalanlage desselben wurde auf 5
Mill. normiert. lt.U. S.Thalheimer Levy Waldmann Löb
Waldmann S.Waldmann L.Vogelbaum Lenkersheimer L.Schiff Hei.
Thalheimer K.Kaufmann David Groeschel J.Kolb M. Kaufmann
Abraham Adler Siegmund Krämer Bendedikt Ortheiler
Scheinfeld, den 30.August 1896 Infolge des durch Ablauf der Wahlperiode
zurücktretenden Cultusvorstandes, versammelt sich die Gemeinde u.
beschließt: Wir danken Herrn Thalheimer für die umsichtige
u. gewissenhafte Leitung der Gemeinde-Angelegenheiten u. sprechen den Wunsch
aus, er möge auch für die nächstfolgenden 3 Jahre seine Dienste
der Gemeinde widmen. Diesem Wunsche willfahrend haben beide Herren durch
Beisetzung ihrer Namen aczeptiert. lt.U. Sam.Thalheimer Levy Waldmann
Scheinfeld, den 29.Nov.1896 Praes. Die Cultusgemeinde Behufs
Neuregelung des ERACH d.i. Capital-Anlage auf die Jahre 1896 bis Ende 1899
versammelte sich die Cultusgemeinde u. stellte fest, daß als Norm bei
Rezeption an der Gemeinde-Umlage vorstehende Anlage Geltung hat. Moritz Bing
20000 Sam.Waldmann 10000 Sam.Thalheimer 15000 Bärlein Thalheimer 8000
Phil.Lüneburger 8000 M.Lenkersheimer 25000 Götz Adler 15000 Levy
Waldmann 14000 D.Gröschel 15500 F.Thormann 1000 Kaufmann 2500 Ab.Adler
5000 B.Ortheiler 3000 Löb Waldmann 9000 S.Goldmann 11000 A.Adler 8000
Sigmund 300 Is.Lüneburger 800 Seite 42b 19. Max Strauß 200
20. Zille Ortheiler 1000 21. Frau Rosenbaum 200 22. L.Vogelbaum
10000 23. M.Kaufmann 3500 24. Heinr.Thalheimer 12000 25. Schiff
12000 26. B.Bing 10000 27. D.Waldwann 10000 28. Abraham Kolb 12500
Da von keiner Seite triftige Einräumungen gegen diese Capital-Anlage
vorgebracht wurden, wurde das Protokoll geschlossen u. [ist] durch
eingenhändige Unterschriften anerkannt worden. Lt. S.Thalheimer
Moritz Bing jr. F.Thormann Vogelbaum G.Adler J.Kolb
Berthold Bing S.Waldmann D.Groeschel L.Waldmann K.Kaufmann
Abr.Adler Max.Thalheimer Scheinfeld den 29.Juni 1899 Praes. der
Cultusgemeinde In Folge Einladung durch Anschlagszettel versammelte sich
betreffs Verkauf der Synagoge in Schnodsenbach die hiesige Cultusgemeinde
einschließlich der noch in Schnodsenbach wohnenden Goldmann und
Strauß u. beschließen: Die beiden Letztgenannten, Goldmann und
Strauß überlassen den Verkauf ihrer Synagoge der hiesigen
Cultusgemeinde u. [es] soll der Erlös in der hiesigen Cultusgemeinde als
rentierendes Capital angelegt werden. Vergleichsweise sollen jedoch aus dem
Erlös der zu verkaufenden Synagoge 300 M d.i. dreihundert Mk. u. gew. dem
S.Goldmann 100 M u. an Strauß 200 M überlassen werden. Der Rest des
Kaufschillings kann später im Bedürfnisfalle zu baulichen Zwecken
verwendet werden. Als Verteter der Gemeinde beim Verkaufe betrauten wir
Herrn Thalheimer hier u. Herrn S.Goldmann. Zur Bekräftigung dieses
Protokolls haben [sich] die Anwesenden unterschrieben. J.Kolb
Sam.Thalheimer Leopold Waldmann Maier Adler Vogelbaum M.Kaufmann
G.Adler S.Krämer S.Goldmann M.Lenkersheimer Löb Waldmann
F.Thormann Moses Strauß Seite 43 Nachdem die Genehmigung
nebenseitigen Gemeindebeschluß von Kgl.Bezirksamt erfolgt ist, wurde die
Synagoge von Schnodsenbach an Johann Bayer dortselbst, lt. Vertrag von
Kgl.Notar am 28.Febr.1899, für den Kaufpreis von M 725 verkauft, die
beiden Goldmann u. Strauß erhielten hiervon M 300. Die restlichen M 425
sind von 1.April 1899 ab mit 3½% zu verzinsen, und innerhalb 6 Monate
von der Cultusgemeinde Scheinfeld bar zu bezahlen. Beschränkung,
daß in der Synagoge niemals eine Dunggrube gemacht werde.
Sam.Thalheimer Cultusvorstand Nachdem obiges Capital zu M 425.-
heimbezahlt wurde, sind hier für M 400 4% Bar an Credit der Vereinsbank
Nürnberg, Verlosung u. Kündigung bis 1905 ausgeschlossen. Zinsen
von April u. Oktober Serie XIII (?) N.089850 M 200 " 089850 200 (?)
1 St.Mailander 10 (?) Loos Serie 4210 Nro.46 von den beiden
Cultusvorständen angekauft worden. Scheinfeld d.14.Juni 1899 Sam.
Thalheimer Scheinfeld,27.Aug.1899 Praes. der Cultusgemeinde Bei der
heute versammelten Cultusgemeinde wurden durch B.Bing nachfolgende Wertpapiere,
als: 3½% 200 Mk. Bayr.Eisenbahnanlehen Ser.832.No.207910
3½% 200 Mk. (?) Ser.200.No.49812 200 Mk. 4%
Vereinsb.Nürnberg Ser.13 Lit. C N.089851 200 Mk. " Ser.13 C " 89850
in sein Depot gegeben. Sämtliche Papiere, laufende Zinsen für
Sept. u.Okt.1899. Bezüglich der Verwendung obiger Capitalien wird
Bezug genommen auf die Gemeindebeschlüsse v.20.XI.1871 u. 29.I.1899.Ferner
wurden Herrn Bing 1 Mark Loos(?) Ser.4210 No.46 übergeben. Zur
Bekräftigung hat Herr Bing seine eigenhändige Unterschrift
beigesetzt. Berthold Bing M 200 - 4% Vereinsbank S.18 Lt.C N.089851
M 200 - 4% Vereinsbank S.12 C 89850 d.1.Juli 1901 (?)
zurückerhalten von Bing Der Vorstand Scheinfeld, den 27.August
1899 Praes. der Cultusgemeinde Bei der heute stattgehabten
Vorstandswahl gingen durch Stimmenmehrheit aus der Wahlurne hervor: Herr
Leopold Waldmann als I.Vorstand Herr Berthold Bing als II. Die beiden
Herren haben die auf sie gefallene Wahl angenommen u. bestätigen dies
durch ihre eigenhändige Unterschrift. Leopold Waldmann Berthold
Bing Seite 44 Scheinfeld, 25.Dez. 1899 Praes. Die Cultusgemeinde.
Behufs Neuregelung des Erach i.e. die Capital-Anlage auf die weiteren Jahre
bis 1.Jan. 1904 versammelte sich die Cultusgemeinde und stellte fest, daß
als Norm bei Perzeption der Gemeinde-Unterlagen endstehende Anlage Geltung hat.
Fanny Bing 20000 Sam.Waldmann 10000 Samuel Thalheimer 16000
Philipp Lüneburger 8000 Max Lenkersheimer 25000 Götz
Adler 14000 Leop.Waldmann 15000 David Gröschel 23500
Ferd.Thormann 12000 Kaufmann sen. 2500 Berh.Ortheiler 3000
Löb Waldmann 10000 Seligm.Goldmann Wwe. 19000 3000 Meier Adler
3000 Frau Siegmund 300 Max Strauß 200 Frau Ortheiler 1000
Rosenbaum 200 Lippm.Vogelbaum 13000 Mor.Kaufmann 3500
Wwe.Thalheimer 12000 Berth.Bing 11000 Laz.Schiff 12000
D.Kuttner 15000 Jos.Adler 6000 A.Kolb [durchstr.] 12000 Frank
15000 Abr.Adler 7000 Dav.Waldmann 8000 Fr. S.Thalheimer -----
264200 Da von keiner Seite Erinnerungen gegen vorstehende
Capital-Anlage vorgebracht wurden, wurde das Protokoll geschlossen u. durch
eigenhändige Unterschrift der Gemeinde-Mitglieder bekräftigt.
Lt.U. Leopold Waldmann Sal.Thalheimer M.Lenkersheimer
L.Vogelbaum A.Kolb S.Thormann Jakob Kolb Dav.Waldmann
L.Schiff Leonhard Ortheiler Siegmund Krämer Seite 45
Gemeindeversammlung Betreff Schulneubau. Scheinfeld, 21.April
1901 In heutiger Versammlung der Kultusgemeinde wurde beschloßen:
Der mit Baumeister Walter abgeschloßene Vertrag wurde genehmigt.
Es wurde ein Bauausschuß gewählt u. sind hierzu folgende Herren
bestimmt worden: Herr Vorstand Leopold Waldmann Samuel Thalheimer
Ferd.Thormann Lipp.Vogelbaum 3.) Ferner wurde auf Antrag beschlossen:
Der Vorstand möge zum nochmaligen Revidi[e]ren der Bauplaner einen
Bautechniker aus Nürnberg kommen laßen. Vorgelesen u. genehmigt
Leopold Waldmann Lenkersheimer L.Vogelbaum Bing Sa.Thalheimer D.Groeschel
S.Thormann Maier Adler J.Kolb Siegmund Krämer Löb
Waldmann J.Adler Am 17.Juli 1901 hat Berthold Bing, Scheinfeld die s.Z.
zur Aufbewahrung erhaltenen M 200.- 4% Vereinsbank Nürnberg Ser.13
Lit. C No 089851 200.- 4% Vereinsbank Ser.13 Lit. C No 089850
nebst den Couponbögen an den ersten Vorstand zurückgegeben.
Derselbe wird diese beiden Papiere verkaufen u. den Betrag zur Abzahlung an dem
Schulhausneubau verwenden. Scheinfeld, 17.Juli 1901 Der erste Vorstand
Leopold Waldmann Auf Sonntag, d. 23.Februar 1902 wurde Versammlung
angemeldet und in dieser folgender Beschluß gefaßt: Die
Gemeinde ist außer den Betrag auf Schuldscheinen, noch [?] M 700.- Rest
auf den Schulneubau schuldig. Zur Deckung dieser Schuld wurde
beschloßen, bei nächster Einhebung des Lehrergehalts etc., noch
weitere Mark Zweihundert.- durch Vertheilung bei den einzelnen zahlenden
Mitgliedern zu erheben. Anwesend sind 11 Mitglieder. Leopold Waldmann
M.Lenkersheimer D.Groeschel Siegmund Krämer Löb
Waldmann David Kuttner Berthold Bing Ph.Lüneburger L.Schiff
S.Thormann Sam.Thalheimer Seite 46 Der bisherige erste
Cultusvorstand Herr Leopold Waldmann wird demnächst von hier wegziehen u.
ist deßhalb eine Neuwahl notwendig. Diesselbe wurde heute vorgenommen
u. ging aus derselben Herr David Groeschel hervor. Herr Groeschel hat die auf
ihn gefallene Wahl bis auf 27.August 1902 angenommen. Scheinfeld, 30.Maerz
1902 D.Groeschel Scheinfeld den 3.Aug.02 Praes. Die Gemeinde.
Bei der heute stattgehabten Gem.Versammlung wurde Nachstehendes zum
Beschluß erhoben: Von heute ab u. für die Folge werde die beim
Aufrufen zur Thora anfallenden Spende[n] sog. Aufrufgelder oder
Scheudergelder[?] zum Baufond verwendet. Lt.U. D.Groeschel A.Adler
Lenkersheimer Löb Waldmann Jakob Kolb Sam.Thalheimer
L.Vogelbaum M.Kaufmann L.Schiff Scheinfeld den 4.Jan. 03
Gegenwärtig die Unterzeichneten. Behufs Neuregulierung der
Cultus-Steuer auf die Steuer-Periode 1903-1906 versammelten sich heute die
einzelnen Mitglieder der Cultusgemeinde u. stellte[n] fest, daß als Norm
bei Perzeption der Cultus-Umlagen nachstehende Norm Geltung hat:
Sam.Thalheimer 18000 Philipp Lüneburger 9000 M.Lenkersheimer
27000 Götz Adler 9000 8000 D.Gröschel 24000 F.Thormann
9000 K.Kaufmann sen. 2500 B. Ortheiler 2000 L.Waldmann 13000 18000
Witwe Goldmann 3000 Meier Adler 3000 Frau Sigmund 300
M.Strauß 200 Frau Ortheiler 1000 Rosenbaum 200
L.Vogelbaum 14000 M.Kaufmann 4000 Wwe. Thalheimer 12000 B.Bing
20000 L.Schiff 14000 Frank 16000 Seite 47 Transport 202200
Abraham Adler 8000 David Waldmann 9000 D.Küttner 10000
J.Adler 5000-4000 ___________ (233200)231200 Da eine Einwendung
gegen diese Anlage von den Anwesenden erhoben wurde, wurde die Sitzung
geschlossen. Lt.U. A.Adler 10000 D.Groeschel L.Waldmann 12000
Sam.Thalheimer Jette Gutmann 5000 Federlein 8000 Bing Fritz Wahl
8000 M.Lenkersheimer A.Adler Maier Adler Löb Waldmann
Jakob Kolb Federlein Kapital: 284,200
Ehemalige Judengasse, Ecke Kirchstraße. Das
mittelalterliche Tor an dieser Stelle wurde im 19. Jahrhundert
abgebrochen. Foto Martin Nicoly, 2018
Auf Heute, den 26.April
1903 wurde Gemeindeversammlung anberaumt und nachfolgender Beschluß
gefaßt: Die bei Hufnagel schuldigen M 2500 sollen bei Steng(?)
Hufnagel, Privatier, dahier zu folgenden Bedingungen stehen bleiben. Das
Kapital wird zu 4¼% von 100 verzinst. Der Gläubiger muß sich
verpflichten, auch(?) das Geld, sowie die Zinsen nach einem, noch anzufertigten
Tilgungsplan, in jährlichen Abzahlungen, zurückzunehmen.
Scheinfeld, 26.April 1903 Laut Unterschriften Löb Waldmann
D.Groeschel F.Thormann L.Lüneburger Thalheimer Lenkersheimer
Berthold Bing M.Kaufmann Vogelbaum Maier-Adler A.Adler D.Kuttner
Scheinfeld, 26.April 1903 Nachdem die Dauer der letzten Wahlperiode
abgelaufen ist, versammelt sich die Cultusgemeinde und wählt bei
Anwesenheit von 14 Mitgliedern als I.Cultusvorsteher Herrn. D.Groeschel mit
13 Stimmen und als II.Cultusvorsteher Herrn B.Bing mit 12 Stimmen auf die
Dauer von 3 Jahren. Lt. Unterschrift D.Groeschel B.Bing
M.Lenkersheimer F.Thormann Vogelbaum D.Küttner
Thalheimer Kolb M.Kaufmann Ph.Lüneburger Löb
Waldmann Maier Adler Abr.Adler In Folge einer Erbschaft wurde
Löb Waldmann um M 5000 in der Kapitalanlage erhöht und Jette Gutmann
mit M 5000 angelegt, so daß sich jetzt der Gesamtwert der Kapitalanlage
auf M 241200 beziffert. Scheinfeld, 20.Dezember 1903 Seite 48
Scheinfeld, den 17.Januar 1904 In heutiger Cultusgemeindesitzung, zu
der sämtliche Mitglieder vorschriftsmäßig eingeladen waren,
sind 14 Mitglieder erschienen und zieht Herr Lehrer Federlein seine sofortige
Kündigung zurück und will den Kantor-und Lehrerdienst bis zum 1.April
weiter- führen. Daraufhin wurde von der Cultusgemeindeversammlung
beschlossen: 1) daß im Israelit eine Aufforderung ergehe, die
Gemeinde suche einen Verweser als Schlächter, Vorbeter u. Religionslehrer
mit dem festen Gehalt von M 800 u. freie Wohnung sowie einen ungarantierten
Nebenverdienst mit M 100. 2) der Cultusvorstand wird ermächtigt eine
sofortige Aushilfe zum Schächten zu besorgen und (?) ein Zuschuß
für den Schachet(?) bewilligt. 3) Wurde beschlossen, die Wohnung des
Lehrers im neuen Schulgebäude fertigzustellen. Die Sitzung wurde unter
Vorsitz des Herrn Dr.Neuburger, Kgl.Distrikt-(?)bauer abgehalten. L.U.
D.Groeschel M.Lenkersheimer Sam.Thalheimer A.Adler L.Vogelbaum
G.Adler L.Schiff (Moritz Kaufmann J.Kolb verweigert seine Löb
Waldmann Unterschrift Maier Adler Der Kultusvorstand Joseph Adler
D.Groeschel) Herr Lehrer Federlein ist bereit jeder Zeit
zurückzutreten, wenn sich ein Vertreter vor 1.April finden sollte.
M.Federlein Geschehen Scheinfeld,14.Februar 1904 Bei der heute
stattgehabten Religionslehrerwahl waren 18 Mitglieder erschienen. Die Wahl
wurde durch Stimmzettel vorgenommen.Aus der geheimen Abstimmung gingen hervor,
und zwar erhielten: Herr Lehrer Frank aus Westheim mit vier Stimmen.
Herr Lehrer Neuhaus aus Salzburg mit vierzehn Stimmen. Demzufolge ist
Herr Lehrer Neuhaus aus Salzburg gewählt. Derselbe ist auf die Zeit eines
Jahres gegenseitig unkündbar gewählt. Nach diesem Jahr hat sowohl der
Herr Lehrer, als die Gemeinde das einvierteljährige Kündigungsrecht.
Nach Vorlesen unterschrieben. D.Groeschel Bing Lenkersheimer
G.Adler A.Adler Vogelbaum Jakob Kolb J.Adler L.Thormann Frank
L.Schiff Maier Adler Ph.Lüneburger M.Kaufmann D.Waldmann
D.Küttner Löb Waldmann Sam.Thalheimer Seite 49
Scheinfeld, den 17.Febr.1904 Nachdem Herr Lehrer Neuhaus aus Salzburg
die Wahl als Religionslehrer u. Schächter abgelehnt hat, wurde heute
nochmals Cultusversammlung anberaumt und sind hierzu zwölf
Familienvorstände erschienen. Bei der nun vorgenommenen Wahl wurde der
geprüfte Lehrer S.Frank z.Z. in Klingenberg o/m [am Main] einstimmig zum
Religionslehrer, Vorsänger u. Schächter gewählt. Vorgelesen
u. unterschrieben D.Groeschel M.Lenkersheimer F.Adler Löb
Waldmann A.Adler Vogelbaum L.Schiff Kolb Götz Adler
Sam.Thalheimer Maier Adler Nach der Abstimmung erscheint noch
Moritz Kaufmann u. erklärt sich mit einverstanden. Moritz Kaufmann
Scheinfeld, 6.Mai 1904 In heutiger Gemeindeversammlung, zu der 13
Mitglieder erschienen waren, wurde für den weiteren Ausbau des Schulhauses
beschlossen, daß eine Kommission von 3 Mitgliedern die weitere
Bauführung bzw. (?) in die Hände nimmt und bevollmächtigt
werden, die Accorde abzuschließen. Die Kommission besteht aus den Herren
S.Thalheimer, L.Waldmann u. L.Vogelbaum. Vorgelesen u. unterschrieben
D.Groeschel Lenkersheimer Vogelbaum Bing A.Adler Meier Adler
M.Kaufmann F.Adler Ph.Lüneburger J.Kolb Löb Waldmann Sam.
