Vorwort

Französische Wörter sind Legion in der deutschen Sprache und zeigen die einstige enge Orientierung des Adels und Bürgertums an französischer Lebensart, Kultur und Miitärwesen des 'Ancien Régime'.


Ich wurde einmal gefragt, ob auch Wörter aus dem Germanischen und Deutschen ins Französische eingeflossen sind. Oh ja, es gibt aberhunderte Wörter mit zahllosen Ableitungen, viele sind sogar aus dem Französischen wieder ins Deutsche zurückgekehrt. Eine kleine Auswahl besonderer Wörter soll hier vorgestellt werden. Als Hauptquelle habe ich bei Problemen den Titan der französischen Etymologie Alain Rey (Dictionnaire Historique de la langue française) herangezogen und plausiblere Deutungen bevorzugt.


Interessierte Leser können, ja sollen mir gerne schreiben. Über weitere Anregungen würde ich mich sehr freuen.

Die Wörter sind bewusst nicht systematisch nach Alphabet, Sachgruppen oder Alter gegliedert. Sie sollen den Anreiz bieten, sich selber auf die (Wort-) Schatzsuche zu machen.










vom Westgermanischen 'rauba' (dt. 'Raub', engl. 'robbery). Im französischen Verb 'dérober' (berauben) hat sich noch die ursprüngliche germanische Bedeutung erhalten. Zur Bekleidung des Kriegers gehörte auch die teure Rüstung. Zur Bewachung und Verhinderung eines 'Raubes' wurden Wärter (les gardiens) bzw. eine Wache (la gard) angestellt. Bei 'la garde-robe' haben wir somit gleich zwei Wörter der Altvorderen.






Die Wörter 'Wärter oder Wächter', gehen auf germ. 'wardon', engl 'warden' im Sinne von 'Aufpasser, der wacht oder etwas bewahrt zurück (gemanisch wara, wie im engl. beware, aufpassen). Garer (heute: einparken), la gare (heute: der Bahnhof) und le garage haben dieselbe germanische Wurzel. Auch hier liegt bis heute der Gedanke zugrunde, Werte zu bewahren, d.h. auf die teuren Gefährte in der Garage 'aufzupassen'.




Auffällig ist, dass das germanische Lautzeichenwhäufig mit ‚guoder ‚gversucht wurde, z. B. bei la guerre, wiederzugeben.







geht auf fränkisch 'gart' (Zaun, Einfriedung) zurück. Eine Verwandtschaft mit obigem 'wardon' ist wahrscheinlich. Ein Zaun mag vor allem der Absicherung des Nutzgartens

gedient haben, eine kluge Sache, die sich die Gallo-Römer abguckten.








von fränkisch 'werra',deutsch 'wirr' . Es handelt sich um 'Verwirrung', um ein Durcheinander im Gegensatz zu Friedenszeiten. Auch im englischen 'war' taucht diese treffende Zustandsbeschreibung auf. 'Un guerrier' (Krieger), engl. 'warrior' als 'Verwirrten' anzusprechen, entbehrt nicht einer gewissen Logik. Manche Krieger wie die in Bärenfell gekleideten 'Berserker' steigerten sich unter Drogen in einen in den Wahnsinn übergehenden Blutrausch.







Ursprünglich galt die Bezeichnung 'Reich der Franken' nur für das Gebiet der ' Isle de France' um Paris. Dem latinisierten 'Francia' entstammt 'Franzien' und 'France'. Auf das alte Adjektiv 'françois' dürfte unser dt. Umlaut 'französisch' zurückzuführen sein. Napoléon redete die Franzosen manchmal noch mit 'mon peuple françois (statt français' an. Das fränkische Wurfbeil 'Franziska' als Namensgeber scheidet zugunsten des unveränderten 'frank' aus. In 'frank und frei', einer doppelt gemoppelten Aliteration scheint zunächst klar zu werden wie sich der Stamm selber sah und auch von anderen eingeschätzt wurde. Ein Irrtum. Die Bedeutung 'Freie' kommt erst später auf. Es ging also nicht um eine Abhebung der Freien von den Unfreien. In der Zeit der Völkerwanderung bedeutete 'franc' frech, ungezähmt, mutig wie im engl. 'frankly speaking', d.i.. ohne Zwang und Rücksichtnahme freimütig herausgesagt. Man gehörte also dem Stamm der 'Ungezähmten und Mutigen' an. In der islamischen Welt wurde der Name zur Sammelbezeichnung für alle Europäer, vor allem für die Kreuzritter.




Schon Mitte des 14. Jahrhunderts gab es in Frankreich den Goldfranken (franc), eine grobe Verkürzung des Titels 'König der Franken' als Inhaber des Münzrechts. Die französische Revolution setzte den Franken wieder ein und führte ihn auch in der Schweiz ein.


100 francs, 1794







Ebenfalls ein beliebter Name für ungestüme germanische Krieger. Das dt. Wort 'geil' hat einen Bedeutungswechsel erlebt. Im fränkischen Nationalhelden Eckelein von Gailingen, eigentlich Ekkehard Gailing, einer Art Robin Hood des ausgehenden deutschen Mittelalters schwingt noch das Ungestüm des niederen Adelstitel mit. Der Gedanke des sexuellen 'Ungestüms' eines 'geilen' Mädchens, eine Äußerung, die in den Schulzeiten des Autors zu einer gnadenlosen Schulentlassung geführt hätte, wurde in unseren Zeiten zu einem Ersatzbegriff für 'super' oder 'toll' und nähert sich wieder der ursprünglichen Bedeutung an.






Niederländisch 'bolwerk', dt. 'Bollwerk'. Die meist ringförmig angelegten Befestigungen mit in den Boden gerammten 'Bohlen' gehören zu den ältesten Verteidigungsanlagen des Menschen.

