Folgender Zufallsfund ist ein Brief aus dem bayerischen Hochadel. Ich habe ihn übertragen, das Original befindet sich ganz unten. Er stellt ein Zeitfenster in das neue Königreich Bayern nach Napoleon I.  1822  dar.

Interessant sind die Einblicke in das abgehobene höfische Denken und die teils schwachen Französischkenntnisse der adeligen Briefschreiberin.

 
Leider ist die Briefschreiberin nicht hunderprozentig festzumachen, es handelt sich möglicherweise um die Schwester Amalie Augusta, spätere Königin von Sachsen, eine Tochter des ersten bayerischen König Maximilian I.

 

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Prinz Karl,1795-1875, der im Brief als 'Dressurmeister des unwilligen Dieners' beschrieben wird, ist der Sohn des bayer. König Maximilian I. und Bruder der Briefschreiberin.

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Der Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt Eugène de Beauharnais-Napoléon, ehemaliger Vizekönig von Italien, gest. 1822 in München, und seine Gattin Auguste Amalia von Wittelsbach, die Halbschwester der möglichen Briefeschreiberin. Geschichte Bilder

Bleistiftzeichnung C. Ramsauer, 1822

Joséphine Maximilienne Eugénie Napoléone de Beauharnais, die älteste Tochter von Eugène de Beauharnais und Auguste Amalia von Wittelsbach wurde 1844 Königin von Schweden. 1822, im Todesjahr des Vaters wurde sie Braut des schwedischen Thronfolgers. Durch ihre Erwähnung kann der  Brief  in das Jahr 1822 datiert werden.

Königin Josephine von Schweden,

Gemälde von F. Estin 1835