Thalheimer Protokoll Scheinfeld,d.15.Mai 1904 Bei heutiger
Gemeindeversammlung, zu der sämtliche Mitgliedereigeladen waren, wird
durch Majoritätsbeschluß angenommen, daß eine Eingabe um
Einrichtung einer Elementar-Verweserstelle an die Hohe Kgl. Regierung
eingereicht werden soll, da wir glauben, daß unser neuerig errichteter
Schulsaal mit Lehrerwohnung den Forderungen entspricht. Lt.U.
D.Groeschel Lenkersheimer Bing F.Adler M.Kaufmann
D.Waldmann Obiger Beschluß wurde nachträglich für
ungültig erklärt. D.Groeschel Seite 50 Protokoll Bei
der heute stattgefundenen Gemeindeversammlung , die durch öffentliche
Bekanntmachung anberaumt war, und zu der die Majorität von 15 Mitgliedern
erschienen war, wurde beschlossen, daß eine Eingabe um Verwandlung der
Religionslehrerstelle in eine Elementarverweserstelle an die Hohe Kgl.Regierung
eingereicht werden soll. Scheinfeld, 29.Mai 1904 D.Groeschel
Sam.Thalheimer Götz Adler F.Thormann Löb Waldmann
Jakob Kolb Maier Adler David Krettner Louis Waldmann
Seligman Frank M.Kaufmann David Waldmann Lippmann Vogelbaum
L.Schiff Abraham Adler Protokoll Auf heute waren durch
Unterschrift sämtliche 30 Gemeindemitglieder, zur Besprechung um
Errichtung einer Elementarschule, vorschriftsmäßig eingeladen.
Erschienen waren 21 Mitglieder. Durch Zettel (geheim) wurde folgender
Beschluß gefaßt und zwar waren: 18 Mitglieder dafür 1
dagegen u. 2 enthielten sich der Abstimmung. Die isr. Gemeinde stellt
an die Hohe Königl. Regierung die Bitte, um Errichtung einer
israelitischen Elementarschule. Gleichzeitig wird die Hohe Kgl. Regierung
gebeten, zu genehmigen, daß die Stelle mit einem Schulverweser besetzt
werde, der gleichzeitig der Vorbeter-u. Schächterdienst zu versehen hat.
Die Gemeindemitglieder haben sich verpflichtet, für sämtliche
sachlichen u. persönlichen Aufwände der Schule u. der Lehrer
aufzukommen. Scheinfeld, 4.September 1904 Der Vorstand D. Groeschel
Die Mitglieder: Bing Löb Waldmann Lenkersheimer Sam.Thalheim
M.Kaufmann Vogelbaum Abraham Adler Joseph Adler David Krettner
Louis Waldmann David Waldmann Ph.Lüneburger Maier Adler
F.Thormann J.Adler Jakob Kolb Ad.Adler S.Frank Seite 51 Nachdem
sich heute die Gemeinde-Mitglieder auf Einladung vom 4.April [hebr.], laut
Unterschrift bestätigt, hier eingefunden haben, zwecks Abstimmung durch
Stimmzettel; die Nichterschienen[en] haben sich den Stimmen der Mehrheit
anzuschließen, ob Herr Lehrer Frank aus Wertheim aus nachfolgenden
Gründen die Stelle weiter begleiten soll oder nicht: 1) Gefahr
für den Frieden in der Gemeinde 2) Unpaßendes Benehmen in der
Synago- während des Gottesdienstes 3) Desgleichen am 2.April im Schul-
zimmer gegenüber dem Vorstand u. Gemeindemitgliedern Es erscheinen 19
Mitglieder u. stimmten 11 gegen Herrn Lehrer Frank u. 8 für die
Beibehaltung desselben. Nach vorliegendem Vertrag, welcher am 17.April 1904
von der Kgl. Regierung bestätigt u. in Kraft getreten ist, ist nun am
17.April 1905 die einjährige Frist des Herrn Lehrer Frank als
Religionslehrer, Vorbeter u. Schächter abgelaufen. Es wird ihm nach
obigem Wahlergebnis, mit Wirkung vom 17.April 1905 ab, hiermit
gekündigt, so daß er am 17.Juli 1905 die Stelle als Religionslehrer,
Vorbeter u. Schächter zu verlaßen hat. Laut Unterschrift:
D.Groeschel L.Vogelbaum J.Adler Abraham Adler Maier Adler
Löb Waldmann Sam.Thalheimer Louis Waldmann Götz Adler
Adolf Adler F.Thormann M.Kaufmann B.Ortheiler Max
Strauß S.Frank Die Unterschriften wurden verweigert von Herrn
D.Kuttner L.Schiff B.Bing Ph.Lüneburger Seite 52
Scheinfeld, 2.Juli 1908 Gemeinde-Beschluß Nachdem
sämtliche Gemeinde-Mitglieder laut Vorladung vom 25.Juni 1905
vorschriftsmäßig geladen worden sind mit dem Bemerken, die
Nichterschienenen haben sich den Stimmen der Mehrheit anzuschließen,
wurde dieselbe auf heute, den 2.Juli 1905 laut Bekanntmachung verlegt. Es
erschienen nun heute 16 Mitglieder und [es] wurde die Wahl eines Schulverwesers
vorgenommen. Es wurden zwei Bewerber, nämlich Herr Verweser Rosenfeld
aus Oberwaldbehrungen und Lehrer Levitte aus Leutershausen in Vorschlag
gebracht und erhielt Verweser Rosenfeld 15 Stimmen, während Lehrer Levitte
eine Stimme erhielt. Somit ist Verweser Rosenfeld aus Oberwaldbehrungen
[Oberwald bei Behrungen] unter Vorbehalt der Hohen Kgl. Regierung gewählt.
Laut Unterschriften: D.Groeschel, Vorstand Nebenstehend die
Unterschriften der weiteren Gemeinde-Mitglieder: Sam.Thalheimer
Lenkersheimer Löb Waldmann Louis Waldmann Joseph Adler Maier Adler
Götz Adler Seligman Frank Abraham Adler M.Kaufmann L.Vogelbaum
F.Thormann L.Ortheiler D.Waldmann Fritz Wahle Scheinfeld, 2.Juli
1905 Auf Schreiben vom 21.Juni 1905 des Kgl. Bezirksamts dahier stellen wir
das Gesuch, von Erbauung eines Waschhauses bei der Lehrer Wohnung vorerst
Abstand zu nehmen, da der heute gewählte Verweser wieder unverheiratet
ist. Und [es] erklärt sich die Gemeinde bereit, sobald sich derselbe
verheiratet oder sonst wie die Waschküche beansprucht wird, sofort
dieselbe bauen zu lassen. Laut Unterschriften: D.Groeschel, Vorstand.
Joseph Adler M.Lenkersheimer Louis Waldmann L.Vogelbaum M.Kaufmann
Maier Adler Löb Waldmann D.Waldmann Sam.Thalheimer Götz Adler
Abraham Adler F.Thormann Seligman Frank Fritz Wahle B.Ortheiler
Seite 53 Gemeinde-Beschluß Bei der heute stattgehabten
Gemeinde-Versammlung, die durch öffentliche Bekanntmachung anberaumt war
und zu der die Majorität von 14 Mitgliedern erschienen waren, wurde
beschlossen: auf das Schreiben des Herrn Religionslehrers Nathan Frank aus
Westheim vom 17.Juli cr. bleibt die Gemeinde auf den Beschluß ihrer
Kündigung vom 9. resp. 17.April cr. bestehen, wonach Herrn Lehrer Frank
richtig [durchstrichen](nach dem Vertrag vom 1.März 1904) gekündigt
wurde. Die israelitische Kultusgemeinde weißt hiermit eine weitere
Forderung des Herrn Lehrer Frank zurück. Laut Unterschrift:
Scheinfeld, 23.Juli 1905 D.Groeschel, Vorstand. Louis Waldmann
Götz Adler B.Vogelbaum D.Waldmann J.Adler M.Kaufmann
Ad.Adler Sam.Thalheimer Löb Waldmann F.Thormann
Abraham Adler Maier Adler Seligman Frank
Gemeinde-Beschluß Die Cultusgemeinde beschließt zum Gehalte
des Schulverwesers jährlich Mk.800.- aus der Gemeinde-Kasse in Baar zu
bezahlen. Scheinfeld, 20.August 1905 Laut Unterschriften:
D.Groeschel, Vorstand. Abraham Frank Fritz Wahle Maier Adler
D.Waldmann Abraham Adler B.Ortheiler Adolf Adler Joseph Adler
Moritz Kaufmann K.Kaufmann Gemeinde-Beschluß Bei der heute
stattgehabten Gemeindeversammlung, die durch öffentliche Bekanntmachung
anberaumt war, hatten sich 15 Mitglieder eingefunden.Als erster Punkt der
Tagesordnung war die Wahl der Kultusvorstände festgesetzt. Dabei wurden
folgende Stimmen abgegeben. Für den I.Vorstand: Gröschel 11
Bing 1 Ortheiler 1 Vogelbaum 1 Für den II.Vorstand:
Vogelbaum 7 Bing 2 Gröschel 1 Louis Waldmann 2 Josef
Adler 1 Abraham Adler 1 Ein Zettel war unbeschrieben. Somit sind
Gröschel als 1.Vorstand und Vogelbaum als 2.Vorstand gewählt und zwar
auf die Dauer von 2 Jahren. Dem 2.Punkt der Tagesordnung galt die
Festsetzung Seite 54 der Steueranlage (Erach). Hierfür wurde eine
Kommission von 5 Mitgliedern: Bing, Thormann, Vogelbaum, Abr.Adler und
Louis Waldmann eingesetzt und durch Abstimmung berufen. Diese haben die
Steueranlage festzusetzen; die Liste liegt nach Fertigstellung 14 Tage
öffentlich im Schulhause auf und werden in dieser Zeit etwaige Beschwerden
entgegengenommen. Über Beschwerden hat die Kultusgemeinde-Versammlung
abzufinden. Diese beiden Beschlüsse werden hiermit durch Unterschrift
genehmigt. Scheinfeld, 29.April 1906 D.Groeschel, I.Vorstand.
L.Vogelbaum Fritz Wahle Löb Waldmann D.Waldmann
J.Adler Louis Waldmann F.Thormann Abraham Adler Moritz
Kaufmann Seligmann Frank 4 Mitglieder sind weggegangen, ohne
unterschrieben zu haben; die Herren waren Bing, Kuttner, Ortheiler,
Lüneburger. D.Groeschel Die oben ernannten Herren zur
Steuerkommission hatten sich zu einer Sitzung am 27.Mai anberaumt, wozu sich
die Herren Vogelbaum, A.Adler, Louis Waldmann und B.Bing eingefunden hatten,
während das weiter gewählte Kommissionsmitglied Thormann verreist und
somit zur Teilnahme verhindert war. Die Festsetzungen der Kommission wurden
in einem besonderen Protokoll derselben zusammengefaßt; hernach wurde
laut öffentlicher Bekanntmachung, durch Anschlag in der Synagoge,
mitgeteilt, daß die Steuer-Liste 14 Tage zur Einsicht im Hause des Herrn
Vogelbaum aufliegt, und daß der 2. Herr Vorstand etwaige Beschwerden
entegennehme. Da die vorgebrachten Beschwerden nicht aufrechterhalten wurden,
so konnte am 15.Juni 1906 durch Anschlag in der Synagoge bekanntgegeben werden,
daß die von der Kommission aufgestellte Einschätzungsliste (Erach)
zu Recht bestehe. (Die genannten Protokolle und Bekanntmachungen sind den Akten
des Kultusvorstandes einverleibt.) Die Steuerliste, welche für 3 Jahre
Gültigkeit hat, lautet wie folgt: Samuel Thalheimer 22000 Philipp
Lüneburger 10000 Götz Adler 8000 D.Gröschel 24000
Ferdinand Thormann 8000 Kaufmann Kaufmann 2500 Berhard Ortheiler
2000 Löb Waldmann 18000 Wittwe Goldmann 3000 Maier Adler 1500
Frau Sigmund 300 Zilli Ortheiler 1000 Frau Rosenbaum 200
L.Vogelbaum 16000 Moriz Kaufmann 4000 Wittwe Sara Thalheimer 12000
B.Bing 25000 L.Schiff 16000 Seligmann Frank 16000 Abraham Adler
11000 David Waldmann 10000 ______ Sa. 210500 Seite 55
Vortrag 210500 M D.Kuttner 10000 Josef Adler 4000 Adolf Adler
8000 Louis Waldmann 13000 Witwe Federlein 8000 Jette Gotmann
[Goldmann] 5000 Fritz Wahle 8000 ____________ Sa. 266500 M
B.Engelhard 7000 A.Schönfärber 1700 Witwen Fanni
Thalheimer und Max Strauß sind nur zur Kopfsteuer [hebr.] verpflichtet.
Scheinfeld, 29.Juni 1906 Der Kultusvorstand: D.Groeschel
Gemeinde-Beschluß Auf Ansuchen des Herrn Lehrer Rosenfeld,
welcher durch Eingabe die hiesige Cultusgemeinde ersuchte, demselben für
sog. Mischelerach eine Vergütung zu gewähren, durch
Gemeindebeschluß von heute, wo sich 15 Mitglieder eingefunden, stimmten
11 dafür, daß Ihm 40 Mark gewährt werden. Dagegen stimmten 4
Mitglieder, und sollen diese 40 Mark d[ur]ch vierteljährlichen
Ausschlag je 10 M gedeckt werden. Dieser Betrag wird auf Widerruf nur
Herrn Lehrer Rosenfeld zugebilligt. Scheinfeld, 26.Aug. 1906
D.Groeschel L.Vogelbaum L.Schiff J.Adler F.Thormann
Ph.Lüneburger A.Adler Sam.Thalheimer Löb Waldmann
Moritz Kaufmann Seligm. Frank Seite 56 Legat. Laut Brief
des Herrn Privatier Max Kahn in Stuttgart vom 1.September 1906 übersandte
dieser durch Postanweisung vom gleichen Tag M: 200, mit Worten zweihundert
Mark, welche Summe er als Vertreter der Erben der seligen Helene Rosenblüh
aus deren Nachlaß der hiesigen Kultusgemeinde mit der Verpflichtung
übergibt, eine Gedächtnisstiftung für die verstorbene Helene
Rosenblüh zu errichten. Die obengenannte Summe verwendete der
Kultusvorstand zum Ankauf einer Bodenkredit-Obligation der Vereinsbank
Nürnberg Ser. XV Lit. D.No.27208 zu 3½% verzinslich mit Zinstermin
1.Januar und 1.Juli. Die Obligation verbleibt in Händen des jeweiligen
Kultusvorstandes. Hiermit verpflichtet sich die Kultusgemeinde am Jahrestage
der seligen Rosenblüh wie üblich eine Kerze in der Synagoge zu
brennen sowie einen Schiur durch den jeweiligen Inhaber der Lehrerstelle lernen
zu lassen, wofür die Zinsen aus obiger Summe verwendet werden. Ferner wird
der Name der seligen Helene Rosenblüh auf der Gedenktafel in der Synagoge
zu ewigem Gedächtnis angebracht. Scheinfeld, 14.September 1906
D.Groeschel, I.Kultusvorstand L.Vogelbaum, II.Kultusvorstand
Rosenfeld, Lehrer. Stiftung. Heute übergab Herr Gröschel
der Kultusgemeinde dahier 23 fl. aus der Familienstiftung des Seligmann Fried
von Schnodsenbach, aus dem Nachlasse desselben, datiert vom 5.Februar 1867.
Zu dieser Summe legte die Kultusgemeinde den fehlenden Betrag, um einen
Pfandbrief der Deutschen Hypothekenbank in Meiningen zu kaufen und zwar
Emission X Abt.19 Lit.G No.00560 verzinslich zu 3½%. Mit dieser
Summe im Nennwerte von 50 M, errichtet die Kultusgemeinde eine Jahrzeitstiftung
für Seligmann Fried, welche auf den 29.Nisan fällt, ein Licht
gebrannt werde. Dieses Licht soll von dem jeweiligen Inhaber der Lehrerstelle
angebrannt werden, wofür diesem die Zinsen aus dem Pfandbrief im Betrag
von 1,75 M in halbjährigen Raten zukommen. Der Name des Seligmann Fried
wird auf der Gedenktafel in der Synagoge zu ewigen Gedächtnis vorgebracht.
Scheinfeld, 5.März 1907 D.Groeschel, I.Kultusvorstand
L.Vogelbaum, II.Kultusvorstand Rosenfeld, Lehrer. Seite 57
Stiftung. Am heutigen Tage übergab Frau Babette Rosenbaum dem
Kultusvorstand Herrn Gröschel 85,30 Mk., d.i. gleich der Summe von 50
Gulden, die ihr s. Mann Herr Salomon Rosenbaum, im Jahre 1867 als Verwalter des
Simon Ortheiler'-schen Nachlasses als Restbetrag dieses Nachlasses mit
Einwilligung der Ortheiler'schen Erben zurückbe-halten und wofür er
bzw. seine Frau bis zu diesem Jahre alljährlich am Todestage des Simon
Ortheiler einen Schiur lernen ließ und einen Rest des Zinsertrages an
Arme verteilte. Mit Zustimmung der Frau Rosenbaum errichtet nunmehr die
Vorstandschaft der Kultusgemeinde eine Jahrzeitstiftung [dem] Simon Ortheiler,
indem sie zu obiger Summe aus dem Baufonds den Betrag von 7,20 M beifügt
und einen Pfandbrief der Süddeutschen Bodenkreditbank Lit.L.No.123582 im
Nennwert von 100 M erwarb. Im Sinne dieser Stiftung, wird nunmehr bestimmt,
daß alljährlich am Jahrzeitstage des Simon Ortheiler am 27.[hebr.] -
durch den jeweiligen Inhaber der isr. Lehrerstelle ein Schiur zu lernen ist,
wofür diesem der Zinsertrag der Stiftung, gegenwärtig 3,50 M,
fällig am 1.Januar und 1.Juli, zukommt. Ferner wird bestimmt,
daß der Name des Simon Ortheiler auf der Gedenktafel in der Synagoge zu
verzeichnen ist. Frau Rosenbaum erhielt eine Quittung über die dem
Kultusvorstand übergebene Summe von 85,50 M. Scheinfeld, 14.Januar
1908 D.Groeschel, I.Kultusvorstand Rosenfeld, L.Vogelbaum
Lehrer.
Die Schwarzenberger Straße mit dem Schloß im
Hintergrund. Im 16. Jahrhundert versuchten die Scheinfelder
Juden, eine eigene Ansiedlung hier in Schloßnähe zu gründen.
Der Antrag wurde abschlägig beschieden. Die
Gründe der Herrschaft Schwarzenberg sind nicht bekannt. Foto
Martin Nicoly, 2018
Protokoll. Zu der für den heutigen Tag
ordnungsmäßig einberufenen Gemeindeversammlung waren 12 Mitglieder
erschienen. Nach Vortrag des Kultusvorstandes wurde einstimmig beschlossen,
in der Synagoge und Lehrerwohnung di[e]s Acethylen-Licht einrichten zu lassen,
unter Vorbehalt eines von der Gesellschaft vorzulegenden Kostenvoranschlages.