Als die Städte im 19. Jahrhundert aus den Nähten platzten, wurden viele Festungsbollwerke des 17. Jahrhunderts mit ihren breiten Vorwerken für die Kanonen geschliffen, ideal für die Anlage breiter Ringstraßen. Der Begriff verengte sich allgemein auf breite und auch schnurgerade Straßen wie sie besonders von dem so zu Unrecht verkannten Napoleon III. und seinem genialen Stadtbaumeister Georges-Eugène Haussmann vom Place d'Etoile ausstrahlend durch Paris gebrochen wurden.


Freilich gibt es hier auch einen militärischen Aspekt. Auf den Boulevards konnten rasch Truppen zur Unterwerfung von Aufständen bewegt werden. So fiel durch die Auflösung verwinkelter Gassen unübersichtlicher Straßenkampf aus. Auch im Berliner Straßenbau beherzigte man diese strategischen Überlegungen.

Die Champs-Elysées










Wie beim abgeschliffenen 'auberge' handelt es sich um zwei germanische Wörter: 'hari' (Heer) und 'bergon' (bergen), ursprünglich im Sinne vom 'geschützten Heerlager'.








Hintersassen sind uns sprachlich noch geläufig. Eigentlich handelt es sich um die 'hinter bzw. unterhalb des Grundherren als freie oder halbfreie Sitzenden'. 'Below the salt' im Englischen meint ebenfalls die Abhängigen, die unterhalb des wichtigen Salztopfes am Tisch des Grundherren saßen. Die Elsässer sind jedoch diejenigen, die außen sitzen, im Sinne von Ausländern. Eine andere Theorie sieht allerdings angesichts des Berglandes das gallische 'alisa' (Klippe) als Ursprung.










Zwei mögliche Deutungen mit jeweils deutschen bzw. niederländischen Wurzeln liegen zugrunde:

'Dass dich Gott … (verdamme)' Das Verb wurde verschluckt um den Verstoß gegen Gottes zweites Gebot gering zu halten. Ähnlich benutzen wir im Deutschen harmlose Ersatzbegriffe wie 'Ach du meine 'Güte' , denn „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen“. Man denke nur an das penetrante 'Oh my God' in billigen US Filmen. Angeblich gibt es in den USA Geräte, die den Ton des Fernsehers dann automatisch stumm schalten...


Freilich könnte auch das niederländische Verb 'steken', im Deutschen 'stecken', mit der Ableitung 'sticheln' Pate gestanden haben.







Jérôme Bonaparte, der Bruder Napoleon I. wurde König von Westphalen von 1807 bis 1813 und ging wegen seines Drangs zum Amusement als 'König Lustik' in die Geschichte ein. In den sechs Jahren seiner Herrschaft beherrschte Napoleons lebenslustiger Bruder zumindest ein paar deutsche wichtige Wörter einigermaßen perfekt: Lustik, lustik, morgen wieder lustik!" Das Eigenschaftswort 'lustig' fand jedoch erst Mitte des 19. Jahrhunderts Eingang ins Französische.


Besonders zuverlässig galten die Schweizer Regimenter den Bourbonen vor der französischen Revolution. Noch heute finden wir sie in ihren traditionellen Uniformen mit Hellebarden als Garde im Vatikan. Um die Soldaten bei Laune zu halten wurde eigens ein bestellter Spaßmacher ('un loustic') bestellt.








Hier streiten sich die Geister auf humorvolle Weise. Wer das Guckfenster als erste Nation erfunden hat, steht naturgemäß klüger da als die andere, die sich mit 'was ist das' nach dem Sinn des Guckfensters erkundigt. Mal sind es deutsche Landser, die mit offenen Mündern die ihnen angeblich unbekannten Dachluken ungläubig anstarrten oder napoleonische Soldaten, welche die deutschen Laute der hinter ihren Guckfenstern stehenden beunruhigten Bürger nachahmten und natürlich keinerlei Ahnung von der Funktion eines Guckfensters hatten.


Während der französischen Revolution bezeichnete man makabererweise die Aussparung für den Hals unter dem Fallbeil auf der Guillotine als 'vasistas'. Das Wort taucht also schon früher im Französischen auf und mag über das deutschsprachige Elsass/Lothringen Eingang gefunden haben.








Um 1765 schrieb sich die deutsche 'Nudel' noch im Französischen 'noudle' oder 'nudeln'. Schon ein paar Jahre später erscheint als Pluralform 'nouille'.




    Manche mögen Chopin aber manche mögen lieber einen Schoppen.'

(Certains aiment Chopin, d'autres aiment la chopine. Manche lieben Chopin, andere lieben einen Schoppen.)

Nichts eint die Nationen mehr als der gemeinsame Genuss von Wein und wie schön, dass das deutsche Weinmaß diesem zugrunde liegt.








Auch das Fläschchen für das weltberühmte Parfum geht auf germanisch 'flaska' (Flasche) zurück. 'Flaska' steckt ebenfalls in 'Fiasko, ursprünglich Teil einer Redensart, wenn eine Theateraufführung in Italien zum Misserfolg wurde. (Un dramma fa fiasco.) Im Deutschen sagen wir recht derb 'das ging voll in die Hose'. 'Flacon', nun im eingeengten Sinne eines Parfumfläschchens, wanderte als französischer Exportartikel des 'ancien régime' wieder zurück ins Deutsche.

In Versailles mit seinen ungewaschenen und übel riechenden Granden im goldenen Käfig, allerdings ohne Sanitäreinrichtungen, war Parfum unverzichtbar.








