Vorwort
Die Aufzeichnungen des Wolfgang Ammon stellen ein einzigartiges Sprach-, Zeit- und Glaubensdokument aus dem Frankenland um 1600 bis in den Dreißigjährigen Krieg dar. Sie sind auch ein gewichtiger Teil der zweitausendjährigen Marktbreiter Geschichte.

Um die gewaltige und prägnante Sprache des Pfarrers für sich wirken zu lassen, wurden die Originalaufzeichnungen fett gedruckt belassen. Zum besseren Verständnis vor allem für jüngere Leser wurde unter em Originaltext eine Übertragung ins Hochdeutsche vorgenommen. Gelegentlich folgen Anmerkungen zum historischen Hintergrund oder der Etymologie.

Hexenwahn, Einquartierung, Hungersnöte, Mord und Plünderung, Glaubensgegensätze, Himmelserscheinungen, Hinrichtungen, Verrohung und Pestepidemien sind nur einige Themen aus der Erlebniswelt des Wolfgang Ammon in der Katastrophe dieses Krieges, der sich hier über Jahrzehnte manifestiert.

Trotz alle erlebten und beschriebenen 'Widerwärtigkeiten' und 'Erbärmlicher Sachen' sucht Wolfgang Ammon, meist mitten im Geschehen zu vermitteln, dass man selbst im Chaos auf Gott vertrauen kann.

 

Warum veröffentlicht man dieses Büchlein?

Im Jahr 2000 wurde ich an die Fach- und Berufsoberschule in Kitzingen versetzt. Nach acht Jahren hatte ich das tägliche Pendlerdasein satt und siedelte mich in dieser schönen Stadt aus den Zeiten der Karolinger an.

Dank jahrhundertelanger Ahnenforschung in der Familie wusste ich von Wolfgang Ammon und seinem gleichnamigen Vater aus Marktbreit, zudem besaß ich eine Kopie seiner Tagebücher von 1903.

Nun war ich dank dem Schicksal und der bayerischen Kultusbehörde in die Heimat des Vorfahren aus dem frühen 17. Jahrhundert geraten!

Marktbreit hatte vor 1600, zu Wolfgang Amons Lebzeiten, eine extrem rege Bautätigkeit erfahren:

Erweiterung der Nikolaikirche, Errichtung des Seinsheimer Stadtschlosses, Errichtung eines neuen Rathauses - und all diese Gebäude bestehen noch und machen Marktbreit zu einem echten Kleinod fränkischer Kleinstädte! Hier kann man Genealogie bestens mit der Wirklichkeit verbinden und so keimte bald der Gedanke, diesen Schatz auch interessierten Menschen weiterzugeben. Vielleicht mögen einige Leser sogar eigene Vorfahren in den Aufzeichnungen finden und an dieser 'Schatzfindung' teil nehmen und meine Achtung vor deren Leistungen und Leiden teilen.

Großzügige Hilfe für Recherchen werden Ihnen die Stadtarchive Marktbreit und Kitzingen mit ihren versierten Archivarinnen bieten.

In den protestantischen Pfarrhäusern wurden über Jahrhunderte viele Söhne wiederum Pfarrer während die Töchter andere Geistliche heirateten. Vor einigen Jahren gab es noch zwei Pfarrerinnen und drei Pfarrer in meiner weiteren Familie. Die Erforschung der Wurzeln dieser Traditionslinien führte teils hin bis 1533 zum Reformator von Dinkelsbühl, Bernhard Wurzelmann.

 

Das Büchlein widme ich meinen Töchtern

Pfarrerin Lydie Nicoly Menezes  in Schongau und Alice Mohr, Musiklehrerin in Markt Einersheim

(2. Auflage)

Kitzingen am 24. Oktober 2016

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Martin Nicoly

 

 

Dieses Büchlein kann auch in der Tourismusinformation in Marktbreit gekauft werden

Tourist Information

97340 Marktbreit

Mainstraße 6
Tel.09332 591595