Sobald dieser zur Stelle ist, hat eine weitere Kultus-Gemeindeversammlung
endgültigen Beschluß zu fassen. Scheinfeld, 15.März 1908
D.Groeschel L.Vogelbaum Sam.Thalheimer Löb Waldmann
Maier Adler Fritz Wahle Götz Adler D.Waldmann Louis
Waldmann Adolf Adler Moritz Kaufmann Rosenfeld Seligmann Frank
Seite 58 Protokoll. Zu der für den heutigen Tag
ordnungsgemäß einberufenen Gemeindeversammlung waren 10 Herren
erschienen. Der unterzeichnete Schriftführer las den von der Heilbronner
Gesellschaft für Acetylen-Beleuchtung aufgestellten Kostenvoranschlag vor.
Die anwesenden Herren waren einstimmig der Meinung, das neue Licht in Synagoge
und Lehrerwohnung einrichten zu lassen und die gesamte Einrichtung der
Heilbronner Gesellschaft zu übergeben. Scheinfeld, 5.April 1908
D.Groeschel L.Vogelbaum D.Waldmann J.Adler Abraham Adler Moritz
Kaufmann S.Thalheimer Louis Waldmann Maier Adler Ad.Adler
Rosenfeld, Protokollführer Protokoll. Für den heutigen
Tag war ordnungsgemäß eine Gemeindeversammlung einberufen, zu
welcher 8 Herren erschienen waren. Im Ausschreiben war ausdrücklich
bemerkt, daß Nichterschienene sich den Beschlüssen der Mehrheit
anzuschließen haben. Der Vorstand eröffnete die Versammlung und gab
die Tagesordnung bekannt. Seinem Vortrage entsprechend wurde beschlossen, die
Renovierung der Synagoge von außen dem Tünchermeister Johann
Rückel zu übergeben und wird hiermit der zweite Vorstand Herr
Vogelbaum ermächtigt, einen entsprechenden Vertrag mit genanntem
Tünchermeister abzuschließen. Der Vertrag ist der Gemeinde
bekanntzugeben. Scheinfeld, 3.Mai 1908 Vorgelesen und unterschrieben:
F.Thormann D.Groeschel D.Waldmann L.Vogelbaum Götz Adler
J.Adler Rosenfeld Louis Waldmann Fritz Wahle Berthold Bing von
Scheinfeld übergibt heute der Kultusgemeinde 3 Stück Mailänder
Loos Serie 4210 No.46, das er s.Z. von der Gemeinde zur Aufbewahrung erhalten
hat. Ferner hat derselbe in seinem Besitz 2 Stück Papiere Bairische
Anle[i]he u. zwar M 200.- Eisenbahn Anleihen 3½% Serie 832 No.207910
Zins f. 1.Oktober 1908 M 200.- 3½% allgemeiner Anleihen Serie 200
Nr.49812 Zins f.1.Septb.1908. Diese zwei Papiere sind ein Vermächtnis
meines Großvaters Benedikt Bing von hier u. sind ca. 60 Jahre im Besitze
seiner Nachkommen u. wurden jährlich die Zinsen hieraus der Gemeinde zu
wohltätigen Zwecken übergeben. Da Berthold Bing von hier weg
zieht, übergibt er heute obige Mark vierhundert zur ferneren Aufbewahrung
der Kultusgemeinde und verpflichtet sich diese laut Unterschrift, genau diese
Mark vierhundert so zu verwalten wie B.Bing es gethan habe. Nämlich der
Betrag dar nie veräußert werden, sondern nur die Zinsen hieraus
dürfen zu guten Zwecken für die Gemeinde verwerthet werden. Die
Nachkommen des Benedikt Bing haben jeder Zeit das Recht, sich davon zu
überzeugen, daß in dem Sinn des Stifters gehadelt wird und die
Papiere nicht veräußert werden. Scheinfeld, 12.Juni 1908
Berthold Bing Die Kultusvorstände: L.Vogelbaum D.Groeschel
Seite 59 Protokoll. Scheinfeld, 2.Mai 1909 Anwesend: Die
Unterzeichneten. Auf den bezeichneten Tag war ordnungsgemäß eine
Gemeindeversammlung einberufen. Hierzu hatten sich 14 Mitglieder eingefunden.
Also war die Versammlung beschlußfähig. Die Tagesordnung war bereits
in der Einladung bekannt gegeben worden. Sie betraf die Wahl eines ersten und
zweiten Kultusvorstandes, sowie die Wahl eines Ausschusses zur Neuregulierung
der Steuereinschätzung. Auf einstimmigen Antrag wurde der erste Vorstand
durch Zuruf gewählt. Nachdem ein Widerspruch sich dagegen nicht erhob,
erklärte der bisherige Vorstand Herr Gröschel sich zur Annahme der
Wiederwahl bereit. Die Wahl des 2.Vorstanes fand durch Abgabe von
Stimmzettel statt. Dabei erhielt Herr Louis Waldmann 7 Stimmen, Herr Vogelbaum
4, Herr Schönfärber, Josef Adler und Abraham Adler je eine Stimme.
Herr Louis Waldmann ist also gewählt. Er erklärte sich zur Annahme
der Wahl bereit. Hierauf wurde zur Wahl des Steuerausschusses geschritten. Auch
diese Wahl erfolgte durch Stimmzettel. Hierbei erhielten Stimmen die Herren
Abrah.Adler 12, Louis Waldmann 10, Thalheimer 9, Schönfärber 9, Adolf
Adler 6. Mehrere Stimmen waren zersplittert. Die genannten Herren bilden also
den Steuerausschuß. Vorgelesen und genehmigt: D.Groeschel
I.Vorstand Moritz Kaufmann D.Waldmann Louis Waldmann Ortheiler
Löb Waldmann Ad.Adler Joseph Adler A.Schönfärber Abraham
Adler S.Thalheimer F.Thormann Fritz Wahle Protokoll.
Scheinfeld, 16.Mai 1909 Anwesend die Unterzeichneten Betreff:
Schulhausanbau Auf den bezeichneten Tag war ordnungsgemäß eine
Gemeindeversammlung einberufen. Hierzu hatten sich 14 Mitglieder eingefunden.
Also war die Versammlung beschlußfähig. Die Tagesordnung war bereits
in der Einladung bekannt gegeben worden; sie betraf den Schulhausanbau.
Durch Abgabe von Stimmzetteln wurden Acht Stimmen dafür abgegeben,
daß nicht gebaut werden soll, während Sechs Stimmen dafür
abgegeben wurden, daß ja gebaut würde. Durch obenerwähnte
Stimmenabgabe unterbleibt also der Schulhausanbau und zwar wie
nachträglich erwähnt wird aus dem Grunde, weil noch kein Plan und
kein Kostenvoranschlag vorgelegen ist. Sobald Plan und Kostenvoranschlag
vorliegt, kann die Sache weiter abgesprochen werden. Hiermit waren die
Verhandlungen geschlossen. Vorgelesen und genehmigt: D.Groeschel
Louis Waldmann Joseph Adler Abraham Adler Löb Waldmann
Maier Adler L.Vogelbaum D.Waldmann Fritz Wahle M.Kaufmann
A.Schönfärber B.Engelhardt Ad.Adler Ein Mitglied ist
weggegangen, ohne unterschrieben zu haben: Herr (Bernhard Ortheiler) soll
heißen Götz Adler. Seite 60 Scheinfeld,13.Juni 1909
Gegenwärtig die Unterzeichneten. Betreff: Steueranlage. Behufs
Neuregelung der Steueranlage /:Erach:/ auf die Steuerperiode 1909-1912 von der
unterm 2.Mai 1909 gewählten Steuerkomission eine Sitzung am 16.Mai 1909
anberaumt, wozu sich die Herren Abraham Adler, Aaron Schönfärber,
Adolf Adler und Louis Waldmann eingefunden hatten, während das weiter
gewählte Komissionsmitglied Herr Samuel Thalheimer verreist und somit zur
Theilnahme verhindert war. Die Festsetzungen der Komission wurden in einem
besonderen Protokoll derselben zusammengefaßt, hernach wurde laut
öffentlicher Bekanntmachung durch Anschlag in der Synagoge mitgeteilt,
daß die Steuerliste 14 Tage zur Einsicht beim II.Kultusvorsitzenden Louis
Waldmann aufliege und daß derselbe etwaige Beschwerden entgegennimmt.
Hierauf wurde von den Herren Leo Schiff, Philipp Lüneburger und Frau
Sara Thalheimer gegen ihre festgesetzte Kapitalsanlage Beschwerde erhoben, was
zufolge hatte, daß die Steuerkomission abermals eine Sitzung am 13.Juni
1909 anberaumte, zu der die Herren der gewählten Steuerkomission
sämtlich erschienen waren sowie auch eine Gemeindeversammlung einberufen
war und die hier mitunterzeichneten Herren über obige Beschwerden
mitabstimmten, wobei beschlossen wurde, daß die unterm 16.Mai 1909
festgesetzte Kapitalsanlage von den oben drei erwähnten
Gemeindemitgliedern, welche sich beschwert hatten, ohne jede Abänderung
bleibt. Ferner wird noch bemerkt, daß sich auch noch Maier Adler
über seine Kapitalsanlage beschwert hatte und auch hierüber noch
beschlossen wurde, daß auch diese Anlage ohne jede Abänderung
bleibt. Den hier vier benannten Beschwerdeführern wird der
Beschluß brieflich mitgeteilt. Vorgelesen, unterschrieben
D.Gröschel Sam.Thalheimer Louis Waldmann Löb Waldmann
Joseph Adler Abr.Adler A.Schönfärber Maier Adler
B.Engelhardt Ad.Adler Nachträglich wird noch bemerkt,
daß zehn Gemeindemitglieder anwesend waren und somit die Versammlung
beschlußfähig war. D.Groeschel Die Steueranlage wurde
festgesetzt, wie folgt: Samuel Thalheimer 2500 M. 1 Philipp
Lüneburger 15000 2 Götz Adler 8000 3 David Gröschel
25000 4 Ferdinand Thormann 8000 Hanchen Kaufmann 5000 5 Berhard
Ortheiler 1000 6 Löb Waldmann 20000 7 Maier Adler 1500 Witwe
Sigmund 300 Witwe Rosenbaum 200 8 Lippmann Vogelbaum 1800 9 Moritz
Kaufmann 6000 Sara Thalheimer 20000 10 Leo Schiff 25000 Ricka Frank
10000 11 Abraham Adler 15000 12 David Waldmann 14000 _______
217000 M Seite 61 Übertrag 217000 M 13 Joseph Adler 4000
14 Adolf Adler 10000 15 Louis Waldmann 16000 16 Witwe Federlein
12000 Jette Gutmann 7000 16 Fritz Wahle 8000 17 Aron
Schönfärber 14000 18 Berhard Engelhardt 4000 19 Kaufmann
Adler 4000 20 Moses Strauß 1000 ________ Sa 297000 M 21
Josef Walfisch 4000 Witwe Fany Thalheimer ist nur zur Zahlung der
Kopfsteuer verpflichtet, während Max Strauß von der Steuer
gänzlich befreit ist. Scheinfeld, 13.Juni 1909 D.Groeschel
Protokoll Anwesend die Unterzeichneten Scheinfeld, 27.Juni 09
Betreff: Schulhausanbau Auf den bezeichneten Tag war
odnungsgemäß durch Anschlag in der Synagoge eine Gemeindeversammlung
einberufen. Hierzu hatten sich 12 Mitglieder eingefunden, so daß die
Versammlung beschlußfähig war. Die Tagesordnung war bereits in der
Einladung bekannt gegeben, sie betraf den Schulhausanbau. Durch Abgabe von
Stimmzetteln wurden Sechs Stimmen dafür abgegeben, daß nicht gebaut
werden soll, während Sechs Stimmen auch abgegeben wurden, daß ja
gebaut werde, sodurch wurde abermals durch Stimmzettel abgestimmt und wurden
zum zweiten Male Sieben Stimmen dafür abgegeben, daß der
Schulhausanbau unterbleiben soll, während fünf Stimmen abgegeben
wurden, daß ein Schulhausanbau stattfinden soll. Sonach unterbleibt ein
Schulhausanbau. Plan und Kosten waren vorgelegt. Vorgelesen und genehmigt:
D.Groeschel Louis Waldmann B.Engelhardt J.Adler Löb
Waldmann Abraham Adler L.Vogelbaum S.Thalheimer Thalheimer
M.Kaufmann A.Schönfärber G.Adler Seite 62
Protokoll Scheinfeld, 4.Juli 1909 Betreff: Schulhausanbau Durch
Anschlag in der Synagoge war auf den bezeichneten Tag eine Gemeindeversammlung
einberufen, zu der 15 Gemeindemitglieder erschienen waren, so daß die
Versammlung beschlußfähig war. Es wurde ein neuer Plan und
Kostenvoranschlag vorgelegt für einen Ausbau der vorderen Front. Durch
Abgabe von Stimmzetteln wurden Neun Stimmen für Unterlassung des Baues und
Sechs Stimmen für Ausführung eines solchen abgegeben. Somit
unterbleibt der Anbau des Schulhauses. D.Groeschel Louis Waldmann
Scheinfeld,19.September 1909 Durch Anschlag in der Synagoge war auf den
heutigen Tag eine Gemeindeversammlung anberaumt, wobei beschlossen wurde,
daß im Schullokale ein irdener Ofen gesetzt werde. D.Groeschel
Louis Waldmann Protokoll Scheinfeld, 25.September 1910 Betreff:
Erweiterung der Lehrerwohnung. Durch Anschlag in der Synagoge war auf heute
eine Gemeindeversammlung einberufen zu der zwölf Gemeindemitglieder
erschienen waren, so daß die Versammlung beschlußfähig war. Es
wurde Plan und Kostenvoranschlag für den Erweiterungsbau der
Verweserwohnung vorgelegt. Von den anwesenden Gemeindemitgliedern wurde
einstimmig beschlossen, daß nicht nach dem vorgelegten Plan gebaut werden
solle und zwar aus folgenden Gründen: 1) Durch diesen Bau würde
das Licht in der Synagoge wesentlich verringert, so daß auf der einen
Seite auch bei Tage Licht gebrannt werden müßte. 2) Die kleine
Gemeinde hat noch eine Schuldenlast von ungefähr 2600 M für den
seinerzeit ausgeführten Schulbau und hat außerdem noch
jährliche Lasten von ungefähr 1500 M zu bestreiten. Die
Gemeindemitglieder beschlossen dagegen einstimmig, daß oberhalb des
ersten Stockes zwei Zimmer errichtet würden. Bemerkt wird noch,
daß dreizehn Gemeindemitglieder anwesend waren, wovon 12 für obiges
stimmten und 1 Gemeindemitglied dagegen. D.Groeschel Louis Waldmann
J.Adler Moritz Strauß A.Schönfärber Löb Waldmann
Berhard Ortheiler Bernh.Engelhardt Maier Adler Ad.Adler Abraham Adler
M.Kaufmann Ein Gemeindemitglied, David Waldmann, ist nach den
Verhandlungen weggegangen, ohne zu unterschreiben und zwar aus
geschäftlichen Gründen, da derselbe verreisen mußte. Seite
63 Scheinfeld, 30.Oktober 1910 Zum Auftrage des kgl. Bezirksamtes
Scheinfeld wurde in heutiger Sitzung von zwölf Anwesenden
/:Stimmberechtigte:/ einstimmig beschlossen, es sei die
Schulhausvergrößerung nach anliegendem Plane in Ausführung zu
bringen. Gleichzeitig erlaubt sich die israelitische Kutltusgemeinde an das
kgl. Bezirksamt Scheinfeld die Bitte zu unterbreiten: Kgl.Bezirksamt
Scheinfeld möge geneigtest bei Hoher K. Kreisregierung dahin wirken,
daß bei der Bauausführung ein entsprechender Zuschuß aus
Kreisfond zu den Baukosten zugeschossen wird. Begründet wird
vorstehendes Gesuch damit, daß die kleine Kultusgemeinde noch eine
Schuldenlast von 2600 M hat, welche auf dem Schulhause ruhen und auf
Anuität aufgenommen, erst im Jahre 1933 vollends abgetragen werden.
Ferner hat die kleine Gemeinde für Erhaltung des Lehrers cirka 1500 M
jährlich aufzubringen. Eine weitere Schuldenlast von 1600 M
aufzunehmen, würde der israel. Gemeinde schwer fallen, ohne Zuschüsse
der Bestreitung der Kosten aufbringen zu können. Obiger Beschluß
wird davon abhängig gemacht, wenn wie oben erwähnt, ein
entsprechender Zuschuß aus Kreisfondmitteln gewährt wird, da
überhaupt die Gemeinde sonst nicht im Stand ist, solches zu leisten.
Engelhardt D.Groeschel Ad.Adler Louis Waldmann Jos.Walfisch Joseph
Adler Löb Waldmann Abraham Adler Vogelbaum
A.Schönfärber Götz Adler M.Kaufmann Protokoll
Scheinfeld, 27.November 1910 In der heutigen Sitzung der israelitischen
Kultusgemeinde Scheinfeld, zu welcher sich von den 21 selbständigen und
rechtzeitig geladenen Mitgliedern 13 eingefunden hatten, wurde nach Vortrag des
unterzeichneten Kultusvorstandes und nach eingehender Besprechung der
Verhandlungen mit 7 gegen 6 Stimmen nachstehender Beschluß gefaßt:
Die Kultusgemeinde erklärt sich bereit, den Erweiterungsbau der
israelitischen Lehrerwohnung daher nach Maßgabe des Projektes III und
zwar nach nach dem im Kreisbaureferate angesetzten Deck(?)blatt zur
Fassadenzeichnung und nach Maßgabe des ergänzten Kostenvoranschlages
vom 25.Novbr.1910 zur Ausführung zu bringen. Bei Ausführung dieses
Projektes sollen zugleich die Giebelmauern in massiven Mauerwerk als
Brandmauern hergestellt werden. Mit Rücksicht auf die teilweise
geringe Leistungsfähigkeit der Kultusgemeindemitglieder und die erhebliche
Ausgabe, welche der Kultusgemeinde durch die Ausführung des Baues
erwächst, bittet diesselbe Hohe Kreisstelle schon jetzt, ihr zur
Bestreitung des Bauaufwandes seinerzeit einen thunlichst reich bemessenen
Zuschuß gütigst zuwenden zu wollen. Laut Unterschrift:
D.Groeschel A.Schönfärber Louis Waldmann Abraham Adler
M.Kaufmann J.Adler B.Engelhardt B.Ortheiler Götz Adler
L.Vogelbaum D.Waldmann K.Adler Jos.Walfisch Seite 64
Protokoll Scheinfeld, 29.Jan.1911 In der heutigen Sitzung der
israelitischen Kultusgemeinde Scheinfeld, zu welcher sich 11 Gemeindemitglieder
eingefunden hatten, so daß die Versammlung beschlußfähig war,
wurde nach Vortrag und Besprechung folgender Beschluß gefaßt mit
zehn gegen eine Stimme: Das nötige Kapital zum Erweiterungsbau der
israelitischen Lehrerwohnung soll durch Aufnahme eines Darlehens gedeckt
werden. D.Groeschel Louis Waldmann Löb Waldmann D.Waldmann
Abraham Adler Moritz Strauß Kaufmann Adler
A.Schönfärber Engelhardt M.Kaufmann Jos.Walfisch
Protokoll Scheinfeld,16.IV(?).1911 In der heutigen Sitzung der
israelitischen Kultusgemeinde Scheinfeld, zu welcher sich 11 Gemeindemitglieder
eingefunden hatten, so daß die Versammlung beschlußfähig war,
wurde nach Vortrag und Besprechung folgender Beschluß gefaßt und
zwar einstimmig: Die Arbeiten zum Schulhauserweiterungsbau sollen im
Submissionswege im Scheinfelder Kurier vergeben werden. Zur Aufsicht
während des Baues wurden gewählt einstimmig: Löb Waldmann
Abraham Adler Adolf Adler _____________ D.Groeschel
Löb Waldmann Joseph Adler M.Kaufmann
A.Schönfärber Abraham Adler Adolf Adler D.Waldmann
Kaufmann Adler Louis Waldmann Jos.Walfisch Scheinfeld, 16.April
1911 Heute hatte sich der gewählte Steuerausschuß nämlich
Abr.Adler, Adolf Adler, A.Schönfärber und Louis Waldmann eingefunden
und dabei beschlossen, daß Kaufmann Adler mit 8000 M Steuer angelegt
werde. Louis Waldmann Abraham Adler Adolf Adler
A.Schönfärber Scheinfeld, 9.Juli 1911 Stiftung Auf
Anregung des mitunterzeichneten Herrn Lehrers Rosenfeld übersandte Frau
Max Landmann in Fürth 100 M - mit Worten: Einhundert Mark - mit dem
Auftrage, hier mit einer Jahrzeitsstiftung für ihren am Adar I des Jhr.