Im Mittelalter handelte es sich um kleine an eine Mauer gelehnte überdachte Verkaufsstände, später um kleine Häuser ohne weitere Geschosse, wo vor allem Wein verkauft wurde. Das englische 'shop', dem auch das deutsche 'Schuppen' zugrunde liegt, hat in unseren Tagen ein zweites mal triumphal Einzug ins Deutsche und Französische gehalten. Die Idee eines Schuppen sprich Direktverkauf vom Lager ist somit nichts neu Erfundenes.



400 Jahre alter Klappstuhl aus Dänemark


Zwar haben die Franken den 'faldistol' (Faltstuhl, Klappstuhl) nicht erfunden, wurden aber zum Namensgeber dieser gar nützlichen Sitzgelegenheit, die sich im Französischen bis hin zum komfortablen Sessel entwickelte.





























Die Schnapphähne waren berittenene Wegelagerer, die sich Beute schnappten und bei nicht Überfallenen als kecke Burschen (aus dem Tierreich entlehnte) Hähne galten, die es den Reichen zeigten.


Die naheliegende Vermutung es könnte sich um die angelegte Flinte mit Schnappschloss halten, wird schon von den Gebrüdern Grimm verworfen, da der Ausdruck viel älter als besagte Schusswaffe ist.

Straßenräuber wie auch Wilderer genossen in harten Zeiten oft des Volkes Sympathie wie die Geschichten um Robin Hood, Eckelein von Gailingen, Wildschütz Jennerlein u. a. zeigen.

Als Schnapphähne wurden auch dänische Widerstandskämpfer im heutigen Südschweden bezeichnet, die sich gegen die schwedischen Annexion in einem Guerillakrieg wehrten.


Alain Rey, der große Forscher der französischen Etymologie führt den Hahn hier auf einen Dieb, der sich buchstäblich einen Hahn schnappt zurück.





Roland, der sagenumwobene Paladin Karls des Großen und Herzog der Bretagne sprach fränkisch. In der Schlacht von Roncevaux am 15. August 778 in den Pyräneen hatte er sein Horn Olivant und Schwert Durendal bis zum bitteren Ende bei sich. Duren (Dornen) und dal (Tal) entspricht genau dem französischen Roncevalle oder Roncevaux (Dornen- oder Brombeerental). Ein Olifant ist ein mit Schnitzereien versehenes Blashorn aus Elefantenbein sprich Elfenbein, welches aber erst gut 200 Jahre später in Mode kommt. Meist waren diese Blasinstrumente aus Stierhörnern. Der Schall trug nicht weit,

konnte aber durch eine Signalkette von Posten leicht weiter geblasen werden ähnlich den Rauch- und Lichtwarnsignalen auf den römischen Limeswachtürmen oder mittelalterlichen Burgen.








Auch hier läßt der Paladin Roland mit seiner unverbrüchlichen Treue zum Frankenherrscher grüßen, denn zugrunde liegt das Fränkische treuwa (treu). Die Idee ist dahinter die Treue, bzw. Versprechen zur abgemachten Gefechtspause.

Auch das englische 'true' mit dem Substantiv 'truth' (Wahrheit) ist verwandt. Italienisch und spanisch 'tregua' verweisen auf die ebenfalls germanisch-westgotische Wurzel trigwwa.





Teilstück des Teppich von Bayeux


Der Doppelbegriff entstammt der Sprache der Wikinger (styrbord) und gelangte über das Niederländische (stierboord) ins Französische. Auch eine frühe Entlehnung aus dem Fränkischen steora (Steuer) ist möglich. Das englische 'steering-wheel' im Auto hat dieselbe sprachliche Wurzel und Bedeutung. Steer (steuern) schrumpfte im Französischen auf ein schlichtes 'tri'. Auf dieser von hinten (Heck) gesehenen rechten Seite des Bootes, wo das Ruder seitlich angebracht war, befanden sich später neben dem Steuermann auch die Offiziere.







Die linke Seite des Bootes oder Schiffes vom Heck aus gesehen, welcher der Steuermann den Rücken (the back) zuwandte war naturgemäß dann Backbord. Sie war den einfachen Matrosen zugeteilt. Das Ruder wurde später am Heckende angebracht, die alten Bezeichnungen für die Schiffsseiten blieben. Die Mannschaften verschwanden unter Deck, wenn sie nicht gebraucht wurden, Kapitän, Steuermann und Offiziere blieben auf oder in der Kapitänskajüte im Heckbereich. Der Akzent auf dem â deutet auf ein verloren gegangenes as hin, was etymologisch wenig Sinn macht. Es handelt sich um eine etymologischen Fehleinschätzung der Volkssprachtradition.









Ursprünglich ein Querbalken (bait) im Hausbau. An Deck eines Schiffes ragte ein dickes aufrecht stehendes Stück Rundholz hoch, um welches das Seil zum Festmachen gewickelt wurde. Der Vergleich zum Penis bot sich an. Aus germanisch bait entstand auch die Bezeichnung Boot, engl. boat.






Aus fränkisch bord (Bohlen, Bretter) entstanden nicht nur Boote sondern auch die Bretterhütten für die nach langen Fahrten sexuell ausgehungerten Matrosen.




Die Bank zum Sitzen war dem Germanen lieb und teuer. Sie findet sich u. a. im Englischen im Wort 'bench' wieder. Welch' Stimmung herrscht bis heute auf Biertischbänken! Römer lagen bekanntlich zu Tisch. Ging der Grundherr fremd und beschlief 'eine auf eine Bank hingestreckte' Frau aus seinem Gesinde, so kam das Kind als unehelicher Bankert auf die Welt.


E in Bastard hatte bei der Geburt mehr Glück, denn er wurde im Gegensatz zum Bankert als eheliches Kind anerkannt. Die Wurzel mag im fränkischen ausgestorbenen 'banstu' liegen, d. h. einer Ehe mit Zweitfrau. Vielweiberei war zu Zeiten Karl des Großen nicht nur den Muselmanen vorbehalten. Jeder vierte heute lebende Deutsche oder Franzose kann sich deshalb mit Fug und Recht als Nachkommen Karl des Großen und einer seiner Friedlfrauen nennen!