verstorbenen Gatten Max Landmann [hebr.] - zu errichten, mit der Bestimmung,
daß am Jahrzeitstage jeweilig K(?)sch gesagt und eine Kerze gebrannt
werde. Durch Anschlag in der Synagoge wurde die Gemeinde von der
Stiftungserrichtung in Kenntnis gesetzt, ferner wurde der Name des Max Landmann
auf der Gedenktafel in der Synagoge verzeichnet. Für die oben genannte
Summe wurde ein Pfandbrief der Nürnberger Hypothekenbank erworben, dessen
Zinsertrag dem jeweiligen Lehrer der Lehrerstelle dahier zur Besorgung der
Stiftungsbestimmungen auszuzahlen ist. Rosenfeld, D.Groeschel Lehrer
Scheinfeld,22.Oktober 1911 In der heutigen Sitzung, zu welcher 17
Gemeindemitglieder anwesend waren, wurde nach Vortrag der Umwandlung der
Verweserstelle in eine definitive Stelle beantragt: Die Gemeinde wolle sich
erst darüber erkundigen, ob derselben bei Befürwortung keine weiteren
Kosten erwachsen, wenn die Hohe Kgl. Regierung den Zuschuß aus Kreisfonds
gewährt. Weitere Besprechung wurde auf Sonntag, 29. ds. Mts.
anberaumt. D.Groeschel Lousi Waldmann Seite 65
Scheinfeld,22.Oktober 1911 Protokoll In der heutigen Sitzung zu der
rechtzeitig eingeladen wurde, hatten sich 17 Gemeindemitglieder eingefunden, so
daß die Versammlung beschlußfähig war. Nach Vortrag und
eingehender Belehrung der Verhandlungen betreff Umwandlung der
Schulverweserstelle in eine definitive Schulstelle wurde mit zehn gegen
fünf Stimmen der Antrag abgelehnt. 2 Gemeindemitglieder haben sich der
Wahl enthalten. D.Groeschel Louis Waldmann Berhard Engelhard
Joseph Adler Löb Waldmann Jos.Walfisch K.Adler Abraham
Adler D.Waldmann L.Vogelbaum Götz Adler
A.Schönfärber U n g ü l t i g Scheinfeld, 29.Oktober
1911 Protokoll In der heutigen Sitzung, die durch Anschlag in der
Synagoge bekann gegeben wurde, hatten sich 18 Gemeindemitglieder eingefunden
und wurde dabei beschlossen, daß zwei Gemeindemitglieder nämlich:
L.Vogelbaum u. Louis Waldmann sich über
Anstellungsverhältnisse bei Umwandlung der Verweserstelle in eine
definitive Stelle zu erkundigen haben und wird die nächste Versammlung auf
Sonntag den 5.Novbr. Vorm. 9 Uhr zur entgültigen Beschlußfassung
anberaumt. D.Groeschel Louis Waldmann Scheinfeld, 5.November 1911
Protokoll Die 17 anwesenden Gemeindemitglieder haben heute beschlossen:
Das Kgl.Bezirksamt wolle bei der Hohen Kgl.Regierung um Aufstellung eines
Gehaltregulativs bei Umwandlung der Verweserstelle in eine definitive Stelle
nachsuchen. Wie der Hohen Kgl.Regierung vielleicht bekannt sein
dürfte, ist hiesige Kultusgemeinde stark belastet und kann daher weitere
größere Leistungen nicht mehr auf sich nehmen. Gleichzeitig
bittet die Gemeinde die Hohe Kgl.Regierung um Bescheid, ob die zur Zeit
bestehende Lehrerwohnung dauernd für einen definitiven Lehrer genügt,
so daß auch in dieser Beziehung der Gemeinde keine weiteren Kosten
erwachsen. D.Groeschel Louis Waldmann Seite 66 Scheinfeld,
12.November 1911 Protokoll. Nach vorgängiger Ladung durch den
Vorstand der Kultusgemeinde fanden sich heute zur Beratung und
Beschlußfassung über die Frage der Umwandlung der israelitischen
Schulverweserstelle Scheinfeld in eine definitive Lehrerstelle von 21
Gemeindemitgliedern 15 ein. Nach Vortrag durch den Kultusvorstand und nach
eingehender Beratung wurde obiger Antrag mit zwölf gegen drei Stimmen
abgelehnt. D.Groeschel Louis Waldmann Götz Adler Kaufmann
Adler L.Vogelbaum J.Adler Abraham Adler B.Engelhardt
Waldmann B.Ortheiler Ad.Adler M.Kaufmann Maier Adler
Jos.Walfisch Moses Strauß Scheinfeld,14.Januar 1912
Protokoll: Nach vorgängiger Ladung durch den Vorstand der
Kultusgemeinde fanden sich heute zur Beratung und Beschlußfassung
über die Frage der Umwandlung der israelitischen Schulverweserstelle
Scheinfeld in eine definitive Lehrerstelle von 21 Gemeindemitgliedern 16 ein.
Nach Vortrag durch den Kultusvorstand und nach eingehender Beratung wurde
obiger Antrag mit 13 gegen eine Stimme abgelehnt. Ein Stimmzettel war
unbeschrieben. Ein Gemeindemitglied hat sich der Abstimmung enthalten.
Die Gemeindemitglieder begründen die Sache dahin, daß in der israel.
Kultusgemeinde schon sehr viele u. große Lasten zu bestreiten sind und
[sie] sich daher für weitere Ausgaben verwahrt. Die hiesige
Kultusgemeinde ist eine abnehmende und [es] genügt daher eine
Verweserstelle, da die Schülerzahl auch eine sehr geringe ist.
D.Groeschel Louis Waldmann D.Waldmann Götz Adler
Kaufmann Adler Joseph Adler A.Schönfärber Abr.Adler
M.Kaufmann Moritz Strauß Maier Adler B.Engelhardt
L.Schiff B.Ortheiler Seite 67 Gemeindebeschluß.
Scheinfeld, 5.Mai 1912 Betreff: Beschlußmäßige
Erklärung über die Annahme eines Zuschusses von der K.Kreiskasse mit
einer damit verbundenen Bedingung wegen Aufbesserung der Beamten. Auf den
bezeichneten Tag war ordnungsgemäß eine Gemeindeversammlung
einberufen, wozu sich 11 Gemeindemitglieder eingefunden hatten, so daß
die Versammlung beschlußfähig war. Der von der Hohen
Kgl.Regierung gütigst bewilligte Zuschuß von 140 M wurde bereits von
derselben ausbezahlt und dankend angenommen und wird dieser Zuschuß zu
den Vorgeschriebenen Zwecken verwendet. Die hieran geknüpfte Bedingung
wegen Aufbesserung der Beamten wurde laut Beschluß der heutigen
Versammlung einstimmig abgelehnt mit der Begründung, daß die
ohnedies finanziell schwach gestellte Gemeinde dadurch noch mehr belastet
würde. Louis Waldmann Kaufmann Adler Joseph Adler
M.Kaufmann Schiff A.Schönfärber Jos.Walfisch
B.Engelhardt Maier Adler Abraham Adler Adolf Adler
Gemeindebeschluß. Scheinfeld, 12.Mai 1912 Betreff:
Beschlußmäßige Erklärung über die Annahme eines
Zuschusses von der K.Kreiskasse mit einer damit verbundenen Bedingung wegen
Aufbesserung der Beamten. Auf den bezeichneten Tag war
ordnungsgemäß eine Gemeindeversammlung einberufen, wozu sich 17
Gemeindemitglieder eingefunden hatten, so daß die Versammlung
beschlußfähig war. Der Gemeindebeschluß vom 5.Mai 1912
wird somit aufgehoben. Der von der Hohen Kgl.Regierung gütigst
bewilligte Zuschuß von 140 M wurde bereits von der K.Kreiskasse
ausbezahlt und dankend angenommen und wird dieser Zuschuß zu den
vorgeschriebenen Zwecken verwendet. Die hieran geknüpfte Bedingung
wegen Aufbesserung der Beamten wurde laut Beschluß der heutigen
Versammlung mit 14 gegen 2 Stimmen /1 Stimme war ungültig/ dahier
angenommen, daß das künftige Gehalt des Lehrers 1200 M betragen
soll, so daß die Gemeinde eine jährliche Aufbesserung von 196 M 60
Pfg. zu leisten hat. Laut Unterschrift: Louis Waldmann
A.Schönfärber D.Waldmann J.Adler D.Groeschel
M.Kaufmann Maier Adler L.Vogelbaum Abraham Adler Ad.Adler
F.Thormann Fritz Wahle Jos.Walfisch Schiff Drei
Gemeindemitglieder sind weggegangen ohne unterschrieben zu haben, nämlich
B.Ortheiler, Götz Adler und B.Engelhardt. Seite 68a Stiftung
Zum ehrenden Andenken an ihre verstorbenen Eltern: Herrn Samuel und Frau
Sara Thalheimer letztere geborene Rosenfeld haben auf Anregung des
mitunterzeichneten Herrn Lehrers Rosenfeld deren Kinder: Herr Jakob
Thalheimer in Kaiserslautern, Herr Louis Thalheimer in München, Herr
Justin Thalheimer in Nürnberg sowie Frau Sara Thalheimer in Würzburg
als Schwiegertochter eine Jahrzeitsstiftung mit 200 M in Worten: zweihundert
Mark - in der hiesigen Kultusgemeinde errichtet und bestimmt, daß
alljährlich am jeweiligen Jahrzeitstage der Verlebten in der Synagoge eine
Kerze gebrennt und ein Sciur gelesen werde. Die Zinsen aus obigem Kapital,
für welches der unterfertigte Kultusvorstand einen 4% Pfandbrief der
Pfälzischen Hypothekenbank Ser.64 Lit.2 No.09212 erworben hat, sind dem
jeweiligen Inhaber der hiesigen Lehrerstelle auszuzahlen, der seinerseits
verpflichtet ist, die Jahrzeitstage in oben bezeichneter Weise zu begehen.
Diese Tage sind für den sel.Herrn Samuel Thalheimer am 5.Tjar und lautet
dessen jüdischer Name: [hebr.], für die sel.Frau Sara Thalheimer am
7.Tischri, deren jüdischer Name lautet: [hebr.] Die Namen dieser
beiden Verlebten werden auch auf der Gedenktafel in der Synagoge verzeichnet
zum ewigen und ehrenden Gedächtnis. Scheinfeld, 26.Februar 1912
Rosenfeld,Lehrer D.Groeschel Protokoll. Scheinfeld, 7.April 1912
Betreff: Wahl der Kultusvorstände, des Gemeindekassiers und des
Steuerausschusses pro 1912/1915 Auf den bezeichneten Tag war
ordnungsgemäß eine Gemeindeversammlung einberufen, wozu sich 13
Gemeindemitglieder eingefunden hatten, so daß die Versammlung
beschlußfähig war. Die Wahl fand durch Abgabe von Stimmzetteln
statt. Dabei erhielten als erster Vorstand: Louis Waldmann 5 Stimmen
Engelhard 3 David Waldmann 2 Schiff 2 1 Zettel war unbeschrieben.
als zweiter Vorstand: Kaufmann Adler 5 Stimmen Schiff 2 Adolf Adler
1 (eine) Walfisch 2 David Waldmann 1 Abraham Adler 1 1 Zettel war
unbeschrieben. Somit ist also Louis Waldmann als erster und Kaufmann Adler
als zweiter Vorstand gewählt. Beide erklärten sich zur Annahme der
Wahl bereit. Weiter wurde Aron Schönfärber ein-stimmig als
Gemeindekassier gewählt. Hierauf wurde zur Wahl des Steuerausschusses
geschritten, auch diese erfolgte durch Stimmzettel. Hierbei erhielten
Stimmen wie folgt: Louis Waldmann 8, Schiff 7, Moritz Kaufmann
L.Vogelbaum 5 und David Waldmann 5. Mehrere Stimmen waren zersplittert.
Die genannten Herren bilden also den Steuerausschuß. Hiermit
waren die Verhandlungen geschlossen. Vorgelesen und genehmigt: L.Schiff
D.Groeschel Louis Waldmann Ortheiler Joseph Adler Moses
Strauß B.Engelhard D.Waldmann Jos.Walfisch M.Kaufmann K.Adler
Ein Mitglied Adolf Adler ist nach der Wahl ohne unterschrieben zu haben,
wegegangen. Seite 68b Gemeindebeschluß. Scheinfeld, 9.Juni
1912 Nach vorgängiger Ladung durch den Vorstand der Kultusgemeinde
fanden sich heute zur Beratung und endgültigen Beschlußfassung
über die Frage der Umwandlung der israelitischen Schulverweserstelle
Scheinfeld in eine definitive Lehrstelle von 21 Gemeindemitgliedern 19 ein.
Nach Vortrag ducrh Herrn Kgl.Bezirksamtsasessor Richter und nach Beratung
wurde obiger Antrag mit 13 gegen 6 Stimmen endgültig abgelehnt.
Nachdem bereits über diesen Punkt heute zum dritten male abgestimmt
wurde, wobei jedesmal obiger Antrag mit großer Stimmenmehrheit abgelehnt
wurde /: siehe Gemeindebeschlüsse vom 12.November 1911 und 14.Januar 1912
:/ so betrachtet die Kultusgemeinde nunmehr diese Sache für ein-und
allemal als endgültig erledigt. Vorgelesen, Genehmigt, Unterschrieben:
Louis Waldmann A.Schönfärber Kaufmann Adler J.Adler
Löb Waldmann David Waldmann Bernhard Engelhardt Berhard Ortheiler
L.Schiff Abraham Adler Vogelbaum J.Walfisch Maier Adler Götz
Adler Adolf Adler M.Kaufmann Die Herren nämlich Wahle, Thormann,
Gröschel sind weggegangen ohne unterschrieben zu haben. Scheinfeld,
den 9.Juni 1912 Betreff Steueranlage: Behufs Neuregulierung der
Steueranlage (Erach) auf die Steuerperiode 1912 bis 1915 wurde von der unterm
7.April 1912 gewählten Steuerko(mmi)ssion eine Sitzung am 26.Mai 1912
anberaumt, wozu sich sämtliche fünf Herren eingefunden hatten. Die
Festsetzungen der Kom(m)ission wurden in einem besonderen Protokoll derselben
zusammengefaßt, hernach wurde laut öffentlicher Bekanntmachung
mitgeteilt, daß die Steuerliste vom 27.Mai bis 9.Juni 1912 abends beim
Kassier A.Schönfärber öffentlich zur Einsicht aufliegt und
daß derselbe etwaige Beschwerden entgegennimmt. Hierauf wurde von den
Herren: Götz Adler, Abr.Adler, Max Adler, D.Groeschel, Adolf Adler,
Mayer Adler, Fritz Wahle, B.Ortheiler,Fr.Ricka Frank: gegen die
festgesetzte Kapitalsanlage Beschwerde erhoben, was zufolge hatte, daß
eine Gemeindeversammlung auf den 9.Juni 1912 einberufen wurde, zu der 15
Gemeindemitglieder erschienen waren, so daß die Versammlung
beschlußfähig war, um über obige Beschwerde abzustimmen, wobei
beschlossen wurde, daß die unterm 26.Mai 1912 festgesetzte Steue der
obigen Beschwerdeführer angelegt werden soll wie folgt: Götz
Adler verbeibt die Anlage ohne Änderung Abr.Adler ebenfalls "
D.Gröschel " " Adolf Adler " " Mayer Adler " " Fritz Wahle
" " Berh.Ortheiler " " Fr.Rika Frank " " Dagegen wurde die Anlage
des Max Adler auf 6000 M festgesetzt, somit um 2000 M gemindert. Seite 69
Den Beschwerdeführern wird der Beschluß gegen Unterschrift
mitgeteilt. Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben: Louis Waldmann
A.Schönfärber B.Engelhardt K.Adler D.Waldmann
L.Vogelbaum J.Adler J.Walfisch L.Schiff M.Kaufmann
Moritz Strauß Berhard Ortheiler Drei Herren nämlich:
Abraham Adler Adolf Adler Maier Adler sind weggegangen ohne
unterschrieben zu haben. Götz Adler ist gleich bei Anfang der
Verhandlungen weggegangen; während Moses Strauß gleich bei Anfang
der Verhandlungen noch gekommen ist. Louis Waldmann Vorstand Die
Steueranlage für 1912 bis 1915 wurde festgesetzt wie folgt: Philipp
Lüneburger 15000 M Götz Adler 8000 M David Gröschel
31000 M Ferdinand Thormann 8000 M Berhard Ortheiler 1000 M Löb
Waldmann 20000 M Maier Adler 1500 M Witwe Sigmund 300 M Witwe
Rosenbaum 200 M L.Vogelbaum 18000 M Moritz Kaufmann 6000 M Leo
Schiff 30000 M Abraham Adler 14000 M David Waldmann 16000 M Josef
Adler 4000 M Adolf Adler 1200 M Louis Waldmann 18000 M Rosa
Federlein 14000 M Jetta Gutmann 7000 M Rika Frank 10000 M Fritz
Wahle 10000 M Aron Schönfärber 16000 M Berhard Engelhard 4000
M Kaufmann Adler 8000 M Moses Strauß 1000 M Josef Walfisch
4000 M Max Adler 6000 M Witwe Fany Thalheimer zahlt nur Kopfsteuer. Max
Strauß ist von der Steuer gänzlich befreit. Scheinfeld, 9.Juni
1912 Louis Waldmann Kultusvorstand. Auf erhobene Beschwerde hin,
wurde von der Steuerkomission am 29.Septbr. 1912 die Kapitalsanlage von
folgenden Gemeindemitgliedern festgesetzt, wie folgt: David Gröschel
25000 M Götz Adler 6000 M Abraham Adler 12000 M Louis
Waldmann, Vorstand. Seite 70 Scheinfeld, 6.Oktober 1912.
Gemeindebeschluß. Nach vorgängiger Ladung und durch Anschlag
in der Synagoge fanden sich heute zur Beratung und Beschlußfassung von 22
stimmberechtigten Gemeindemitgliedern 8 ein, so daß die Versammlung nicht
beschlußfähig war. Es wurde über folgende Punkte verhandelt:
Konnte nicht abgehalten werden. Louis Waldmann, Kultusvorstand.
_____________________________________ Scheinfeld, 13.Oktober 1912
Gemeindebeschluß. Betreff: Errichtung eines Bretterverschla-
ges am Boden der Lehrerwohnung Landesverein Teilnahme der
Gemeindemitglieder an den Gemeindeversammlungen Auf den bezeichneten Tag
war ordnungsgemäß eine Gemeindeversammlung eiberufen, wozu sich 17
Gemeindemitglieder eingefunden hatten, so daß die Versammlung
beschlußfähig war. Es wurde sodann über obige Punkte
beraten, abgestimmt und folgende Beschlüsse gefaßt: Einstimmig
wurde beschlossen, daß am Boden der Lehrerwohnung ein Bretterverschlag
mit Thüre angebracht werde. Einstimmig wurde beschlossen, daß
vorerst der Beitrag zum Landesverein noch bezahlt werden soll. Über
die Beschwerde des Adolf Adler wegen seiner Kapitalsanlage mit 12000 M wurde
geheim durch Zettel abgestimmt, wobei dessen Beschwerde mit 12 gegen 5 Stimmen
abgewiesen wurde. Einstimmig wurde beschlossen, daß künftighin
jedes stimmberechtigte Gemeindemitglied den Gemeindeversammlungen beizuwohnen
hat. Wer ohne genügenden Entschuldigungsgrund von den
Gemeindeversammlungen fernbleibt, hat 3 Mark in die Gemeindekasse zu bezahlen,
welche nach stattgefundener Versammlung zur Zahlung fällig sind.