Französisch 'bâtard' bezeichnet heute nur noch den Mischling, hat aber einen rassistischen Beigeschmack. Der Querbalken im mittelalterlichen Wappen verwies auf die uneheliche Herkunft.


Der mittelalterliche Bänkelsänger, eigentlich Bänkleinsänger nutzte eine Bank für seinen Liedvortrag, um besser gesehen zu werden. Seine mit Moralin durchtränkten Lieder illustrierte er hierbei mit Bildtafeln.


Die Bank als Geldinstitut verdankt ihren Ursprung der Geschäftstüchtigkeit der Florentiner Geldwechsler. Hier war es üblich, die Gelder zum Geldwechsel auf Bänken auszulegen. Die Pont de Change (Geldwechselbrücke) in Paris erinnert ebenfalls an diese Zunft. Wurde ein Geldwechsler des Betrugs überführt, so wurde seine Holzbank mit Beilen zerschlagen und aus war's mit dem einträglichen Geschäft, - keine Steuergelder der einfachen Leute wie heute retteten ihn. Das Wort Bankrott geht auf italienisch 'banca rotta' mit genau diesen löblichen Maßnahmen der Stadtverwaltung gegen unredlich Banker zurück.







D i e g a n z e A b t e i l u n g, h a l t !“ bleibt dem Gedienten lebenslänglich im Ohr. Schon zu Zeiten der Merowinger erklang dieses Kommando, welches stets eine willkommene Marschpause ankündigt. Aus dem italienischen 'alto' wurde die Parallelform 'l'alte' importiert.








Aus dem fränkischen hatjan (hassen).









Es heimelt. Das fränkischen haim (Heim) liegt vielen Ortsbezeichnungen und Familiennamen zugrunde, z. B. le Hamel an der Somme, le Hamel an der Oise. Im Französischen kommt eine Verkleinerung (-eau) hinzu, was recht hübsch auf das deutsche 'Heimchen' hinausläuft. Eine zweite Welle von Ortsbezeichnungen mit 'ham' erfolgte durch die Normannen wie beispielsweise im Namen Ouistreham (Western- oder Austernheim).














Warum dieser Rückgriff in Sachen Himmelsrichtung auf germanische Bezeichnungen? Auf lateinisch, der Mutter aller romanischen Sprachen hieß der Norden 'regio septentrionalis', der Süden 'regio meridiana', der Westen 'occidens', der Osten 'oriens', aber südöstlich beispielsweise 'inter ortum solis et meridiem spectans', ein echtes Wörterungetüm. Da mögen die kurzbündigen Himmelsrichtungen aus dem Germanischen leicht das Rennen gemacht haben.








Unseren hintergründigen Schalk gibt es auch als Adjektiv: 'Il est espiègle' besagt schlicht, dass jemand ein echter Possenreißer ist. 'Ein kurtzweilig Lesen von Dyl Ulenspiegel, geboren uß dem Land zu Brunßwick, wie er sein leben volbracht hat', so lautete der Titel des niedersächsischen Volksbuches. Die Possen dienten dazu, den Lesern den Spiegel vorzuhalten. Das Buch wurde unter anderem ins Französische übersetzt und so fand Till Eingang in die französische Sprache.Ob der anonyme Verfasser um 1512 auf eine echte Person des 14. Jahrhunderts zurückgriff, ist in der Forschung umstritten.














Vom deutschen trinken. Aber zunächst wird einander fröhlich zu geprostet. Man wünscht sich alles Gute. 'Prost' vom lateinischen 'prosit' (es möge [der Gesundheit] nützen).








Burg Hohenzollern

Ursprünglich der Verwalter einer Burg und nicht der Ansiedlung. Die Bürger waren die Burgmannen unter Befehl des Bürgermeister, welche die Burg verteidigten. Erst später erweiterte sich die Bezeichnung auch für die um die Burg herum wohnenden Leute und deren gewählten Verteter.

Eine Urverwandtschaft dürfte zwischen Burg und Berg bestehen, denn die Berge dienten als Zuflucht, um sich vor anrückenden Feinden in Sicherheit zu bringen.

Man denke nur an die mit über drei tausend Jahre alten Ringwällen versehenen Plateaus des Schwanberges (Schwaben- oder Schwammberg) und Bullenheimer Berges im Frankenland in der Nähe der Stadt Kitzingen.


Der vom römischen Schriftsteller erwähnte Teutoburger Wald, möglicher Schauplatz der Varusschlacht, deutet auf eine vor 2000 Jahren dort bestehende Fliehburg für das Volk hin.

Nicht geklärt ist, ob zusätzlich das lateinische 'burgus' (Wachturm), welches aus einer nicht bekannten Sprache früh ins Griechische und Lateinische wanderte, (mit) zugrunde liegt.

Limeswachtürme, Kastelle und Bergzufluchten wurden im Frühmittelalter häufig zu Burgen ausgebaut. So ist es möglich, dass das Germanische und Lateinische für das Wort Burg Pate gestanden haben.








Vom italienischen Verb 'spiare' mit indogermanischen Wurzeln, eine Entlehnung aus dem germanischen 'spehon' (ausspähen). Im 30jährigen Krieg wanderte das Wort über das Französische wieder zurück in die deutsche Sprache. Das unredliche Spicken beim Schulnachbarn während einer Klassenarbeit geht ebenfalls auf ausspähen zurück.









Eine durch gezielten Beschuss offene Lücke im Mauerwerk, 'in die es nun zu springen' galt. Das Wort stammt vom fränkischen 'breka' (brechen) und wanderte über das Italienische und Französische wieder zurück in die deutsche Militärsprache.







aus dem fränkischen 'fodre' (Futter)







aus dem Fränkischen ‚frumjan‘ (ausführen, machen). Im Deutschen erfolgte die Weiterentwicklung zu ‚frommen‘ im Sinn von nützen, z.B. ‚Das frommt uns allen.‘








Kartenspiel von 1455

Der französische maréchal-ferrant (Hufschmied) verrät noch die ursprüngliche Bedeutung.Der Marschalc war der Pferdeknecht, von 'marah (Mähre, Streitroß, Pferd)' und 'scalk ( ein unfreier Knecht, der im Marstall die Pferde versorgte)'. Den Knechten mag eine gewisse Bauernschläue bis hin zum Lustigsein nachgesagt worden sein, - bis heute hat sich 'Er ist mir ein rechter Schalk' erhalten. Auch der Ausdruck 'Das ist eine alte Mähre' für ein betagtes Pferd ist noch geläufig.

Aus dem für die Streitrösser Verantwortlichen wird ein Hofbeamter bis hin zum höchsten Dienstrang im Militärwesen. Man erinnere sich an den Reichsmarschall Hermann Göring, der 'Meier' genannt werden wollte, falls je nur ein feindliches Flugzeug Deutschland erreichte...Daran während der verheerenden Angriffe 1944 bis 45 in den Luftschutzkellern

zu erinnern, war allerdings wenig ratsam.









Germanen entlehnten das lateinische cappa, einen mit abnehmbarer Kapuze versehenen Mantel. Die Erinnerung an die Kopfbedeckung (lateinisch caput Kopf) blieb erhalten.








Vom deutschen Knödel, Semmel-, Fleisch-, Fisch- oder Kartoffelknödel, ursprünglich ein Gericht ärmerer Menschen.


Eine sehr umstrittene Bedeutung erhielt la quenelle als Ersatz für den Hitlergruß, wobei eine Hand auf der Schulter des herabhängenden Armes liegt, - eine besonders üble Erfindung des antisemitischen französischen „Komikers“ Dieudonné M'Bala M'Bala.







Der erfolgreiche Staatsstreich im Gegensatz zum Putschversuch oder der Revolte findet sich ursprünglich in der schweizerischen Miltärsprache. Es handelt sich ursprünglich um einen schnellen Vorstoß.









Die schwäb'sche Firma Kärcher in Stuttgart-Bad Cannstatt ist seit 1950 führend bei Hochdruckreinigern mit Heisswasser und soll bereits 460 Patente besitzen. Kein Wunder, dass sich der Firmenname Kärcher auch für Konkurrenzprodukte weltweit eingebürgert hat.







Ein Schlüsselwort im heutigen Turbokapitalismus wo sich ein paar Prozent Raffer den Reichtum der Erde unter den Nagel reißen. Das germanische hrap (norwegisch rappa) bedeutet packen, stehlen.

Le rafle bezeichnet die Razzia, die Verdächtige in abgestimmten Aktionen fest nimmt.









Was hat Brigitte Bardot mit dem Sauerkraut zu tun? Sie bindet ihr ungekämmtes Haar einfach hoch und geboren ward eine neue Frisur namens 'choucroute', die an Sauerkraut erinnert.


Im elsässisch-allemannischen Dialekt lautet Sauerkraut Sürkrüt. Das Sauerkraut wird im Französischen zu Kohl (chou) plus kraut.










Von frz. trotter (trippeln); alemannisch trotton (trotten) meint 'keltern`', eigentlich den Saft barfüßig aus den Trauben treten bzw. auspressen.

Man meinte überflüssigerweise, den Re-Import Trottoir nach Deutschland mit 'Gehsteig' wieder eindeutschen zu müssen.

In Österreich und Süddeutschland gibt es den ‚Trottel‘, einen Geistesschwachen, der planlos hin- und hertrottet. In der Reitkunst ist der Begriff 'im Trott', d.h. 'im Trabe' reiten, noch geläufig.








Von alemannisch greifen, das arme Opfer ist fest im Griff der Viren.











Bei Hakenbüchsen handelt sich um Vorderlader des 15. Jahrhundert. Sie wurden abgelöst durch die leichteren und handlicheren Arkebusen.


Ein Haken unter dem Lauf wurde eingehängt, um den enormen Rückstoß abzufedern.











Der Ton dieses alten krummen Blasinstrumentes aus Horn erinnert an den Ton ein Klarinette.

Übrigens zierten Krummhörner nie die Helme der germanischen Recken oder der Wikinger. Wichtig waren sie allenfalls als Trinkgefäße für den Met. Da man sie schlecht abstellen konnte, trank man wohl 'gezwungenermaßen' stets auf 'ex'.









Aus dem Germanischen übernommen. Indogermanisch uksōn, dann vom lateinischen oder keltischen urus (Rind), dem möglichen Vorfahren aller heutigen Rinder.

'Du Hornochse' meint deshalb nicht zwingend einen kastrierten Zeitgenossen.

Der Begriff Ochse für ein kastriertes männliches Rind erscheint erst später.






Aus der germanischen Mythologie: Von truzla mit dem Verb trullon für „kugeln“, „rollen“, „mit kurzen Schritten laufen“. Die unfreundliche Aufforderung 'Troll dich!' für 'Verschwinde!' hat sich noch erhalten. Trolle waren menschenunfreundliche und plump anzusehende Naturgeister. Heute feiern sie fröhliche Urstände in der Literatur, Computerspielen und Filmen wie der 'Trollhunter'.

Im Internet bezeichnet man Zeitgenossen, die mit provokativen Thesen oder Falschnachrichten die Leute emotional aufmischen wollen, als Trolle. Gefährlich für die Demokratie sind gesteuerte automatische Programme mit entsprechenden Textbausteinen zur Manipulation von Wahlen durch Desinformation.