Entschuldigungen wegen Wegbleibens sind vor der Versammlung bei dem jeweiligen
Kultusvorstand mündlich oder schriftlich vorzubringen. Weiter wird
bemerkt, daß Max Adler bei Beginn der Versammlung anwesend war und
nachhause geholt wurde, während L.Vogelbaum erst nach der Abstimmung zur
Versammlung kam, so daß diese beiden Gemeindemitglieder nicht mit
abstimmten. Vorgelesen, genehmigt, unterschrieben. Louis Waldmann
K.Adler A.Schönfärber J.Adler L.Schiff
D.Groeschel Löb Waldmann Maier Adler Götz Adler
L.Vogelbaum Moses Strauß Fritz Wahle M.Kaufmann Abraham
Adler | F.Thormann B.Engelhard | Ph.Lüneburger Jos.Walfisch |
D.Waldmann B.Ortheiler | haben sich | entschuldigt Seite 71
Vorstehender Gemeindebeschluß, hauptsächlich der unter Nummer 4
aufgeführte, wird hiermit denjenigen Gemeindemitgliedern gegen
Unterschrift eröffnet, welche bei der Versammlung nicht zugegen waren.
Scheinfeld, 13.Oktober 1912 Louis Waldmann, Kultusvorstand.
S.Thormann Max Adler Ph.Lüneburger D.Waldmann Scheinfeld,
12.Januar 1913 Heute versammelten sich nach vorgängiger Ladung 16
Gemeindemitglieder und wurde einstimmig beschlossen, daß die im Schreiben
des Kgl. Bezirksamts vom 20.Dezember 1912 aufgeführten Beanstandungen bei
Visitation des Schullokals ausgeführt werden sollen. Ferner wurde
einstimmig beschlossen, daß im Frühjahr das Synagogendach umgedeckt
werde. Vorgelesen, Genehmigt, unterschrieben. Louis Waldmann Maier
Adler K.Adler Abraham Adler L.Vogelbaum Max Adler D.Waldmann
J.Adler B.Engelhard Löb Waldmann A.Schönfärber
M.Kaufmann D.Groeschel F.Wahle Ad.Adler Jos.Walfisch
Scheinfeld, 11.Mai 1913 Der bisherige erste Cultusvorstand Louis
Waldmann wird demnächst von hier wegziehen und ist deshalb eine Neuwahl
notwendig. Dieselbe wurde heute vorgenommen und erschienen nach
vorgängiger Ladung 18 Mitglieder der Kultusgemeinde, so daß die
Versammlung beschlußfähig war. Die Wahl fand durch Abgabe von
Stimmzetteln statt. Dabei erhielt: A.Schönfärber 14 Stimmen
B.Engelhardt 3 1 Zettel war unbeschrieben. Somit ist also
A.Schönfärber als erster Kultusvorstand gewählt. Derselbe
erklärt sich zur Annahme der Wahl bereit. Diese Wahl har
Gültigkeit bis 1.Mai 1915. Weiter wurde einstimmig beschlossen,
daß der jeweilige zweite Kultusvorstand die Kassiergeschäfte der
Kultusgemeinde zu besorgen hat. Weiter wurde seitens der
Kultusgemeindemitglieder beantragt, daß Leo Federlein mit Steuern zur
Kultusgemeinde veranlagt werden soll. Vorgelesen, genehmigt durch
Unterschriften Louis Thalheimer A.Schönfärber Kaufmann Adler
D.Groeschel Joseph Adler Fitz Wahle D.Waldmann Moses Strauß
Götz Adler Ad.Adler Abraham Adler Max Adler Maier Adler
M.Kaufmann Löb Waldmann Berhard Engelhardt L.Vogelbaum
J.Walfisch Seite 72 Scheinfeld, 1.Juni 1913 Heute versammelte
sich die Steuerkomission, wozu M.Kaufmann, D.Waldmann und Louis Waldmann
erschienen waren, während L.Schiff Krankheitshalber nicht anwesend sein
konnte. Hierbei wurde einstimmig beschlossen, daß Leo Federlein mit
der üblichen Kopfsteuer sowie mit 1000 M Kapital veranlagt werde. Laut
Unterschriften: L.Vogelbaum M.Kaufmann D.Waldmann Louis
Waldmann Nachtrag: Mit Kopfsteuer wurde Federlein nur mit der
Hälfte angelegt, wie vom Kgl. Bezirksamt vorgeschlagen.
A.Schönfärber, Vorstand Scheinfeld, 27.Juli 1913 Heute
versammelten sich nach vorgängiger Ladung 17 Gemeindemitglieder, so
daß die Versammlung beschlußfähig war und wurde einstimmig
beschlossen, daß der Gemeindebeschluß vom 12.Mai 1912
bezüglich Aufbesserung des Lehres bzw. Lehrergehaltes hiermit aufgehoben
wird und von heute ab als ungültig erklärt wird. Das fixe Gehalt des
zukünftigen Lehrers soll Eintausend Mark betragen. Weiter wurde geheim
durch Zettel abgestimmt über Anschaffung von Statu[t]ten für die
Kultusgemeinde und wurde dieser Punkt mit 11 gegen 6 Stimmen abgelehnt.
Weiterhin wurde mit 16 gegen 1 Stimme beschlossen, daß der jeweilige
erste Kultus- vorstand oder dessen Stellvertreter befugt ist über
Personen, die sich während des Gottesdienstes nicht ruhig verhalten, eine
Geldstrafe bis zu Eine Mark auszusprechen. Laut Unterschriften:
A.Schönfärber K.Adler G.Adler Löb Waldmann
D.Waldmann Maier Adler Jos.Walfisch Louis Waldmann L.Schiff
Abraham Adler B.Engelhardt Moses Strauß M.Kaufmann
Ad.Adler Joseph Adler Zwei Gemeindemitglieder, nämlich
Gröschel und Wahle sind weggegangen, ohne unterschrieben zu haben.
A.Schönfärber, Vorstand. __________________________________
Scheinfeld, den 24.August 1913 Heute versammelten sich nach
vorängiger Ladung 16 Gemeindemitglieder und wurde auf dem Schreiben des
Herrn Fritz Wahle vom 14.August zufolge, einstimmig beschlossen, daß auf
seinem Erscheinen zu den Gemeindeversammlungen verzichtet wird, und ihm auch
dieses mitgetheilt wurde. A.Schönfärber, Vorstand. Seite 73
Scheinfeld, 31.Aug. 1913 Gemeinde-Beschluß. Nachdem in der
letzten Gemeindeversammlung vom 24.August 1913 sechzehn Gemeindemitglieder
einstimmig Herrn M.Heippert, Lehrer aus Leimersheim zum Schulverweser der
hiesigen Elementarverweserstelle unter Vorbehalt der Genehmigung der Hohen Kgl.
Regierung gewählt haben, aber kein schriftlicher Beschluß
darüber abgefaßt wurde, so geschieht dies bei heutiger Versammlung
wobei 18 Gemeindemitglieder erschienen waren und erklären sämtlich
ihr Einverständnis durch Unterschriften; zugleich wurde auch der
Dienstvertrag vorgelesen, womit sämtliche Erschienenen einverstanden
waren. A.Schönfärber K.Adler L.Vogelbaum L.Schiff
J.Adler Maier Adler Louis Waldmann B.Waldmann J.Walfisch
M.Kaufmann Abraham Adler Adolf Adler Moses Strauß
B.Engelhardt M.adler Löb Waldmann Götz Adler Leo
Federlein Gemeinde-Beschluß Scheinfeld, 12.Oktober 1913 Laut
vorheriger schriftlicher Ladung erschienen heute 12 Gemeindemitglieder u.
faßten folgenden Beschluß: Es soll eine neue Fass[i]on
angefertigt werden, die betreffend der Einkommensverhältnisse dem
Dienstvertrag zwischen der isr. Gemeinde Scheinfeld u. Lehrer Heippert vom
31.August 1913 entspricht. Laut Unterschrift: A.Schönfärber
D.Groeschel B.Engelhardt J.Walfisch Louis Waldmann Abraham
Adler Maier Adler Löb Waldmann Max Adler Leo Federlein
Joseph Adler Moritz Kaufmann Seite 74 Gemeinde-Beschluß.
Scheinfeld, 26.Oktober 1913 Auf vorgehende Ladung zur
Gemeindeversammlung erschienen heute 11 Mitglieder u. faßten folgenden
Beschluß: Der Beschluß vom 12.Oktober 1913, Neuanschaffung
einer Fassion betreffend, wird aufgehoben. Gleichzeitig entschließt sich
die Gemeindeversammlung, die alte Fassion vom 7.Juli 1905 beizubehalten, an ihr
aber folgende Abänderungen eintreten zu lassen. Auf Seite 18 werden
unter Ziffer 11 u. Lehrersgehalt [?] Maximum als Kantor 200 M
eingesetzt. Ziffer [?] wird dahin geändert, daß [?]
für Seelenarbeit[?] [?] 60 M Ziffer [?] auf Seite 20 heißt
ferner [?] 28 M [unleserlicher Abschnitt] Beerdigung à [?]
10 M [unleserlicher Abschnitt] Laut Unterschriften: Joseph Adler
[?] A.Schönfärber D.Waldmann D.Groeschel M.Kaufmann
L.Waldmann Vogelbaum B.Engelhardt Jos.Walfisch
Gemeinde-Beschluß Scheinfeld, 3.Mai 1914 Nach vorgehender
schriftlicher Ladung zur Gemeindeversammlung erscheienen heute 17
Gemeindemitglieder und faßten folgenden Beschluß: Der von der
Kgl. Regierung Mittelfranken der isr. Kultusgemeinde Scheinfeld gewährte
Zuschuß von M 200 soll zu außerordentlicher Deckung der
Schuldenlast bei Babette Hufnagel verwendet werden. Außerdem sollen
noch M 110 außerordentliche Kultusumlgen im laufenden Quartal erhoben
werden, um die außerordentliche Deckung bei Hufnagel auf 310 M zu
erhöhen. Laut Unterschrift! A.Schönfärber F.Wahle
Maier Adler D.Groeschel J.Adler D.Waldmann K.Adler
M.Kaufmann Abraham Adler Leo Federlein Jos.Walfisch
Ad.Adler Louis Waldmann Max Adler Moses Strauß Seite
75 Scheinfeld, 4.April 1915 Betreff: Wahl der Kultusvorstände
und des Steuerausschusses pro 1915/1918 Auf den heutigen Tage war
ordnungsgemäß eine Gemeindeversammlung einberufen, wobei von 20
Gemeindemitgliedern 14 erscheinen sind, so daß die Versammlung
beschlußfähig war. Die Wahl fand durch Abgabe von Stimmzetteln statt
(des Steuerausschusses). Dabei erhielten Stimmen: David Waldmann 11
A.Schönfärber 10 Abr.Adler 10 Moritz Kaufmann 7
Engelhardt 7 Die genannten Herren bilden den Steuerausschuß und
erklären ihre Annahme. Die bisherigen Vorstände Herr
A.Schönfärber u. Herr Kaufmann Adler wurden durch Zuruf wieder
gewählt und erklären die Annahme. Ferner wurde durch Abgabe von
Stimmzetteln beschlossen, daß der bisherige Ausschlag der seither zur
Hälfte durch Kopfsteuer gedeckt wurde, nunmehr nur noch durch 1/3 durch
Kopfsteuer gedeckt wird. (9 Stimmen von 14). Ferner wurde beschlossen,
daß bei Festsetzung der Steuer das betreffende
Steuerausschußmitglied nicht zugegen sein darf. Vorgelesen u.
genehmigt: A.Schönfärber K.Adler D.Waldmann M.Adler Maier
Adler Louis Waldmann M.Kaufmann Federlein J.Adler A,Adler
Jos.Walfisch B.Engelhardt [links, vertikal] Bevor Einsammlung der
Unterschrift waren Herr David Groeschel und Herr Leo Schiff weggegangen,
deshalb fehlten deren Unterschriften. Die Unterschrift des Herrn Gröschel
folgte noch nach. D.Groeschel Die Steueranlage für 1915 bis 1918
wurde festgelegt wie folgt: Philipp Lüneburger 15000 M Götz
Adler 9000 M David Groeschel 26000 M Ferdinand Thormann 8000 M Frau
L.Waldmann 18000 M Maier Adler 1500 M Moritz Kaufmann 6000 M Leo
Schiff 4000 M Abraham Adler 14000 M David Waldmann 25000 M Josef
Adler 7000 M Adolf Adler xx (12000 M) 15000 M Louis Waldmann xx(18000)
27000 M Rosa Federlein 16000 M Jette Gutmann 7000 M Rika Frank
10000 M Fritz Wahle 10000 M Aron Schönfärber 19000 M
Bernhard Engelhardt 6000 M Kaufmann Adler (8000) 12000 M Moses
Strauß xx (1000) 3000 M Josef Walfisch 6000 M Max Adler 7000 M
Abrah.Rindsberg 5000 M Leo Federlein 1000 M Wtw. Sigmund 1000 M
Wtw. Rosenbaum 200 M Wtw. Vogelbaum 20000 M Wtw. Fanny Thalheimer
zahlt nur Kopfsteuer. Familien Adolf Adler, Louis Waldmann und Moses
Strauß bezahlen bis Beendigung des Krieges nach Maßgabe der
Steueranlage 1912/1915. Scheinfeld, 11.Juli 1915
A.Schönfärber, Cultusvorstand. Einige Tage nach dieser Anlage
verschied Herr Abrah.Adler u. wurde deshalb Frau Abr.Adler bei der alten
Steueranlage von M 12000 belassen. Seite 76 Scheinfeld, 25.Juli 1915
Betreff: Beschwerde bezüglich Steueranlage vom 11.Juli 1915. Bei
der Steuerveranlagung vom 11.Juli 1915 haben sich beschwert: Frau Adolf
Adler Frau Karol.Waldmann Herr Louis Waldmann Bei der heute
stattgefundenen Gemeindeversammlung waren 10 Mitglieder erschienen und wurde
beschlossen wie folgt: Bei der Zettelabstimmung waren bei Frau Adolf Adler
Neun" gegen die Beschwerde, Ein" für die Beschwerde. Bei Frau Karoline
Waldmann waren Sieben gegen die Beschwerde, Zwei" für die Beschwerde und
Ein" ungültig. Bei Herrn Louis Waldmann waren Sieben gegen die Beschwerde,
Zwei" für die Beschwerde und Ein" ungültig (unbeschrieben). Somit
bleibt die Steueranlage vom 11.Juli 1915 bestehen. Scheinfeld, 25.Juli 1915
A.Schönfärber D.Groeschel K.Adler L.Schiff
M.Kaufmann J.Walfisch Louis Waldmann Max Adler Maier Adler
Joseph Adler Scheinfeld, 31.März 1918 Betreff: Wahl der
Kultusvorstände und des Steuerausschusses pro 1918/1921 Auf den
heutigen Tag war odnungsgemäß eine Gemeindeversammlung einberufen,
wobei von 14 Gemeindemitgliedern 9 erschienen sind, so daß die
Versammlung beschlußfähig war. Durch Stimmzettel wurden folgende
Herren zum Steuerausschuß gewählt Adolf Adler Kaufmann Adler
Aron Schönfärber Josef Walfisch Louis Waldmann Diese
Herren haben ihre Annahme erkärt. Die bisherigen Vorstände, Herr
A.Schönfärber und Herr Kaufmann Adler wurden durch Zuruf wieder
gewählt und erklären die Annahme. Durch Unterschrift genehmigt:
A.Schönfärber K.Adler Ad.Adler Jos.Walfisch Louis
Waldmann Seite 77 Die Steueranlage für 1918/1919 wurde festgesetzt
wie folgt: Frau Lüneburger 15000 M Herr Götz Adler 8000 M Herr
Gröschel 26000 M Frau Löb Waldmann 16000 M Herr Meier Adler 1000 M
Herr Leo Schiff 45000 M Frau Abraham Adler 10000 M Frau Vogelbaum 20000 M Herr
David Waldmann 40000 M Josef Adler 12000 M Louis Waldmann 20000 M Adolf Adler
12000 M Frau Federlein 25000 M Frl. Jette Guttmann 7000 M Frau Frank 10000 M
Herr Wahle 12000 M Herr A.Schönfärber 38000 M Herr B.Engelhardt 9000
M Herr Kaufmann Adler 8000 M H. Moses Strauß 8000 M Herr Josef Walfisch
8000 M Herr Max Adler 4000 M Herr Abr. Rindsberg 5000 M Herr Frau Sigmund 1000
M Frl. Rosenbaum 200 M Scheinfeld, 31.März 1918
A.Schönfärber K.Adler Ad.Adler Louis Waldmann
Jos.Walfisch Scheinfeld, 19.Mai 1918 Betreff: Beschwerde
bezüglich Steueranlage vom 31.März 1918 Bei der Steuerveranlagung
vom 31.März 1918 haben Beschwerde erhoben: Herr B.Engelhardt
M.Strauß J.Walfisch Adolf Adler Josef Adler Frau
R.Frank Bei der heute stattgefundenen Gemeindeversammlung waren 11
Mitglieder erschienen und wurde durch Abstimmung beschlossen, daß die
Steueranlage vom 31.März 1918 aufrecht erhalten bleibt. Scheinfeld,
19.Mai 1918 A.Schönfärber L.Schiff J.Adler Louis
Waldmann Dav.Waldmann Adolf Adler Kaufmann Adler Max Adler
Jos.Walfisch M.Strauß Abraham Rindsberg
__________________________________ Am 14.Dezbr. 1919 Ferdinand
Strauß wurde zur Steuer mit 10000 M veranlagt.
A.Schönfärber Louis Waldmann A.Schönfärber Kaufmann
Adler Jos.Walfisch Adolf Adler Seite 78 Scheinfeld, 1.Februar 1920
Nach vorheriger schriftlicher Ladung zur Gemeindeversammlung erschienen
heute 14 Gemeindemitglieder und faßten folgende Beschlüsse: 1.)
Die Mindest-Taxen für Kasualien, welche an den jeweiligen Herrn Lehrer zu
zahlen sind, betragen ab 1.2.20: Für Jahrzeitschiur 5.- M
Schloschim-Schiur 20.- Jahr-Schiur 50.- Barmezwoh 50.- Lernen im
Trauerhause 25.- Predigt bei Beerdigungen 25.- Verlobungen 25.-
Hochzeiten 25.- Gebete für Wöchnerinnen bei Brismiloh u.
[?]ologroisch 25.- Misheberech für Fremde 5.- 2.) Die
Schachtgebühren betragen ab 1.2.20: für Großvieh 8.- M
Porschen (mit Nachschauen) 3.- M Kleinvieh (Kälber, Ziegen u.