Aus álfr, dem nordgermanischen übernommene Naturgottheit für Licht und Feuer. Im Althochdeutschen sind es die Alben. Im Französischen steht der männliche Artikel. Während uns meist kleine weibliche Luftgeister vorschweben, drückt uns der männliche Alb gewaltig im Schlaf auf die Brust und süße Träume werden zu Albträumen. Die Alpen, d. h. hohe Berge oder hochgelegene Almweiden, haben ihren Namen von den dort vor zwei Jahrtausenden ansässigen Kelten und Ligurern erhalten.











La Hague (von: hegen). Bei den Wikingern ein Zaun bzw. eingezäunter Garten; vergl. englisch hedge.

Die Halbinsel Cotentin war in der Antike ein Gau des Kaiser Konstantin und leitet sich von der dortigen Stadt Coutance ab, ein Pendant zum deutschen Konstanz, der größten Stadt am Bodensee, deren Gründung ebenfalls in römische Zeiten reicht.













La Bastille Hubert Robert (1733–1808)

Ursprünglich bei den Franken etwas mit Bast umwickeln, es verstärken, eine ähnliche Urbedeutung wie im Deutschen die Wand, von winden, das heißt Flechtwerk anfertigen, das später mit hinein geschmierten oder beworfenen Lehm verfestigt wurde.










Écrire und das deutsche Lehnwort ‚schreiben‘ stammen beide vom lateinischen scribere und lassen sich bis in indogermanische Urzeiten vor 4000 Jahren zurück verfolgen. Dem damaligen Schreibmaterial gemäß ritzte man in Holz oder Stein. Das Englische hat mit ‚write‘ noch dieses Ritzen bis heute bewahrt. Bei den Germanen wurden weiche Buch(en)stäbe mit Runen (von: Raunen der Götter) geritzt. Der Druide warf sie von sich, las sie auf und versuchte durch ihre Lage und den jeweiligen Spruch den Willen der Götter zu lesen bzw. erraten.

Raten steckt auch im Englischen ‚read(lesen).

Druide, Druidin: im heutigen Fränkisch ist noch die Beschimpfung ‚Du alte Drude‘ geläufig - in Zeiten des Hexenwahns eine lebensgefährliche Bedrohung für die Frauen. Man verunglimpfte die weisen Frauen als Hexen, besaßen sie doch uraltes Heilkundewissen und kannten neben der Hebammenkunst auch Mittel für eine vernünftige Geburtenkontrolle, was der Kirche ein Dorn im Auge war.


Druide ist jedoch ein keltisches Wort und bezeichnete die ‚sehr Weisen‘. Die selbst ernannten heutigen Esoteriker, die ihre Sonnenwendfeiern partout am Stonehenge zelebrieren wollen, irren total, da die Druiden mit den um Jahrtausende älteren Steinen so viel zu tun haben wie die nächste Dönerbude mit der chinesischen Mauer.










Vom fränkischen Musikinstrument ‚trumba‘. Vom Horn entwickelte es sich hin bis zur Trompete. Im Englischen sticht die ‚trump card‘. Der neue US Präsident Donald Trump, dessen Vorfahren aus dem Pfälzer Weinort Kallstadt stammen, ist bislang nicht durch gekonnte Trompetenkünste, aber durch abstruse Aussprüche und Dekrete aufgefallen.


Das Schlaginstrument ‚Trommel‘ hingegen ist lautmalerisch von ‚drum-drum-drum‘ abgeleitet.







Welch böser Schimpf auf das liebe und harmlose Rind mag hier vorliegen?


Weit gefehlt - nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 wurden die deutschsprachigen Teile vom Elsaß und von Lothringen von Frankreich abgetrennt und als sogenanntes Reichsland von Berlin verwaltet. An den neuen Grenzen zu Frankreich wurden viele Wachposten eingesetzt. Aus dem nachgeahmten deutschen Wort Wache wurde vaches. Diesen Wachen galt der geballte Zorn revanchistisch gesinnter Franzosen und man wünschte ihnen Tod und Verderben.



Eine andere Deutung verweist auf das königliche Wappen Heinrich IV., in dem auch im linken unteren Feld zwei rote Kühe zu sehen sind. Die Pariser sollen obigen Kampfruf gegen die Truppen Heinrich IV. bei einer Belagerung der Stadt ausgestoßen haben.








Während des 2. Weltkrieges war ab 8 Uhr abends Ausgangssperre im besetzten Frankreich.


Der mit Androhung versehene deutsche Hinweis der

Wachposten ‚8 Uhr!‘ wurde nachahmend als ‚Art hur‘ verstanden.


Die gefürchtete Feldgendarmerie





In römischen Zeiten war sie die längste Straße in Lutetia. Im Mittelalter wurden wohl anrüchige und unehrliche Berufe hierher verlegt und so fing es gar arg an zu ‚muffeln‘.


Der übelriechende Seitenarm der Bièvre in Paris wurde in den Untergrund gelegt und heute ist die Rue Mouffetard ein Muss für den Besucher von Paris. Das Wort stammt von den Langobarden und könnte über das italienische mofetta ins Französische gelangt sein.









Zwei Wörter aus dem Germanischen liegen zu Grunde. Hari, das Heer und das Nest, also das Depot mit Ausrüstung für das Heer.

Der Vorbildcharakter der späteren französischen Kavallerie mit ihrer Ausrüstung brachte das Wort wieder zurück ins Deutsche.

Besonders bekannt wurde Napoleons Adoptivsohn Eugène de Beauharnais (schöne Rüstung), Vizekönig von Italien, später Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt, der die Wittelsbacher Prinzessin Auguste Amalie zur Adelserhöhung heiratete. Der bayrische Kurfürst konnte hierdurch sein Staatsgebiet schlicht verdoppeln und wurde zum König befördert. Vive Napoléon, merci Auguste!


Mit seinem Gerede bringt er mich in Harnisch. Ich bin voller Zorn. Ursprünglich ‚brachtenjedoch die Knappen den Ritter vor dem Kampf in die Rüstung bzw. legten die schweren blechernen Einzelstücke an.







Vom Mittelhochdeutschen halle, dem Verkaufsraum, althochdeutsch halla „Tempel“. Das germanische Verb hel, einen heiligen Ort zu umhüllen, verbergen, könnte zugrunde liegen. Die Todesgöttin Hel birgt die Toten in der Unterwelt hel, der Hölle. Eine Verwandtschaft mit Höhle, dem uralten Zuhause des frühen Menschen und späteren Kultort ist wahrscheinlich.

Les Halles, die großen Markthallen: Emile Zola bezeichnete sie als ‚le ventre de Paris‘ (der Bauch von Paris), bestanden bis Ende 1960 und platzten damals aus allen Nähten.











Unter fränkischem Einfluss kam zum lateinischen altus noch ein h hinzu und hielt sich zäh, obwohl es im Französischen nicht ausgesprochen wird. In anderen romanischen Sprachen taucht es erst gar nicht auf.








Aus dem Altfränkischen haist (Heftigkeit). Auf das abhanden gegangene ‚s‘ weist als Ersatz der vorausgehende accent circonflexe (^) hin.











Aus dem Altfränkischen krattôn (ursprünglich: abtrocknen und abschaben). Das Wort ging nicht in die französische Sprache ein, weil man die angeblich ‚unsauberen Barbaren‘ nur beim ‚Rückenkratzen‘ beobachtete sondern eher auf die übernommene römische Körperpflege des Abkratzen, bzw. Abschabens der Oberhaut nach dem Bade.







Ebenfalls besitzt die Seife ein germanisches Copyright!

Die Germanen nahmen es – wie oben schon beschrieben - mit der Körperpflege sehr genau und früh entlehnten sich die Römer die Seife (lat. Sapo)



Übrigens! Von wegen Barbaren! Erst mit der Taufe Chlodwigs I. und seiner Franken um 500 n. Chr. verschwindet diese herabwürdigende Bezeichnung – leider nicht in der historischen Terminologie heutiger französischer Historiker und Schulbuchautoren. Der schrecklich böse Chlodwig (Ludwig) schaffte es gar bis zur Heiligsprechung, schließlich hatte er sich für die katholische Lehre entschieden und sich – zumindest offiziell - gegen Heidentum und die besonders verhasste Konkurrenz der erfolgreichen christlichen Arianer entschieden. Mord an über 50 Verwandten zur Herrschaftssicherung und andere Übeltaten des ‚geläuterten‘ Machtmenschen wurden mit dem christlich-katholischen Mäntelchen zugedeckt. Besonders verteufelten kirchliche Geschichtsschreiber aber die Wandalen, die den Arianismus nicht ablegten.








Aus dem Deutschen. Die Beiwache (biwacht) schob als Vorposten in freier Flur nachts ausserhalb der Burg- oder Stadtmauer Wache und musste dort auch in Zelten nach der Wachablösung nächtigen. Die Hauptwache fand sich innerhalb der Mauern in ungleich besserer Lage.

Nachdem im 19. Jahrhundert viele Verteidigungsanlagen der Moderne weichen mussten, erweiterte sich der Begriff auf Zeltlager für die Truppe und kehrte als Lehnwort Biwak für das Zelten wieder ins Deutsche zurück.

Die Straßennamen ‚Äußere Wache‘ und ‚Innere Wache‘ finden sich in vielen alten Städten heute noch.








Ein wenig veraltet und nach erhobenen Zeigefinger klingt ‘das ist nicht schicklich‘, d. h. ‚das gehört sich nicht‘, und ist auf unangepasstes Auftreten von Mädchen gemünzt.

Heute jedoch können Mädchen nicht chic genug angezogen sein. Die französische Mode galt und gilt als sehr schick oder chic. So kehrte dieses Wort wieder, diesmal moralinfrei, zurück ins Deutsche .









Le joueur de fifre, Edouard Manet,1866


Beim mittelalterlichen Militär spielte der Pfeifer gleichzeitig eine Pfeife und schlug mit der anderen Hand eine zweifellige Trommel (le tambour).













Man erkennt unschwer, welches bereichernde Kulturgut aus unserer Backstube auch in Frankreich Anklang fand und findet. Sie bereichert das aus dem Elsässischen entlehnte ‚frichti‘ ungemein.


Wappen der Ortsgemeinde Bretzenheim im Landkreis Bad Kreuznach


Zugrunde liegt das lateinische brachium (der Arm). Die Brezel zeigt zwei verschränkte Arme als sogenanntes Gebildebrot und war eine christlich-klösterliche Fastenspeise.


Eine andere Deutung besagt, dass ihre Form dem heidnischen Sonnenrad Kontra geben sollte, das der Kirche – ähnlich wie beim obersten der alten Götter Wotan oder Odin (nur noch im engl Wednesday erhalten) ein besonderer Dorn im Auge war.








Aus dem Germanischen. Man richtet unbebautes Land frisch (französisch: frais, fraîche) wieder her. Auch im niederländischen vierschland handelt es sich um dem Meer durch Entwässerung abgerungenes neues Land.








Das Wort starb im Mittelfranzösischen zwischen 1340 und 1610 aus. Das Wort Helm war ursprünglich von den Franken übernommen worden. Es läßt sich über Jahrtausende bis ins indogermanische ḱel- (bedecken, verbergen) zurückverfolgen.