Schafe) 3.- M Porschen 3.- Zicklein 3.- Porschen 1.-
Gänse, Truthähne, Enten 0,50 M Hühner u. ein paar Tauben
0,30 M 3.) Die beiden Herren Vorstände werden ermächtigt mit
Herrn Lehrer Heippert den Vertrag über Anstellung als Kantor nach dem
vom Isr. Lehrerverein übersandten Entwurf mit der vom Herrn Lehrer
Heippert angeführten Abänderung des Art.III abzuschließen. Der
Vertrag wird nach Unterzeichnung als Anlage beigefügt. 4.) Bei
Beerdigungen aus Scheinfeld hat aus jeder Familie, in welcher eine
männliche erwachsene Person vorhanden ist, eine Person die Leiche zum
Friedhof Ullstadt zu begleiten. Bei Beerdigungen aus Sugenheim und Ullstadt
haben stets abwechselnd 6 Personen in der Reihenfolge der Aufnahme als
Gemeindemitglieder beizuwohnen. Versäumnisse werden mit 10 M Strafe
belegt. Entschuldigungen wegen Krankheit sind nur unter Vorlage eines
ärztlichen Zeugnisses statthaft. 5.) Die Vornahme der gründlichen
Reparatur in der Synagoge wurde von den anwesenden 14 Mitgliedern mit 12
Stimmen genehmigt. Zur Baukommission werden neben Herrn Schönfärber
die Herren Engelhardt, Walfisch u. Federlein gewählt. Lt.
Unterschrift: A.Schönfärber L.Schiff K.Adler Federlein
Strauß D.Waldmann Vogelbaum Louis Waldmann Abraham Rindsberg
Joseph Adler Max Adler Bernh.Engelhardt Jos.Walfisch Seite
79 Nach vorheriger schriftlicher Ladung zur Gemeindeversammlung erschienen
12 Gemeindemitglieder und faßten folgenden Beschluß: Die
Gemeinde erklärt ihren Beitritt zum Verband bayerischer Israelitischer
Gemeinden. Laut Unterschrift: A.Schönfärber K.Adler
Jos.Walfisch L.Schiff B.Engelhardt J.Adler F.Wahle
A.Rindsberg Federlein Max Adler Louis Waldmann
Ferd.Strauß Scheinfeld, 12.September 1920 Nach vorheriger
schriftlicher Ladung zur Gemeindeversammlung erschienen heute 15
Gemeindemitglieder und faßten folgende Beschlüsse: Die
Steuerveranlagung wird sofort durch den Steuerausschuß neu festgelegt u.
zwar jeweils auf 1 Jahr. Zum Steuerausschuß wurden gewählt die
Herren L.Schiff, Leo Federlein, Bernhard Engelhardt u. Louis Waldmann. Der
Steuerausschuß tagt jeweils unter Vorsitz des 1.Vorstandes. Die
Kopfsteuer-Veranlagung wird dahin geändert, daß Gemeindemitglieder,
welche das siebzigste Lebensjahr überschritten haben, nur mit der halben
Kopfsteuer besteuert werden. Dagegen haben Witwen, die ein Geschäft
betreiben, die volle Kopfsteuer (1/1) zu zahlen. Bei Benützung des
Leichenwagens durch Nicht-Gemeindemitglieder betragen die Leihgebühren:
bei einer Entfernung bis 5 km 30.-M " v.5-20 km 60.-M " über
20 km 120.-M Laut Unterschrift: A.Schönfärber D.Waldmann
Federlein L.Schiff Ferd.Strauß´ Vogelbaum K.Adler
Ad.Adler J.Adler Wahle J.Walfisch Max Adler Abraham
Rindsberg B.Engelhardt Seite 80 Nach vorheriger schriftlicher
Ladung zur Gemeindeversammmlung erschienen heute 9 Gemeindemitglieder und
faßten folgende Beschlüsse: Nachdem Herr Louis Waldmann die
Steuerausschußsitzung am 12.9.20 nach seiner Veranlagung plötzlich
verlassen hat unter der Bewerkung, daß er jetzt gar nichts mehr tue,
erachtet ihn die Gemeindeversammlung aus dem Steuerausschuß ausgetreten.
Als vierstes Steuerausschußmitglied - Ersatz für L.Waldmann -
wird Herr Fritz Wahle, als Ersatzmann Herr Kaufmann Adler gewählt.
Als Erweiterung des Beschlusses vom 4.4.15 letzter Absatz wird festgesetzt,
daß die einzelnen Steuerausschußmitglieder auch nicht bei
Veranlagung ihrer nächsten Verwandten (Eltern, Geschwister,
Schwiegereltern) zugegen sein dürfen. Laut Unterschrift:
A.Schönfärber J.Adler L.Schiff K.Adler
Jos.Walfisch B.Engelhardt M.Heippert L.Federlein Wahle
Seite 81 Scheinfeld, 19.9.1920 Die Steuerveranlagung pro 1920/21
wurde wie folgt festgelegt: Frau Lüneburger 5000.- M Götz
Adler 4000.- Frau Gröschel 9000.- Löb Waldmann 3500.-
Leo Schiff 20000.- Frau Abr.Adler 3500.- David Waldmann 35000.-
Josef Adler 12500.- Adolf Adler 15000.- Frau Rosa Federlein 17500.-
Frl. Jette Gutmann 2500.- Frau Ricka Frank 3500.- Fritz Wahle
12500.- Louis Waldmann 30000.- Frau Emma Vogelbaum 7000.- Aron
Schönfärber 30000.- Berhard Engelhardt 5000.- Kaufmann Adler
12500.- Moses Strauß 1500.- Josef Walfisch 5000.- Max Adler
5000.- Abrah. Rindsberg 2500.- Frau Eisig Siegmund 2500.- Frl. Meta
Rosenbaum 100.- Ferdinand Strauß 7500.- Ludwig Vogelbaum 14000.-
M.Heippert 2500.- (halbe Kopfst.) Leo Federlein 1500.- " Adolf
Schönfärber 1500.- " gez. A.Schönfärber gez. Fritz
Wahle gez. Leo Schiff gez. B.Engelhardt gez. Federlein Scheinfeld,
10.10.20 Nach vorheriger schriftlicher Ladung erschienen heute zur
Gemeindeversammlung von 19 Gemeindemitgliedern 11 Mitglieder und faßten
folgende Beschlüsse: 1.) Die Beschwerde über Steuerveranlagung
der Herren Adolf Adler, David Waldmann, Josef Adler, Louis Waldmann u. Kaufmann
Adler wird mit 9 gegen 1 Stimme abgewiesen; der Beschwerde des Herrn Josef
Walfisch mit 9 gegen 1 Stimme stattgegeben. Josef Walfisch wurde von der
Gemeindeversammlung mit 4000 M veranlagt. Bei sämtlichen Abstimmungen
enthielt sich Herr Louis Waldmann der Abstimmung. Laut Unterschrift:
A.Schönfärber L.Schiff Vogelbaum Wahle Engelhardt
Abraham Rindsberg Federlein M.Heippert Louis Waldmann Adolf
Schönfärber Josef Adler verweigert die Unterschrift. Seite 82
Scheinfeld, den 26.Dezember 1920 Nach vorheriger schriftlicher
Einladung erschienen heute 14 Gemeindemitglieder und faßten folgende
Beschlüsse: 1.) Nachdem Herr Schönfärber mit Bestimmtheit
erklärt eine Wiederwahl als 1.Vorstand nicht mehr anzunehmen, wird Herr
Kaufmann Adler als 1.Vorstand mit 10 Stimmen gewählt, 4 Stimmen waren
zersplittert. Als zweiter Vorstand wurde Herr Bernhard Engelhardt mit 8
Stimmen gewählt, 6 Stimmen waren zersplittert. 2.) Die
Brandversicherung auf das Anwesen (Synagoge u. Schulhaus) soll auf 50000 M, die
für den Leichenwagen auf 3000 M erhöht werden. Die Inneneinrichtung
der Synagoge usw. soll mit 30000 M gegen Feuer versichert werden. Laut
Unterschrift: A.Schönfärber J.Adler Max Adler
Dav.Waldmann Abraham Rindsberg Vogelbaum Adolf
Schönfärber Jos.Walfisch Kaufmann Adler Bernh.Engelhardt
Adolf Adler M.Heippert Louis Waldmann Federlein Wir erklären
uns zur Annahme der Wahl als 1. bzw. 2.Vorstand bereit: Scheinfeld,
26.12.20 Kaufmann Adler Bernhard Engelhardt Nachtrag: Die
Gemeindeversammlung beschließt noch, daß die Kosten für den
Neubau bzw. Umbau der Synagoge erst nach der Neuordnung der Steuerveranlagung,
also in der Steuerperiode 1921 ausgeschlagen werden. Scheinfeld, 26.12.20
A.Schönfärber J.Adler Louis Waldmann Leo Federlein
Max Adler Vogelbaum Adolf Schönfärber Jos.Walfisch
Kaufmann Adler Adolf Adler Abraham Rindsberg M.Heippert
B.Engelhardt Dav.Waldmann Seite 83 Scheinfeld, 9.Januar 1921
Nach vorheriger schriftlicher Ladung erschienen heute 16 Gemeindemitglieder
und faßten folgende Beschlüsse: 1.) Die
Schächtgebühren betragen ab 9.1.21 für Großvieh 25 M
Kleinvieh (Kälber Schafe, Ziegen) 8 M Zicklein 3 M
Gänse u. Enten 2 M Hühner u. 1 Paar Tauben 1 M 2.) Das
Schächtgeld für Großvieh hat auch weiterhin der Metzger zu
zahlen. Als Extra-Vergütung für das Schächtgeld werden pro Pfd.
Fleisch 40 Pfg. genehmigt. Laut Unterschrift: Kaufmann Adler
A.Schönfärber L.Schiff Dav.Waldmann Max Adler
Ferd.Strauß J.Adler Louis Waldmann Abraham Rindsberg
Vogelbaum Federlein B.Engelhardt A.Adler Jos.Walfisch
Fritz Wahle M.Heippert Scheinfeld, 6.März 1921 Nach
vorheriger schriftlicher Ladung erschienen heute 15 Gemeindemitglieder und
faßten folgende Beschlüsse: Die Gemeinde schlägt eine
Mietentschädigung für die Lehrerwohnung von jährlich 200 M u.
einen Teuerungszuschlag von 50% d. ist 100 M vor. Bezüglich der
Reparatur der Synagoge werden nochmals Sachverständige befragt u.
Kostenvoranschläge eingeholt; innerhalb 14 Tagen ist dann
endgi[ü]ltig über den Bau zu beschließen. Laut
Unterschrift: Kaufmann Adler Joseph Adler Ferd.Strauß
L.Schiff A.Schönfärber Dav.Waldmann Fritz Wahle
Abraham Rindsberg Federlein Louis Waldmann Adolf Adler
B.Engelhardt Jos.Walfisch M.Heippert Seite 84 Nach
vorheriger schriftlicher Ladung erschienen heute 13 Gemeindemitglieder u.
faßten folgende Beschlüsse: Es soll ein Baufond gegründet
werden. Nach Festsetzung der neuen Steuer zunächst der Betrag von M 6000
auf Grund derselben erhoben werden. Die Snagogenleuchter sollen verkauft
u. der Erlös zur Einrichtung des elektrischen Lichtes verwendet werden.
Zum Verkauf derselben sind der 1.Vorstand, Herr Adolf Adler u. Herr Aron
Schönfärber ermächtigt. Die Leuchter sollen in der Jahres[?]
Ztg. sowie in den Münchner Neuesten Nachr. annonciert werden. Kaufmann
Adler Adolf Adler A.Schönfärber L.Schiff L.Federlein
B.Engelhardt Max Adler Fritz Wahle Vogelbaum Strauß
Walfisch Adolf Adler Louis Waldmann Scheinfeld, 21.August 1921
Nach vorheriger schriftlicher Ladung erschienen 15 Gemeindemitglieder und
faßten folgende Beschlüsse: Das elektrische Licht in Synagoge
u. Lehrerwohnung soll eingerichtet werden. Es wurde beschlossen die Einrichtung
des Lichtes der Firma Schick u. Grieshammer, Scheinfeld zu übergeben.
Vertrag entsprechend dem Kostenvoranschlag hat der Vorstand mit der Firma
abzuschließen. Der Antrag Väth wird abgelehnt. Die von
Herrn Lehrer Heippert geforderte 50% Erhöhung des Kantorengehaltes wird
genehmigt; der Kantorengehalt beträgt somit jährlich 1350 M. Die
Erhöhung ist rückwirkend ab 1.Juli 1921. Die Kasualgebühren
werden um 100% erhöht. Es betragen demnach die Gebühr für
Jahrzeitschiur 10.-M 30 Jahresschiur 100.-M 300 Schloschim-Schiur
40.-M 120 für die Gebete bei Wöchnerinnen Brismilo,
Holegrasch etc. zus. 50.-M 150 für Verlobungen 50.-M 150 bei
Hochzeiten 50.-M 150 für Mischeberech für Fremde 10.-M 30
für Barmizwoh 100.-M 300 Lernen im Trauerhause 50.-M 150
für Predigt bei Beerdigungen 50.-M 150 5.) Die
Schächtgebühren für Großvieh beträgt ferner 15 M,
für Kälber bei Metzgern 6 M, welche von den Metzgern zu zahlen sind.
Lehrer Hippert erhält als Vergütung für den Fehlbetrag
jährlich 250 M aus der Gemeindekasse. Absatz 3 wurde mit 10 von 14
Stimmen beschlossen. Gegen den Beschluß Ziff.5 waren die Herren Leo
Schiff, Fritz Wahle Seite 85 Louis Waldmann, David Waldmann Laut
Unterschrift: Kaufmann Adler A.Schönfärber Ad.Adler
Federlein Abraham Rindsberg Ferd.Strauß J.Adler
B.Engelhardt M.Adler Jos.Walfisch M.Heippert Die Herren Leo
Schiff, Fritz Wahle, Louis Waldmann und David Waldmann haben vor Schluß
der Versammlung das Lokal verlassen, weshalb deren Unterschriften fehlen.
Scheinfeld, 12.Februar 1922 Nach vorhergehender schriftlicher Ladung
erschienen heute 17 Gemeindemitglieder und faßten einstimmig folgende
Beschlüsse: Der Lüster in der Synagoge soll so umgeändert
werden, daß die Flammen nach unten stehen. Im zweiten Stock der
Lehrerwohnung soll im Hauseingang eine Brennstelle mit Umschaltung eingerichtet
werden. Herr Vorstand Kaufmann Adler wird ermächtigt, die Preise für
1 und 2 mit Herrn Schick auszuhandeln. Kultusumlagen: Die
Kultusumlagen sollen auch weiterhin nur nach Schätzung erhoben werden. Die
sogen. Kopfsteuer kommt in Wegfall. Ein sofort eingesetzter
Steuerausschuß, zu welchem die Herren Kaufmann Adler, Leo Schiff, David
Waldmann, Adolf Adler u. Leo Federlein durch Zuruf gewählt wurden,
schätzte in öffentlicher Sitzung die einzelnen Mitgleider sogleich
folgendermaßen ein: Aron Schönfärber 40000 M Louis
Waldmann 38000 M David Waldmann 33000 M Adolf Adler 30000 M
Kaufmann Adler 30000 M Josef Adler 28000 M Ferdinand Strauß
28000 M Frau Rosa Federlein 25000 M Fritz Wahle 20000 M Ludwig
Vogelbaum 20000 M Maier Adler 17000 M Leo Schiff 15000 M
Bernhard Engelhardt 10000 M Josef Walfisch 10000 M Leo Federlein 5000
M Seite 86 16.) Adolf Schönfärber 5000 M 17.) Max
Heippert 3000 M 18.) Abraham Rindsberg 2000 M 19.) Götz Adler 2000
M 20.) Frau Vogelbaum 2000 M 21.) Frau Gröschel 2000 M 22.)
Frau Frank 2000 M 23.) Bab.Adler 2000 M 24.) Karoline Waldmann 2000 M
25.) Jette Sigmund 2000 M 26.) Lüneburger 1000 M 27.) Frl.
Rosenbaum 500 M 28.) Moses Strauß 1000 M Sämtliche anwesende
bzw. durch Familienangehörige vertretene Mitglieder waren mit obiger
Einschätzung einverstanden. Nicht anwesend und auch nicht vertreten waren
nur Frau Sigmund und Frau Frank und Frl.Rosenbaum. Der Jahresbedarf
für das Rechnungsjahr 1922/23, d.i. vom 1.April 1922 bis 31.März
1923, wird vorläufig auf 9000 M /: Neuntausend Mark :/ geschätzt.
Sämtliche Mitglieder verpflichten sich durch Schuldschein den auf sie nach
obiger Schätzung treffenden Anteil aus dieser Summe als Kultusumlagen in
vierteljährlichen Raten an die Kultusgemeinde zu zahlen. 4.) Satzung
als Steuerverband: Die Isr. Kultusgemeinde Scheinfeld gibt sich als
Steuerverband die vom Verband Bayer.Isr.Gemeinden in seinen Mitteilungen Nr.6
vorgeschlagene Satzung und ermächtigt den Gemeindeverband diese Satzung
als für die hiesige Gemeinde verbindlich dem Staatsministerium für
Unterricht u. Kultus zur Prüfung vorzulegen. Entsprechene Erklärung
hat die Verwaltung der Kultusgemeinde an den Gemeindeverband abzugeben. 5.)
Verwaltung: Als drittes Verwaltungsmitglied wird einstimmig Herr Fritz
Wahle gewählt. Die Verwaltung besteht somit aus den Herren Kaufmann Adler,
Bernhard Engelhardt, Fritz Wahle. 6.) Synagogenreparatur: a) Die
Erhebung der durch Beschluß v. 8.3.21 genehmgigten als Baufonds
vorgesehenen M 6000 unterbleibt. b) Die Synagoge wird im Frühjahr 1922
notdürftig repariert, d.h. die Wandverkleidung wird wieder
vervollständigt, schadhaftes Mauerwerk ausgebessert.[durchstrichen] Der
Kultusvorstand wird ermächtigt, für Ausführung zu sorgen und den
Preis mit den Geschäftsleuten auszumachen. c) Die beiden
Seitenbeleuchtungen am Vorbeter-Pult, - siehe Vertrag über Einrichtung des
elektrischen Lichtes mit der Fa. Schick u. Grießhammer Scheinfeld -
sollen gleichzeitig mit der Lüsterumänderung angebracht werden.
7.) Schulofen: Der Schulofen heizt das Schulzimmer nicht durch. Der
Schulofen soll deshalb neu aufgesetzt, das Rohr um ca. 3m verlängert
werden. Herr Vorstand wird ermächtigt das Weitere zu veranlassen. Laut
Unterschriften: Kaufmann Adler L.Schiff Jette Lüneburger
Louis Waldmann Karoline Waldmann David Waldmann Aron
Schönfärber Josef Adler Federlein Adolf Adler C.Groeschel
Max Adler Fritz Wahle Jos.Walfisch M.Heippert Bernh. Engelhardt
Abr.Rindsberg Seite 87 Scheinfeld, 22.April 1922 Nach vorheriger
schriftlicher Einladung erschienen heute 14 Gemeindemitglieder und faßten
folgende Beschlüsse: Der Kantorengehalt für Herrn Lehrer
Heippert soll auf 5500 M rückwirkend ab 1.Januar 1922 erhöht werden.
Die Kasualgebühren - siehe Beschluß vom 21.8.21 - werden um
200% erhöht. Die Schächtgebühren mit Ausnahme von
Großvieh bei den Metzgern werden um 50% erhöht. Laut
Unterschrift: Kaufmann D.Waldmann Louis Waldmann L.Schiff
Joseph Adler Max Adler B.Engelhardt Sieben Gemeindemitglieder
verweigerten die Unterschrift. Lehrer Hippert erklärt sich mit der
Regelung von Punkt 1 und 3 nicht einverstanden u. besteht auf seiner Forderung:
Zu Punkt 1: 7000 M Punkt 3: 100% Aufschlag Er erklärt weiter,
daß er bei Nichtannahme der Kultusgemeinde zum 1.Juli 22 das Kantorat zur
Verfügung stellt u. sofern jemand etwas schächten läßt, er
die von ihm geforderten Gebühren beansprucht. Kaufmann Adler
Scheinfeld, 28.Mai 1922 Nach vorhergehender schriftlicher Einaldung
erschienen heute 14 Gemeindemitglieder und faßten folgende
Beschlüsse: 1.) Der Beschluß v.22.4.22 wird dahin
abgeändert: a) Lehrer Hippert erhält als Kantorengehalt
rückwirkend v. 1.Jan. 1922 jährlich 7000 M. b) Die
Schächtgebühren werden mit Ausnahme von den Gebühren für
Geißen um 100% erhöht, die Gebühr für Geißen wird um
50% erhöht. 2.) Die im Mikve eingefallene Mauer sowie die
reparaturbedürftige Türe wird repariert. Herr Kaufmann Adler u. Herr
Josef Walfisch hat das Weitere zu veranlassen. 3.) Aus der Versammlung wird
der Antrag gestellt für Benützung der Mikve eine Gebühr von 20 M
zu erheben. Der Antrag wird mit 8 Stimmen gegen 6 Stimmen abgelehnt. 4.)
Die Reparatur der Synagoge unterbleibt vorläufig. Es soll eine Sammlung
veranstaltet werden, die zunächst bei den ehemals in Scheinfeld wohnenden
Leuten bzw. von Scheinfeld stammenden Leuten betätigt werden soll. Auch in
Scheinfeld wird eine Sammlung vorgenommen. Bei günstigem Ergebnis der
Sammlung soll an einen Synagogenneubau gedacht werden. Laut Unterschrift:
Kaufmann Adler M.Heippert Joseph Adler Max Adler Walfisch
Engelhardt Federlein Adolf Schönfärber 6 Mitglieder
verweigern die Unterschrift unter Berufung auf den Beschluß unter No.3.
Seite 88 Scheinfeld, 10.September 1922 Nach vorheriger
schriftlicher Ladung erschienen heute 11 Gemeindemitglieder und faßten
folgende Beschlüsse: Ein Hilfskantor wird nicht angestellt, nachdem
sich Herr Engelhardt u. Herr Federlein zur Übernahme der Gebete
(Schacharis u. Minchr) bereit erklärt haben. Die Bezüge für
Herrn Lehrer Heippert werden wie folgt erhöht: a) Als Kantor
erhält Herr Heippert ab 1.September 1922 pro Jahr 15000 M. b) Die
Schächtgebühren werden wie folgt festgesetzt: für
Großvieh 2 Pfund Fleisch in Natur für Geißen 35.- M
Zicklein 20.- M Gänse u. Enten 15.- M Hühner u. 1 Paar
Tauben 8.- M c) Die Kasualgebühren werden wie folgt festgesetzt:
für Jahrzeitsschiur 100.- M Jahresschiur 500.- M
Schloschimschiur 300.- M Gebete bei Wöchnerinnen Brismiloh,
Holegrasch etc. 300,- M Verlobungen 350.- M Hochzeiten 350.- M
Mischeberech bei Fremden 50.- M Bar mizvoh 500.- Lernen im Trauerhaus
u. Predigt bei Beerdigungen a)bei Leuten ohne Einkommen je 150.-M
b) bei Leuten mit Einkommen je 500.-M 3.) Die Forderung der Frau Freund
ihre Vergütung auf jährlich 360 M festzusetzen wird genehmigt.
Scheinfeld, 11.9.22 Federlein M.Heippert A.Schönfärber
Ferd.Strauß J.Adler Kaufmann Adler Adolf Adler J.Walfisch
Bernh. Engelhardt Adolf Schönfärber Herr Dav.Waldmann hat vor
Schluß der Versammlung das Gemeindezimmer verlassen. Scheinfeld,
24.Dezember 1922 Nach vorheriger schriftlicher Ladung erschienen heute 12
Gemeindemitglieder und faßten folgende Beschlüsse: Betreffs
Reparatur der Synagoge wird ein Ausschuß gewählt bestehend aus den
Herren Kaufmann Adler, Fritz Wahle u. Ferdinand Strauß, welche sich mit
den sachverständigen Geschäftsleuten ins Benehmen setzen sollen und
ermächtigt werden für Beschaffung der Materialien zur
Synagogenreparatur zu sorgen. Die Gemeinde beschafft eine Gedenktafel
für den im Weltkriege Gefallenen Bernhard Groeschel - selig. Die Kosten
sollen, soweit möglich durch freiwillige Beiträge aufgebracht werden.
Ein Ausschuß, bestehend aus den Herren ... hat das Weitere zu
veranlassen. Die Forderung der Frau Freund für ihre Dienstleistung in
Höhe von 3000 M pro Jahr wird genehmigt. [durchstrichen] Als
Steuerausschuß wurden gewählt die Herrn Kaufmann Adler, David
Waldmann, Josef Walfisch, Ferdinand Strauß und Adolf
Schönfärber. Der Steuerausschuß nimmt weiter in Gegenwart der
Gemeindeversammlung die Einschätzung der einzelnen Mitglieder
folgendermaßen vor: Seite 89 Nach vorhergehender schriftlicher
Ladung erschienen heute 10 Mitglieder und faßten folgenden
Beschluß: Herr Lehrer Heippert erhält für den
Kantorendienst pro Monat ab Februar 15000 M. Herr Lehrer Heippert verpflichtet
sich diese Vergütung als Gegenleistung für die Monate Februar
-März u. April anzuerkennen. Der Gehalt für diese 3 Monate wird
baldigst ausbezahlt. Laut Unterschrift: Kaufmann Adler J.Adler
J.Walfisch L.Schiff D.Waldmann Ferd.Strauß Federlein
Max Adler Ad.Adler M.Heippert Scheinfeld, 4.März 1923
Nach vorheriger schriftlicher Ladung erschienen heute 10 Mitglieder und
faßten folgende Beschlüsse: Die Steuer für die
Kultusgemeinde wird nach Schätzung erhoben. Die versammelte Kultusgemeinde
schätzt die Mitglieder in 5 Klassen ein. Klasse I zahlt für 15
Punkte II " 12 " III " 10 " IV " 8 " V " 2 " In Klasse
I zahlen: Louis Waldmann Aron Schönfärber Adolf Adler
Ludwig Vogelbaum Leo Federlein Josef Adler In Klasse II
zahlen: Kaufmann Adler Adolf Schönfärber
Ferd.Strauß Dav.Waldmann Fritz Wahle In Klasse III zahlen:
1.) Max Adler In Klasse IV zahlen: Berhard Engelhardt
Jos.Walfisch In Klasse V zahlen: Leo Schiff Max Heippert Die
Witwen u. Mitglieder ohne Einkommen zahlen pro Vierteljahr Seite 90
einen feststehenden Betrag von 10000.- M. Laut Unterschrift:
Kaufmann Adler Joseph Adler Aron Schönfärber Ludiwg
Vogelbaum Ferd.Strauß Federlein Wahle Adolf
Schönfärber Jos.Walfisch M.Heippert Adolf Adler Leo
Schiff unterschreibt nicht. Scheinfeld, 30.September 1923 Heute
erschienen nach vorheriger Ladung 11 Mitglieder und faßten folgende
Beschlüsse: Die Beschwerde des Herrn David Waldmann betreffs
Einschätzung zur Kultussteuer wird abgewiesen. Die Kultussteuer wird nach
der untem 19.8. beschlossenen Einschätzung erhoben. Sollte Herr
Waldmann sich weigern nach der Schätzung zu zahlen, so wird von Herrn
Waldmann der Betrag erhoben, der ihn nach der Staatssteuer in dem Falle treffen
würde, wenn alles nach Staatssteuer erhoben würde. Die übrigen
Mitglieder erklären, freiwillig nach der Schätzung v. 19.8. weiter zu
zahlen. Es wird beschlossen jedem Gemeindemitgliede, das sich weigert, die
ihn treffende Kultussteuer zu zahlen, mit sofor- tiger Wirkung alle Rechte
in der Gemeinde zu entziehen. Insbesondere wird das betreffende Mitglied
ausgeschlossen vom Aufrufen und außerdem darf für das betreffende
Mitglied nicht geschächtet werden. 5.) Herr Lehrer Heippert
erhält für den Kantorensdienst im Vierteljahr den Wert von 2 Ztr.
Weizen. Dieser Wert wird für die Zeit vom 1.Oktober bis 31.Dezember 1923
mit 600 Millionen /: Sechshundert Millionen :/ festgesetzt. Der Betrag wird
heute sofort ausgeschlagen u. ist sofort zahlbar. Nachforderungen dürfen
bis 31.Dezember nicht mehr erfolgen. Laut Unterschrift: Kaufmann Adler
Fritz Wahle Ferd.Strauß B.Engelhardt Adolf Adler Adolf
Schönfärber Leo Federlein M.Heippert Joseph Adler
Jos.Walfisch Seite 91 Scheinfeld, 6.Januar 1924 Heute erschienen
nach vorheriger Ladung 12 Gemeindemitglieder und faßten folgende
Beschlüsse: 1.) Die bisherige Vorstandschaft Kaufmann Adler als
1.Vorstand, Berhard Engelhardt als 2.Vorstand, Bernhard Engelhardt als
2.Vorstand, Fritz Wahle als 3.Verwaltungsmitglied werden einstimmig
durch Zuruf wieder- gewählt. Die drei Herren nehmen die Wahl an. 2.)
Herr Lehrer Heippert erhält als Kantor jährlich M 100.- und freie
Dienstwohnung im Gemeindehause. 3.) Die Schächtgebühren werden
auf die Friedenssätze festgesetzt, nämlich für
Großvieh 2,50 M Kleinvieh 0,50 Gänse u. Enten 0,20
Hühner 0,10 4.) Für die Schule werden noch 2 Ster Holz beschafft.
Laut Unterschrift: Kaufmann Adler Joseph Adler Ludiwg Vogelbaum
Ferd.Strauß Wahle Waldmann Adler M.
Schönfärber Adolf Bernh.Engelhardt Ad.Adler
Jos.Walfisch M.Heippert Scheinfeld, 11.Mai 1924 Nach
vorhergehender Ladung erschienen heute 14 Gemeindemitglieder und faßten
folgende Beschlüsse: Die Kultussteuer für das Steuerjahr 1924/25
wird nach Schätzung erhoben und zwar wurden die Mitglieder in 4 Klassen
eingeteilt. Klasse I zahlt für 10 Punkte, II zahlt für 6
Punkte, III zahlt für 5 Punkte und IV zahlt für 3 Punkte.
In Klasse I zahlen Aron Schönfärber Adolf
Schönfärber Leo Federlein Ludwig Vogelbaum In Klasse II
zahlen Adolf Adler Josef Adler Kaufm.Adler Ferd.Strauß
Fritz Wahle In Klasse III haben zu zahlen David Waldmann In
Klasse IV haben zu zahlen Berhard Engelhardt Josef Walfisch Max
Adler Leo Schiff u. Max Heippert. Unterschriften: Kaufmann
Adler Berhard Engelhardt Leo Federlein Fritz Wahle Joseph Adler
Jos.Walfisch A.Schönfärber M.Hippert Waldmann Max Adler
Adolf Schönfärber Ferd.Strauß Ludwig Vogelbaum
Adolf Adler Seite 92 Scheinfeld, 17.August 1920 Nach
vorhergehender Ladung erschienen heute (folgende) 11 Gemeindemitglieder und
faßten folgenden Beschluß: Das vom Herrn Rabbiner Dr.Behrens
unterm 16./7. bzw. 6./8. beanspruchte Honorar vom M 50.- wird nicht bezahlt.
Die Gemeinde ist nur bereit dessen Auflagen zu vergüten. Der
Beschluß wurde mit 8 Stimmen gegen 2 Stimmen gefaßt bei 1
Stimment-haltung. Kaufmann Adler Joseph Adler L.Schiff
Ferd.Strauß Adolf Adler Jos.Walfisch Max Adler Leo
Federlein Engelhardt M.Heippert Aron Schönfärber hat die
Unterschrift verweigert. Scheinfeld, 24.Mai 1925 Nach vorhergehender
Ladung erschienen heute 12 Gemeindemitglieder u. faßten folgende
Beschlüsse: 1.) Die Gemiende führt für ihren Angestellten
Herrn Lehrer Max Heippert und dessen Familie die erweiterte
Krankenfürsorge nach den Grundsätzen des Bayer. Versorgungsverbands
ein und meldet Herrn Heippert bei der Krankenfürsorgekasse des Bayer.
Versorgungsverbandes an. Die Anmeldung erfolgt in der Voraussetzung,
daß Herr Lehrer Heippert die gesamten Beiträge zur
Krankenfürsorgekasse selbst trägt bzw. der Gemeinde voll ersetzt.
2.) Die Synagoge soll getüncht u. beworfen u. schadhafte Mauern
notdürftig ausgebessert werden. Die Gemeinde wählt die Herrn Kaufmann
Adler, Ferdinand Strauß, A.Schönfärber und Fritz Wahle als
Bauausschuß. Sofern die Renovierung mehr als 1300 M kosten sollte, wird
von der Ausführung abgesehen. Die Aufbringung der Ausgaben erfolgt
zunächst durch Anleihe von den einzelnen Mitgliedern, von welchen die
einzelnen Herren bereits freiwillig zinslos auf 5 Jahre Beträge gezeichnet
haben und sich verpflichten, die gezeichneten Beträge sofort nach Bedarf
einzuzahlen. Laut Unterschrift: Vogelbaum Federlein K.Adler
Adolf Schönfärber Jos.Walfisch Fritz Wahle Waldmann
Strauß M.Heippert J.Adler Adolf Adler und
Bernh.Engelhardt haben nicht unterschrieben. Seite 93 Scheinfeld,
9.August 1925 Nach vorheriger schriftlicher Ladung erschienen heute 14
Gemeindemitglieder u. faßten folgende Beschlüsse: 1.) An der
Synagoge wird die von Herrn Bezirks-Baumeister als dringlich bezeichnete
Stützung des Schulhauses durch Aufführung eines Pfeilers von 1 m
Breite sofort ausgeführt. Die Kosten hierfür werden mit dem
vorhandenen Baufonds beglichen. Soweit dieser Betrag nicht ausreicht, werden
die Kosten im Laufe des Jahres ausgeschlagen. Als Bauausschuß werden
bestellt: die Herrn Kaufmann Adler, Ferdinand Strauß, Berhard Engelhardt
u. Herr Leo Federlein. Diese Herrn sind berechtigt in dieser Angelegenheit das
Weitere zu veranlassen. Kaufmann Adler Fritz Wahle Joseph Adler Leo
Federlein Ludwig Vogelbaum Justin Marx Bernh.Engelhardt
Ferd.Strauß Waldmann A.Schönfärber Jos.Walfisch Adolf
Adler M.Heippert Scheinfeld, 9.August 1925 Nach vorheriger
schriftlicher Ladung erschienen heute 14 Gemeindemitglieder u. faßten
folgende Beschlüsse: Die Kultussteuer wird weiterhin nach
Schätzung mit Klasseneinteilung erhoben. Die Einschätzung hat auf ein
Jahr Giltigkeit. Die Mitglieder werde in 4 Klassen eingeteilt: Klasse I
zahlt für 10 Punkte II " für 8 III " für 6 IV "
für 4 In Klasse I zahlen die Herrn Ludw.Vogelbaum Adolf
Schönfärber Josef Adler In Klasse II zahlen die Herrn
Ferd.Strauß Adolf Adler Leo Federlein Fritz Wahle In
Klasse III zahlen die Herrn Kaufmann Adler Aron Schönfärber
Max Adler Justin Marx David Waldmann In Klasse II zahlen die
Herrn Josef Walfisch Bernh.Engelhardt Leo Schiff Max Heippert.
Laut Unterschrift: Kaufmann Adler J.Marx Federlein Aron
Schönfärber Waldmann Ferd.Strauß Engelhardt Vogelbaum
M.Heippert J.Adler Ad.Adler Max Adler Seite 94 Scheinfeld,
30.August 1925 Nach vorhergehender schriftlicher Ladung erschienen heute 12
Gemeindemitglieder und faßten folgende Beschlüsse: 1.) Die
Gemeinde bestellt für Jom-Kippur einen Hilfs-Vorbeter und zwar wird die
Vorstandschaft ermächtigt Herrn Jakob Seemann III in Aschbach als solchen
zu bestellen. Dieser Beschluß wurde mit 8 gegen 3 Stimmen gefaßt.
K.Adler Ad.Adler L.Federlein Engelhardt Vogelbaum M.Heipprich
J.Marx Schönfärber Adler Walfisch Scheinfeld,
11.April 1926 Nach vorhergehender schriftlicher Ladung erschienen heute 13
Mitglieder und faßten folgende Beschlüsse: Die Gemeinde
beschließt die Synagogenreparatur vornehmen zu lassen unter der
Bedingung, daß die Gesamtkosten M 6000.- /: Sechstausend Mark :/ nicht
übersteigen. Über Einzelheiten der Ausführung, Vergebung der
Arbeiten etc. beschließt eine zweite Gemeindeversammlung. Die
Gemeinde nimmt Kenntnis von der Genemigung eines Bau-Zuschusses durch den
Gemeindeverband in Höhe von M 3000.- u. der Gewährung eines Darlehens
von M 2000.- durch den Gemeindeverband. Sie erklärt sich gleichzeitig
bereit das zinslose Darlehen von M 2000 /: Zweitausend Mark :/ zu
übernehmen und dasselbe in 8 Jahresraten von je 250.- zurückzuzahlen.
Die Aufbringung der M 250 jährlich soll in folgender Weise erfolgen:
ca. M 100 sollen von den Schnusler[?]-Geldern hiezu entnommen werden. Zu
den restlichen M 150 steuert jedes Gemeindemitglied mit Einkommen
gleichheitlich pro Jahr M 10 /: Zehn Mark :/ bei, welche gesondert von den
übrigen Unterlagen erhoben werden. 4.) Sollten vor Abzahlung der
gesamten Schuld von M 2000.- Mitglieder von Scheinfeld fortziehen, so hat jedes
dieser fortziehenden Mitglieder den auf dasselbe entfallenden Restschuldbetrag
einzuzahlen. Laut Unterschriften: Kaufmann Adler Federlein Joseph
Adler J.Marx Max Adler Adolf Schönfärber D.Waldmann
Ferd.Strauß B.Engelhardt Fritz Wahle M.Heippert Jos.Walfisch
Mit Punkt 1-3 bin ich einverstanden, Punkt 4 erkenne ich nicht an.
Vogelbaum Seite 95 Nach vorheriger schriftlicher Ladung erschienen
heute 12 Mitglieder und faßten folgende Beschlüsse: 1.) Die bei
der Synagogenreparatur notwendigen Arbeiten werden an folgende
Geschäftsleute vergeben. a) Die Maurerarbeiten an Herrn Georg Walter
Scheinfeld b) Die Tüncherarbeiten an Herrn Johann Scheuring Scheinfeld
c) Die Zimmermeisterarbeiten an Herrn Johann Schmidt Scheinfeld d) Die
Glaserarbeiten an die Herrn Engelbert Prosch Scheinfeld u. Hans
Übelhör Scheinfeld gemeinsam. 2.) Als Bauausschuß werden
gewählt die Herrn Kaufmann Adler, Ferdinand Strauß, Adolf
Schönfärber u. Ludiwg Vogelbaum. Diese Herrn werden ermächtigt
an obige Geschäftsleute die Arbeiten zu vergeben und mit ihnen die
notwendigen Verträge zu schließen u. alles Weitere zu veranlassen.