Aus dem altfränkischen sporo. (Sporn), verwandt mit Speer. Allgemein ein Mittel zum Zustechen. Ein Stachel am Reitstiefel dient zum Antreiben. Im Englischen ‚to drive a horse‘










Aus dem Schweizerischen ‚Schibe‘ (Scheibe). Im Französischen erfolgte eine Verkleinerung mit -le, eigentlich ‚Scheibchen‘.








Und mit einer halben Ente für Feinschmecker fängt es an:



Von mittelhochdeutsch Halber-ant (halbe Ente), die noch nicht das Federkleid des Augusts hat. Ihr Fleisch schmeckt besonders fein, weil sie noch keinen Fisch, sondern nur Korn gefressen hat.







Ebenfalls gegen Ende des Mittelalters aus dem mittelhochdeutschen Helmbarte, einem Holm (lange Stange) für Stiche und einem aufgesetzten Beil zum Herunterhebeln des Ritters vom Pferd sowie für darauf folgende tödliche Hiebe, übernommen.

Schon der Vorläufer, der sogenannte ‚Rossschinder‘ bereitete Ross und Reiter schwere Verletzungen und läutete das Ende der schweren Ritterrüstungen ein. Die Schweizer Garde des Papstes ist traditionell noch heute mit dieser Waffe ausgerüstet.








Das Wort Hütte gibt es im Deutschen seit dem 9. Jahrhundert und hat sich aus hutta entwickelt. Der rekonstruierten indogermanischen Wortwurzel hud- im Sinne „Schutz“ mag auch Haus, Haut sowie hüten, Hut, Obhut zugrunde liegen.








Ein wichtiger Begriff aus dem fränkischen Feudalrecht, von l‘arban (Heerbann) bis zu le ban du mariage (Heirats-Aufgebot), von mettre quelqu‘un au ban de la société (in Acht und Bann tun) bis hin zu banal reichen die überkommenen Bedeutungen. Im Indogermanischen liegt bha (sprechen) als Wurzel zugrunde und findet sich abgeleitet auch im Lateinischen und Griechischen.









Ähnlich wie bei ‚Zischen‘ handelt sich um einen lautmalerischen Versuch, das Geräusch beim Hochziehen der Fahne nachzuahmen. Aus dem Altniederländischen: hischen.


Nie wird der Verfasser das feierliche Hissen der Bundesfahne vergessen, als der Adler ungewollt mit Kopf nach unten im Winde wehte. Ein neuerliches ungeliebtes Wacheschieben am nächsten Wochenende in der Lechrainkaserne war die Folge.








Das Département Hérault liegt im Süden Frankreichs in der Region Okzitanien. Hauptort mit Präfektur ist die Stadt Montpellier.

Der Name kommt von fränkisch hariwald, dem Heerverwalter bzw. Heeresführer.


Verwandt ist der herrschaftliche Ausrufer héraut (Herold) Er identifizierte auch welche Wappen die Ritter ‚im Schilde führten‘.


Der Herzog hingegen zog dem Heer als echter Anführer voran. Oft wurde auch wie im Hildebrandslied im Zweikampf zwischen den Herzögen entschieden, welches Heer den Sieg davontrug. Das ehemals feindliche Heer schloss sich dann dem Sieger an. Eine männerschonende Sache, es gab nur einen Toten und der Kampf war entschieden.


Wieviele blutige Auseinandersetzungen könnte man heute vermeiden, Politiker und Generäle würden es sich zweimal überlegen, Kriege zu erklären.








von fränkisch skankjo, schenken, einschenken.Der Mundschenk genoß höchstes Vertrauen des Königs, da er ihm nicht nur einschenkte sondern auch auch einer Vergiftung durch Getränke durch vorherige Kostproben vorbeugte.







Von fränkisch Mark, ursprünglich die Grenze; noch erhalten in le marquis = Markgraf, ursprünglich von Karl dem Großen eingesetzte nichtadelige Verwaltungsbeamte im fränkischen Königsreich.






















Aus dem altfränkischen herda (Herde), aber la horde (Horde) aus dem Mongolischen (z.B. die Goldene Horde)







altfränkisch hurt, keltisch hourd. Das Zustoßen eines Widders oder auch eines wilden Stieres mit den schmerzhaften Folgen für den Gestoßenen liegt hier zugrunde.






altfränkisch krippia, (der Trog)







altfränkisch hrokk (Rock). Gemeint ist jedoch ursprünglich die Männerkleidung.








Altfränkisch raustjan (rösten)







Germanisch trippôn (trippeln)










Das Wort „Suppe“ geht letztlich auf das westgermanische *supp(j) zurück, das ursprünglich „eingebrocktes Brot“ oder eine breiige Speise bezeichnete (ahd. sopha, soffa, zu sûfan „schlürfen, trinken, saufen“; altengl. sopp). Dieses germanische Wort wurde wohl schon um 600 ins Romanische entlehnt; das altfranzösische soupe ist für das 13. Jahrhundert nachgewiesen, die Äquivalente lauten im heutigen Spanischen, Portugiesischen und Provenzalischen sopa, im Französischen soupe, wovon es ins Englische mit soup überging, und im Italienischen zuppa.

In seiner heutigen Bedeutung als Bezeichnung einer kultivierten Speise ist das Wort im Deutschen seit dem 14. Jahrhundert bezeugt. Das Deutsche Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm vermutet eine Vermischung einheimischen Wortgutes mit einer Rückentlehnung aus dem französischen soupe. Das Wort ist erstmals in niederdeutscher Lautung nachgewiesen (mittelniederdeutsch supen „mit dem Löffel essen“ gegenüber mittelhochdeutsch supfen „schlürfend trinken“) und fand in dieser Form schließlich auch Eingang ins Hochdeutsche.








Aus dem Germanischen Mord übernommen übernommen. Es wurzelt im Indogermanischen mer (sterben, töten)



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