Laut Unterschrift: Kaufmann Adler Waldmann Max Adler Aron
Schönfärber Ludwig Vogelbaum Fritz Wahle Justin Marx
Joseph Adler Bernh.Engelhardt Adolf Schönfärber
Jos.Walfisch M.Heippert Scheinfeld, 12.Mai 1926 Nach vorheriger
schriftlicher Ladung erschienen heute 12 Mitglieder und faßten folgenden
Beschluß: Die vom Finanzamt Markt[?]bibart überwiesenen M 252.-
sind eine Vergütung an die Gemeinde wie schon die Form der
Überweisung ergibt. Die Vergütung derselben an Herrn Lehrer Heippert
wird abgelehnt. Nach Prüfung des Nachweises des von Herrn Lehrer
Heippert geforderten Differenzbetrages von M 6.40 pro Monat wird der Betrag
ausbezahlt. Ein Gesuch an den Landesverband wegen Überweisung der
noch restierenden [verbleibenden] M 170.-[?] wird genehmigt. Kaufmann Adler
Bernhard Engelhardt Adolf Adler Federlein Ludwig Vogelbaum
Ferd.Strauß Adolf Schönfärber Justin Marx Fritz Wahle
Jos.Walfisch Ad.Adler Seite 96 Nach vohergehender Ladung erschienen
heute 10 Mitglieder und faßten folgende Beschlüsse: 1.) Nachdem
Herr Kaufmann Adler eine Wiederwahl als Vorstand ablehnte wurde Neuwahl
vorgenommen: Es wurde gewählt: als erster Vorstand Herr Adolf
Adler mit 7 von 10 Stimmen, als zweiter Vorstand u. Kassier Herr
Bernhard Engelhardt mit 10 Stimmen, als dritter Vorstand Herr Fritz Wahle
mit 10 Stimmen. 2.) Als Vergütung für Frau Freund werden pro
Monat M 5.- genehmigt. 3.) Herr Adolf Adler erklärt die Wahl als
Vorstand nicht anzunehmen. Laut Unterschrift: Kaufmann Adler Federlein
Max Adler Vogelbaum Ludwig Justin Marx Schönfärber
Adolf Engelhardt Bernhard Jos.Walfisch Ferd.Strauß
Scheinfeld, 6.März 1927 Nach vorhergeheder schriftlicher Ladung
erschienen heute 13 Gemeindemitglieder und faßten folgende
Beschlüsse: 1.) Die Vorstandswahl vom 6.Februar wird, da Herr Adolf
Adler die Annahme verweigert, als ungültig erklärt, da es die
Gemeinde ablehnt die Annahme der Wahl durch Zwang vom Bezirksamt aus erzwingen
zu lassen, Dieser Beschluß wurde mit 7 gegen 2 Stimmen gefaßt
bei 4 Stimmenthaltungen. 2.) Die Gemeinde nahm hierauf Neuwahl vor. Es
wurde gwählt als erster Vorstand H. Kaufmann Adler mit 8 Stimmen bei 4
Stimmenthaltungen und 1 ungiltigen Stimme. Herr Kaufmann Adler
erklärt, die Wahl anzunehmen bis zu dem Zeitpunkt, wo die Gemeinde sich
Statuten gegeben hat. Als zweiter Vorstand werden Herr Bernhard Engelhardt,
als dritter Vorstand Herr Leo Federlein einstimmig gewählt. Beide
Herrn erklären die Wahl anzunehmen. Laut Unterschriften: Kaufmann
Adler Federlein Marx Vogelbaum Strauß Ad.Adler
Engelhardt Walfisch Seite 97 Nach vorhergehender schriftlicher
Ladung erschienen heute 8 Gemeindemitglieder und faßten folgende
Beschlüsse: Herr Lehrer Heippert erhält die von ihm
beanspruchten M 252 pro Jahr ab 1.Juni 1926. Die von diesem Staatszuschuß
bereits verbrauchten M 60.- für Hilfskantor 1926 werden nachträglich
ausgeschlagen. Der Ofen in der Lehrerwohnung wird umgesetzt. Als
Ausschuß zur Vorberatung der Statuten werden gewählt: Herr Leo
Federlein, Ludwig Vogelbaum, Adolf Schönfärber u. Adolf Adler unter
Vorsitz des Vorstandes Herrn Kaufm.Adler. 4.) Für Benützung des
Leichenwagens werden folgende Taxen festgesetzt. Bei einer Wegstrecke
bis 10 km M 10.- 5.- 25 " M 15.- 8.- 50 " M 20.- 10.-
über 50 km pro km M 0,35 20.- Der Leichenwagen wird neu
auflackiert u. der Vorstand wird beauftragt u. ermächtigt die Arbeit zu
vergeben. Unterschriften: Kaufmann Adler Aron Schönfärber
Vogelbaum Marx Federlein Wahle Ad.Adler Scheinfeld, 17.Juli 1927
Nach vorhergehender schriftlicher Ladung zur heutigen Gemeindeversammlung
mit der Tagesordnung: Festlegung eines Statuts für unsere Gemeinde
erschienen von 18 Gemeinde-Mitgliedern 11 Mitglieder und faßten folgenden
Beschluß: Die Gemeinde gibt sich die im Entwurf vorgelesenen
Satzungen, die als Anlage dem Protokollbuch beigefügt werden. Die
Satzungen erlangen mit dem heutigen Tag Gesetzes-Kraft. Laut Unterschrift:
Kaufmann Adler Adolf Adler Leo Federlein Justin Marx
Bernhard Engelhardt Jos.Walfisch Fritz Wahle M.Heippert Max
Adler Aron Schönfärber Seite 98 Scheinfeld, 24.Juli 1927
Nach vorhergehender schriftlicher Ladung erschienen heute von 48
Wahlberechtigten, darunter 20 Stimmberechtigten, 11 Gemeindemitglieder zwecks
Wahl der Gemeindeverwaltung. Der Wahlausschuß bestand aus den Herrn
Kaufmann Adler, Fritz Wahle und Max Heippert. Es wurden gewählt
zum ersten Vorstand Herr Adolf Adler mit sieben Stimmen von elf
abgegebenen Stimmen. Zum zweiten Vorstand u. Kassier Herr Adolf
Schönfärber mit neun Stimmen von elf abgegebenen Stimmen. Zum
Beisitzer Herr Kaufmann Adler ebenfalls mit neun von elf abgegebenen
Stimmen. Zu Ersatzleuten die Herrn Leo Federlein und Ludwig
Vogelbaum je mit elf der sämtlichen abgegebenen Stimmen.
Sämtliche Gewählte erklären sich zur Annahme der Wahl
bereit. Kaufmann Adler M.Heippert Fritz Wahle Scheinfeld, 2.Oktober
1927 Nach vorhergehender schriftlicher Ladung erschienen 10
Gemeindemitglieder und faßten folgende Beschlüsse: Die
Gemeindeumlagen werden wieder nach Schätzung erhoben. Die Mitglieder
werden in 7 Klassen eingeteilt. Klasse I zahlt für 11 Punkte
Klasse II " 10 III " 8 " IV " 7 " V " 6 " VI " 5 "
VII " 4 " In Klasse I zahlt: Ludwig Vogelbaum in Klasse II zahlt:
Adolf Schönfärber in Klasse III zahlt: David Waldmann
Ferdinand Strauß Adolf Adler Fritz Wahle Josef Adler
Leo Federlein in KLasse IV zahlt: Kaufmann Adler in Klasse V
zahlt: Aron Schönfärber Justin Marx in Klasse VI zahlt:
Max Adler in Klasse VII zahlt: Josef Walfisch Leo Schiff
Bernh.Engelhardt Max Heippert Die Veranlagung hat Seite 99
Giltigkeit für 3 Jahre. Vorgelesen u. unterschrieben A.Hippert
Adolf Adler Scheinfeld, 26. Februar 1928 Nach vorhergehender
schriftlicher Ladung erscheinen heute 10 Gemeindemitglieder u. faßten
folgende Beschlüsse: Der vorgelegte Voranschlag mit M 2128.- in
Einnahme und Ausgabe wird genehmigt. Als Gebüren - Mindesttaxen
wurden festgesetzt: für Verlobung 15.- 10 Hochzeit 15.- 10
Jahrzeits Schiur 3.- 2.50 Schloschim u. [?] 10.- 10 Jahres 30.-
20 Gebete bei Wöchnerinnen Brismiloh,Holigrasch etc. 10.-5
Beeerdigungen 30.- 10 Lernen im Trauerhause 10.- [?] 8.- M.
Hippert Adolf Adler Scheinfeld, 3. Februar 1929 Zu der heute
ordnungsgemäß geladenen Gemeindeversammlung erschienen 8
Geemeindemitglieder u. faßten folgende Beschlüsse: 1.) Die
Jahresrechnung u. Kassenführung für das Jahr 1928 wurde geprüft
und ordnungsgemäß befunden. Der Geimeinde-Verwaltung insbesondere
dem Kassier wird Entlastung erteilt. Als Kommission zur Prüfung der
nächstjährigen Abrechnung werden gewählt die Herrn Ludwig
Vogelbaum Leo Federlein Ferdinand Strauß 2.) Die Verwaltung
wird beauftragt bezüglich der Versorgungsverhältnisse beim Verband
Bayer. Isr. Gemeinden München Erkundigungen einzuziehen. M. Heippert
Adolf Adler Seite 100 Scheinfeld, 10.November 1929 Zu der heute
ordnungsgemäß geladenen Versammlung sind 9 Gemeindemitglieder
erschienen u. haben folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Als Miete
für die Lehrer-Wohnung an die Gemeinde wurden pro Monat Mk 14.- (zehn vier
Mark) festgesetzt. 2) Reparaturen bis zu Mk 10 (zehn Mark) hat der
jeweilige Lehrer zu tragen. 3) Die Vergütung für die
Religions-stunden vom Finanzamt fallen von heute ab in die Gemeindekasse.
4) Die Schächtstunden wurden vom 1.Mai bis 1.Okt. von 7 - 8 Uhr u. vom
1.Okt. bis 1.Mai auf 8 - 8 Uhr festgesetzt. Adolf Adler Adolf
Schönfärber Kaufmann Adler Nachtrag: Die Gemeinde hat
noch ferner beschlossen, daß Herr Josef Walfisch ab heute nur noch 3 Mk.
monatlich an Gemeindesteuern zu bezahlen hat. Adolf Adler Adolf
Schönfärber Kaufmann Adler Scheinfeld, 3.Februar 1930 Zu
der heute ordnungsgemäß geladenen Gemeindeversammlung erschienen
heute 7 Gemeindemitglieder und faßten folgende Gemeindebeschlüsse:
1) Die Jahres-Abrechnung u. Kassenführung für das Jahr 1929 wurde
geprüft u. ordnungsgemäß befunden. Der Gemeinde-Verwaltung
insbesondere dem Kassier wird Entlastung erteilt. Als Kommission zur
Prüfung der nächstjährigen Abrechnung werden gewählt die
Herrn Ludwig Vogelbaum Herrn Leo Federlein Ferdinand Strauß.
2) Der Voranschlag, wie vorgelegt, wurde genehmigt. M.Heippert Adolf
Adler Seite 101 Scheinfeld, 27.Apr. 30 Erschienen sind 19
Gemeindemitglieder. Es wurde beschlossen, die Steuer mit Wirkung v. 1.Okt.
30 ab, neu festzulegen. Für den Steuerausschuß wurden gewählt:
Adolf Adler 1.Vorst. Adolf Schönfärber 2. Kaufmann Adler
Ludwig Vogelbaum Leo Federlein Die Steuer soll auf 3 Jahre Geltung
haben. Adolf Adler Federlein Vogelbaum K.Adler J.Adler
Scheinfeld, 4.Mai 30 Erschienen sind 9 Gemeindemitgl. Die
Vergütung von M. 70.- pro Monat für die Erteilung des
Religionsunterrichts für Herrn Hauptl. Külstein[?], Sugenheim wird
einstimmig genehmigt. Adolf Adler Scheinfeld, 13.Juli 1930 Zu der
heute ordnungsgemäß geladenen Versammlung sind 13 Mitglieder
erschienen. Zum I.Vorstand wurde Herr Adolf Schönfärber mit
9 Stimmen, Ludwig Vogelbaum mit 3 Kaufmann Adler 1 gewählt.
Zum 2.Vorstand wurde Herr Kaufmann Adler durch Zuruf einstimmig
gewählt. Die beiden Gewählten nehmen die Wahl an. Als
Besitzer wurde Herr Adolf Adler, als Ersatzleute Ludwig Vogelbaum
Leo Federlein gewählt. Adolf Adler Seite 102
Scheinfeld, 27.Juli 1930 Zu der heute ordnungsgemäß
geladenen Versammlung sind 8 Gemeindemitglieder erschienen: I) Es wurde
beschlossen, daß die Gemeinde-Auslagen künftig nach der Steuer
erhoben werden. II) Ein Vorbeter für Rosch-Has[?]elour und Jom Kipur
wurde mit 4 gegen 4 Stimmen abgelehnt. III) Die Anstellung eines Lehrers
wurde abgelehnt, nachdem sich kein Mitglied gefunden hat, den Lehrer
ständig in Kost zu nehmen. Adolf Schönfärber Scheinfeld,
21.Sept. 30 Anwesend 14 Personen. Im Interesse der Aufrechterhaltung
der religiösen Institutionen haben sich folgende Gemeindemitglieder bereit
erklärt, wegen der Anstellung eines Lehrers folgende Punkte zu bezahlen:
Ludig Vogelbaum 10 Punkte Adolf Schönfärber Leo Federlein
Josef Adler Adolf Adler 9 Punkte Ferd.Strauß Kaufm.Adler
David Waldmann Justin Marx Aron Schönfärber 7 Punkte
Fritz Wahle Bernh.Engelhardt 4 Punkte Max Adler Netta Sigmund
Schiff Leo Die übrigen Gemeindemitglieder zahlen eine
Pauschalsumme. Adolf Schönfärber Vogelbaum Federlein
Waldmann Aron Schönfärber Ferd.Strauß K.Adler
J.Marx M.Adler Adolf Adler Fritz Wahle Bernh.Engelhardt
Jos.Walfisch Seite 103 Zu der heute ordnungsgemäß
geladenen Versammlung sind 9 Gemeinde-Mitglieder erschienen. Es wurde
beschlossen Herrn Josef Walfisch eine Vergütung von M 20.- Zwanzig pro
Monat für die Lesung der Thora zu gewähren. Adolf
Schönfärber Joseph Adler K.Adler F.Strauß
Vogelbaum Marx Federlein Adler Max B.Engelhardt
Scheinfeld, 29.Oktober 1930 Zu der heute ordnungsgemäß
geladenen Versammlung sind 11 Gemeinde-Mitglieder erschienen. Es wurde
beschlossen, daß der Beschluß vom 21.Sept. 30 für die
Steuerzahlung wie üblich für 3 Jahre Gültigkeit hat. Adolf
Schönfärber Federlein Vogelbaum J.Adler Marx
M.Adler Fritz Wahle Jos.Walfisch Adolf Adler
Bernh.Engelhardt Seite 104 Scheinfeld, 20.März 1932 Zu der
heute ordnungsgemäß geladenen Versammlung sind 11
Gemeinde-Mitglieder erschienen: Es wurde beschlossen, einen Lehrer mit 10
gegen 1 Stimme anzustellen. Adolf Schönfärber L.Vogelbaum
J.Adler Waldmann K.Adler M.Adler J.Marx Federlein
Adolf Adler B.Engelhardt Scheinfeld, 29.Mai 1932 Anwesend waren
10 Gemeindemitglieder. Von dem vom Landesverband Isr. Gemeinden
übersandten Vertrag mit Herr Lehrer Zucker wurde Kenntnis genommen.
Die bisher festgelegten Schächtgebühren 1 Gans 20 Pfg.
Hühner 10 Pfg. 1 P. Tauben 10 Pfg. bleiben in Geltung. Ferner
werden folgende Gebührnisse festgelegt: Verlobung M 10.- Hochzeit
10.- Jahrzeit-Schiur 1.50 Lernen im Trauerhaus u. Schloschim Schiur
10.- Jahrschiur 20.- Brismiloh u. Holegrasch 5.- Beerdigungen 10.-
Für Beförderung des Leichenwagens nach Ullstadt werden bis auf
weiteres M 8.- mit Schlafhäuser vereinbart. Für Benützung
des Leichenwagens werden folgende Kilometergelder festgelegt: bis 10 km
[?] 5.- 25 " 8.- 50 " 10.- über 50 km 20 Pfg. pro km.
Adolf Schönfärber K.Adler Scheinfeld, 14.5.33 In der
heutigen Gemeindeversammlung wurden die beiden Gemeindevorstände
einstimmig wiedergewählt. Anw. 10 Mitgl. Ferner wurden die Steuern
folgendermaßen auf unbestimmte Zeit, solange diese Verhältnisse
bestehen, festgelegt: L.Vogelbaum 7.- B.Engelhardt 5.- L.Federlein
Max Adler Ad.Schönfärber E.Sigmund Jos.Adler K. Ad.
Aron Schönfärber 4.-D.Waldmann L.Schiff J.Marx Fer.Strauss
F.Wahle Karl Adler 3.- Walfisch 2.- Lehrer Zucker 2.- Frau
Gröschel 1.- unter Vorbehalt der einstimmigen Annahme der oben
festgelegten Steuerregelung. Adolf Schönfärber Fritz Wahle
K.Adler B.Engelhardt Aron Schönfärber Ad.Adler L.Schiff
L.Federlein Waldmann Marx L.Vogelbaum Max Adler Seite 105
Scheinfeld, 9.IX. 34 I. Zu der heute ordnungsgemäß
abgehaltenen Versammlung sind 11 Gemeindemitglieder erschienen. Herr Adolf
Schönfärber legt sein Amt als erster Vorstand auf Grund
ärztlichen Zeugnisses mit sofortiger Wirkung nieder. Herr Marx wurde
mit 6 Stimmen (Absolute Mehrheit) als erster Vorstand gewählt. II. Die
Steuer wurde für ein Jahr neu festgelegt: L.Vogelbaum M 6.-
L.Federlein Ad.Schönfärber Jos.Adler K. Adler Ad.
D.Waldmann J.Marx F.Wahle Bernhard Engelhardt Max Adler
Sigmund Karl Adler L.Schiff Aron Schönfärber M 2.-
Frau Gröschel 2.- Frau Walfisch 1.- Frau Bernheimer 2.-
Marx, I.Vorstand K.Adler J.Adler Waldmann Wahle Fritz
Adolf Schönfärber Aron Schönfärber Leo
Federlein Adolf Adler Bernheimer Scheinfeld, 27.I. 35 Zu der
heute ordnungsgemäß abgehaltenen Versammlung sind 8
Gemeindemitglieder erschienen. Die Gemeindeumlagen wurden wie folgt
festgelegt: L.Vogelbaum: M 4.50 L.Federlein:
Ad.Schönfärber: Jos.Adler: Kaufm.Adler: Adolf Adler:
Waldmann: Marx: Karl Adler: Bernh.Engelhardt: M 4.-
L.Schiff: F.Wahle: Max Adler: M 3.50 Sigmund: M 3.- Ahron
Schönfärber: M 2.- Frau Gröschel: Bernheimer:
Walfisch: M 1.- _________ Sa. M 66.- nn Treten
außerdem Zahlungsanforderungen an die Gemeinde heran, die aus der
Gemeindekasse nicht bestritten werden können, so werden solche zu gleichen
Teilen auf alle Mitglieder ausgeschlagen und als Sonderausgaben erhoben.
Bei Zahlungsverweigerung wird der gerichtliche Weg beschritten. Fritz
Wahle Marx, 1.Vorst. Bernheimer Josef Adler Aron Schönfärber
Waldmann Max Adler Adolf Adler [Ende der Aufzeichnungen]
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